Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1. Александр Дюма
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СКАЧАТЬ Sache Seine Majestät; Seine Majestät empfängt Sie, dankt Ihnen, fragt, was er thun könne, um Ihnen angenehm zu sein. Sie sprechen von der Angelegenheit des Prozesses, Sie machen Ihre Deductionen geltend. Seine Majestät begreift, empfiehlt die Sache, und Ihr Prozeß, den Sie für verloren halten, ist gewonnen.«

      Madame Dubarry heftete glühende Blicke auf die Gräfin, Diese fühlte ohne Zweifel die Falle.

      »Oh! ich schwaches Geschöpf,« sagte sie rasch, »wie soll Seine Majestät . . .«

      »Es ist genug. Ich glaube bei diesem Verhältniß guten Willen gezeigt zu haben,« sprach Jean.

      »Wenn es sich nur um den guten Willen handelt  . . .« versetzte die Gräfin zögernd.

      »Der Gedanke ist nicht schlecht,« sagte Madame Dubarry lächelnd. »Doch selbst um ihren Prozeß zu gewinnen, widerstrebt es vielleicht der Frau Gräfin, zu solchen Ränken ihre Zuflucht zu nehmen.«

      »Solche Ränke!« rief Jean; »oh! ich frage, wer wird sie denn erfahren, diese Ränke?«

      »Madame hat Recht,« sprach die Gräfin, in der Hoffnung, sich durch einen Querzug aus der Sache zu ziehen, »es wäre mir lieber, ihr einen wirklichen Dienst zu leisten, um mir ihre Freundschaft zu erwerben.«

      »Das ist in der That im höchsten Maße liebenswürdig,« sagte Madame Dubarry mit einer leichten Färbung von Ironie, welche Frau von Béarn nicht entging.

      »Nun! ich habe noch ein Mittel,« versetzte Jean.

      »Ein Mittel?

      »Ja.«

      »Diesen Dienst wirklich zu machen?«

      »Ah! Vicomte,« sprach Madame Dubarry, »Sie werden Dichter, nehmen Sie sich in Acht! Herr von Beaumarchais hat in seiner Einbildungskraft nicht mehr Quellen als Sie.«

      Die alte Gräfin erwartete voll Angst die Auseinandersetzung dieses Mittels.

      »Scherz bei Seite,« rief Jean. »Hören Sie, kleine Schwester, nicht wahr, Sie sind sehr vertraut mit der Baronin d’Alogny?«

      »Ob ich es bin!  . . . Sie wissen es wohl.«

      »Würde sie sich beleidigt fühlen, wenn die Vorstellung nicht durch sie stattfände?«

      »Das ist wohl möglich!«

      »Es versteht sich, Sie würden ihr nicht geradezu ins Gesicht sagen, was der König gesprochen hat, nämlich, daß sie für eine solche Aufgabe von einem zu kleinen Adel sei. Doch Sie sind eine Frau von Geist, Sie werden ihr etwas Anderes sagen.«

      »Nun?« fragte Jeanne.

      »Sie würde Madame diese Gelegenheit, Ihnen einen Dienst zu leisten und zugleich ihr Glück zu machen, abtreten.«

      Die Alte bebte. Diesmal war der Angriff unmittelbar und kaum eine ausweichende Antwort möglich.

      Sie fand jedoch eine und erwiederte:

      »Ich möchte diese Dame nicht gern vor den Kopf stoßen, und man ist sich unter Leuten von Stand gewisse Rücksichten schuldig.«

      Madame Dubarry machte eine Bewegung des Aergers, die ihr Bruder mit einem Zeichen beschwichtigte.

      »Merken Sie wohl, Madame,« sagte er, »ich schlage Ihnen nichts vor. Sie haben einen Prozeß, das widerfährt Jedermann; Sie wünschen ihn zu gewinnen, das ist ganz natürlich. Er scheint verloren, das bringt Sie in Verzweiflung; ich falle gerade in die Mitte dieser Verzweiflung; ich fühle mich von einer Sympathie für Sie ergriffen; ich nehme Theil an dieser Angelegenheit, die mich nichts angeht; ich suche Mittel, ihr eine gute Wendung zu geben, während sie zu zwei Dritteln bereits eine schlechte genommen hat. Ich habe Unrecht, sprechen wir nicht mehr davon.«

      Und Jean stand auf.

      »Oh! mein Herr,« rief die Alte mit einer Beklemmung des Herzens, die sie die Dubarry, welche bis jetzt gleichgültig gewesen, als fortan gegen ihren Prozeß verbunden, erblicken ließ; »oh! mein Herr, ganz im Gegentheil, ich erkenne, ich bewundere Ihr Wohlwollen!«

      »Sie begreifen,« sagte Jean mit einer vortrefflich gespielten Gleichgültigkeit »Sie begreifen, mir ist nichts daran gelegen, ob meine Schwester durch die Baronin d’Alogny, durch Frau von Polastron, oder durch Frau von Béarn vorgestellt wird.«

      »Ganz gewiß, mein Herr.«

      »Nur, ich gestehe es, wäre ich wüthend; wenn die Wohlthaten des Königs auf ein schlechtes Herz fielen, das, gewonnen durch ein schmutziges Interesse, vor unserer Macht, weil es die Unmöglichkeit, dieselbe zu erschüttern, begriffen, capitulirt hätte.«

      »Oh! das wäre wahrscheinlich geschehen,« sprach Madame Dubarry.

      »Während,« fuhr Jean fort, »während Madame, die man nicht ersucht hat, die wir kaum kennen, und die sich aus freien Stücken anbietet, mir in jeder Beziehung würdig scheint, aus den Vortheilen der Lage Nutzen zu ziehen.«

      Die alte Dame hätte vielleicht- gegen diesen guten Willen, mit dem sie der Vicomte beehrte, Einsprache gethan, doch Madame Dubarry ließ ihr nicht Zeit dazu.

      »Es ist nicht in Abrede zu ziehen,« sprach sie, »ein solches Benehmen würde den König entzücken, und der König hätte einer Person, welche auf diese Art verfahren wäre, nichts zu verweigern.«

      »Wie! Sie sagen, er hätte ihr nichts zu verweigern?«

      »Das heißt, er wurde ihren Wünschen entgegenkommen, das heißt, Sie würden ihn mit Ihren eigenen Ohren zu dem Vicekanzler sagen hören! ‚Es ist mein Wille, daß man sich gegen Frau von Béarn gefällig benehme, verstehen Sie, Herr von Maupeou?’ Doch es scheint die Frau Gräfin erblickt Schwierigkeiten hiegegen, – Es ist gut, nur,« fügte der Vicomte sich verbeugend bei, »nur hoffe ich, Madame wird mir für meinen guten Willen Dank wissen.«’

      »Ich bin von Dankbarkeit durchdrungen, mein Herr,« rief die Alte.

      »Oh! ich bitte, gar keine Ursache,« versetzte der galante Vicomte.

      »Aber,« sagte die Gräfin.

      »Madame.«

      »Aber die Baronin d’Alogny wird ihr Recht nicht abtreten,« sprach Frau von Béarn.

      »Dann kommen wir auf das zurück, was wir von Anfang an sagten, Madame wird sich nicht minder angeboten haben und Seine Majestät wird nicht minder dankbar sein.«

      »Doch vorausgesetzt, die Baronin d’Alogny würde einwilligen,« entgegnete die Gräfin, welche das Aeußerste wagte, um klar im Grunde der Dinge zu sehen, »man kann diese Dame doch die Vorheile nicht verlieren lassen.«

      »Die Güte des Königs ist unerschöpflich, Madame,« sprach die Favoritin.

      »Oh!« rief Dubarry, »welch ein Stein auf den Kopf dieser Saluces, die ich nicht riechen kann!«

      »Wenn ich meine Dienste Madame anböte,« versetzte die alte Prozeßkrämerin, welche zugleich fortgerissen durch ihr Interesse und durch die Komödie, die man mit ihr spielte, einem Entschlusse immer näher kam, »wenn ich mich anböte, würde ich den Gewinn meines Prozesses nicht in Betracht ziehen, denn dieser Prozeß, den heute die ganze Welt für verloren hält, wird am Ende morgen schwer zu gewinnen sein.«

      »Ah! СКАЧАТЬ