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СКАЧАТЬ willigen in Alles,« sagte Isabella, »und euer Freund Columbus kann zurück kommen, ohne neue Schwierigkeiten zu fürchten.«

      »Es ist wahr, Hoheit, ich habe recht gehört?« fragte Don Inigo.

      »Hier meine Hand,« antwortete Isabella.

      Der junge Mann beugte sich über diese königliche Hand, die er ehrfurchtsvoll mit seinen Lippen berührte, dann entfernte er sich rasch aus dem Gemache und rief:

      »Mein Pferd! Mein Pferd!« Fünf Minuten später vernahm man auf dem Pflaster des Hofes den Galopp des Pferdes Don Inigo’s, der sich bald in der Ferne verlor.

      Fünftes Capitel.

      Dona Flor

      Don Inigo hatte Columbus achtzehn Stunden von Santa Fe eingeholt und ihn an den Hof Ferdinands und Isabella’s zurück gebracht.

      Der Seefahrer war zögernd und voll Zweifel dahin zurück gekommen, bald aber war die günstige Nachricht, die ihm Don Inigo gebracht und an die er nicht hatte glauben wollen, durch den Mund des Königs und der Königin selbst bestätigt worden.

      Dann hatte er alle nöthigen Befehle erhalten und sich nach dem Hafen Palos de Moguer begeben, einem kleinen Orte an der Mündung des Tinto in der Nähe der Stadt Huelva.

      Ferdinand hatte gerade diesen Hafen nicht etwa, wie man hätte glauben können, gewählt, weil er am atlantischen Meere sich befand und den Weg abkürzte, sondern weil Palos durch eine gerichtliche Verurtheilung genöthigt war, der Krone zwei vollständig ausgerüstete Caravellen zu liefern.

      Ferdinand hatte demnach keine andern Kosten als die dreitausend Kronen.

      Wir müssen aber gerecht seyn und erwähnen, daß im Anfange Juni’s Columbus erfuhr, auf den Antrag Isabellas, seiner erklärten Gönnerin, sey ihm ein drittes Schiff bewilligt worden.

      Freilich darf auch nicht verschwiegen werden, daß König Ferdinand erfahren hatte, Heinrich VII. lasse dem berühmten Seefahrer, auf Anbringen dessen Bruders Bartolomeo Columbus, alle Vortheile bieten, die ihm Spanien bewilligt habe.

      Don Inigo hatte seinen Freund nach Palos begleitet und war dann in Folge eines Briefes, den er erhalten, nach Cordova zurück gekehrt, doch erst nachdem er Columbus das Versprechen abgenommen, Spanien ohne ihn nicht zu verlassen und ihm die Zeit der Abfahrt nach Cordova zu melden.

      Columbus verdankte diesem treuen Freunde zu viel, als daß er ihm das hätte abschlagen können. Im Laufe des Juli 1492 zeigte er Don Inigo an, daß er am nächsten 3. August unter Segel zu gehen gedenke.

      Am 2. August fand sich der junge Mann ein, betrübter, aber auch entschlossener als je.

      Don Inigo begleitete also Columbus bei allen Erfahren dieser ersten Fahrt. Er befand sich aus dem Verdeck am letzten Tage, welcher dem großen Admiral bewilligt war, nämlich in der Nacht vom 11. zum 12. October, als der Matrose im Mastkorbe der Pinta -Land!« rief. Er war der Zweite, welcher die Insel San Salvador unter den staunenden Bewohnern betrat, die schweigend die aus einer unbekannten Welt ankommenden Fremdlinge betrachteten; der Erste war Columbus selbst, welcher sich die Ehre vorbehalten hatte, die Fahne Castiliens auf dem entdeckten Lande aufzupflanzen. Er folgte ihm nach Cuba, nach St. Dominigo, kam im März 1493 mit ihm nach Spanien zurück, segelte im September desselben Jahres zum zweiten Male mit ihm ab, ohne daß die Bitten seiner Tante, der Königin Isabella und des Königs Ferdinand ihn am Hofe zurückzuhalten vermochten, und besuchte mit ihm die kleinen Antillen, d. h. Guadelupe, St. Christoph, die Inseln unter dem Winde. Er kämpfte mit ihm sowohl gegen die Kaziken als die meuterischen Gefährten, und er schien zum zweiten Male mit Columbus, als die Anklagen seiner Feinde denselben nöthigten, sein Vicekönigreich zu verlassen, um sich vor denen zu rechtfertigen, welche er zu den reichsten Fürsten der Welt gemacht hatte. Am 30. Mai 1498 endlich segelte er mit Columbus zum dritten Male ab, aber diesmal kam er nicht nach Spanien zurück. An der andern Küste des Meeres erfuhr er die Ungnade, in die Columbus und dessen Bruder gefallen, ihre Verhaftung und ihren Tod.

      Diejenigen in Spanien, welche sich noch erinnerten, daß ein gewisser Don Inigo de Velasco in der Welt sey, erfuhren um das Jahr 1504 oder 1505, er sey in das Innere des neuentdeckten Landes eingedrungen, und am Hofe eines Kaziken empfangen worden, er habe die Tochter desselben geheirathet und als Mitgift für dieselbe das ganze Brautgemach voll Gold erhalten, dann sey sein Schwiegervater gestorben und er, Don Inigo, habe die Krone ausgeschlagen, welche ihm das Volk angeboten, endlich sey auch seine Frau gestorben und habe ihm eine Tochter hinterlassen, die so schön sey, daß er keinen andern Namen gefunden als Dona Flor.

      Drei Jahre vor der Zeit, zu der wir nun gelangt sind, gerade da als der König Ferdinand gestorben, der Columbus mit Gefängniß und Noth für das unermeßliche Geschenk belohnt, hatte sich plötzlich das Gerücht verbreitet, Don Inigo Velasco sey in Malaga mit seiner Tochter auf einem ganz mit Gold beladenen Schiff angelangt. Aber die Königin Isabella war todt, Dona Beatrice war todt und ohne Zweifel nahm Niemand mehr an Don Inigo Theil, wie ihm alle Personen gleichgültig waren. Ein einziger seiner Freunde suchte ihn in Malaga auf, ein gewisser Don Ruiz de Torillas. Sie hatten vor fünfundzwanzig Jahren miteinander gegen die Mauren gedient und die Stadt Malaga einnehmen helfen, in der sie nun einander wieder sahen. Dieser Freund wohnte in Granada und forderte ihn auf, seinen Wohnsitz auch daselbst zu nehmen, aber vergebens.

      Der zweifache Ruf von Reichthum und Rechtlichkeit welcher Don Inigo auf seinen Reisen begleitet hatte und mit ihm zurückgekommen war, veranlaßte indeß den damals achtzigjährigen Cardinal Ximenes, der nach dem Tode Ferdinands zum Regenten ernannt worden war, ihn zu sich nach Toledo einzuladen, damit er ihm in den Staatsgeschäften beistehe, namentlich in der Frage, welche Verhältnisse der neue König Don Carlos zwischen Spanien und Westindien einrichte.

      Da es sich um das Wohl des Landes handelte, zögerte Don Inigo nicht. Er verließ Malaga mit seiner Tochter, kam nach Toledo und theilte in allen überseeischen Angelegenheiten die Regierung des Reiches mit dem Cardinal Ximenes und Adrian von Utrecht, dem ehemaligen Lehrer des Don Carlos, den dieser nach Spanien vorausgeschickt hatte.

      Diese drei Männer hatten Spanien ungefähr ein Jahr lang regiert, als man plötzlich vernahm, der König Don Carlos sey in Villa Viciosa, einem kleinen Hafen in Asturien, gelandet und befinde sich auf der Reise nach dem Kloster Tordesillas, wo nach dem Tode Philipps des Schönen, seines Vaters, der am 25. September 1506 gestorben, seine Mutter Johanna sich aufhielt.

      Nach dieser Nachricht hatte nichts Don Inigo de Velasco in Toledo zurückzuhalten vermocht. Er behauptete, seit der Ankunft des Königs in Spanien sey ein Regentschaftsrath unnöthig, verabschiedete sich von seinen beiden Collegen, was diese auch thaten, ihn davon abzubringen, und kehrte mit seiner Tochter in sein Paradies Malaga zurück.

      Hier glaubte er ruhig und allen Augen verborgen zu leben, als plötzlich zu Anfange des Juni 1519 ein Bote des Königs bei ihm erschien, ihm meldete, der König beabsichtige die Städte des südlichen Spaniens, Cordova, Sevilla, Granada, zu besuchen und ihn aufforderte denselben in der legten Stadt zu erwarten.

      Der Bote übergab ihm ein Pergament mit dem königlichen Siegel, welches ihn zum Oberrichter ernannte.

      Diese Ernennung sey, schrieb ihm der König eigenhändig, eine Huldigung, welche der Cardinal Ximenes auf seinem Sterbebette, so wie Adrian von Utrecht nicht blos den Kenntnissen Don Inigo’s, sondern auch der hohen und strengen Rechtlichkeit dargebracht, die Niemand in Spanien bestreite.

      So ungern auch Don Inigo de Velasco sein Paradies in Malaga verließ, machte er doch Vorbereitungen zu der Reise und an dem festgesetzten Tage brach er mit Dona Flor auf. Ohne daß er es wußte, eilte ihm Don Ramiro d’Avila voraus, ein leidenschaftlicher Verehrer der schönen Dona Flor, welcher er auch СКАЧАТЬ