Die drei Musketiere. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die drei Musketiere - Александр Дюма страница 32

Название: Die drei Musketiere

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ an. Es war eine reizende Frau von fünf- bis sechsundzwanzig Jahren, brünett, mit blauen Augen, leicht aufgestülpter Nase und einem von Rosa und Opal marmorirten Teint. Hier aber hörten die Zeichen auf, nach welchen man sie mit einer vornehmen Dame hätte verwechseln können. Die Hände waren weiß, aber nicht zart, die Füße kündigten keine Frau von Stand an. Zum Glücke konnte sich d'Artagnan noch nicht mit allen diesen Einzelnheiten beschäftigen.

      Als d'Artagnan in seiner Musterung der Frau Bonacieux bis zu den Füßen gelangte, sah er auf dem Boden ein feines Batisttuch, das er seiner Gewohnheit gemäß aufhob, und erkannte an der Ecke dieselbe Zeichnung, wie an dem Taschentuch, wegen dessen er sich mit Aramis beinahe auf Leben und Tod hätte schlagen müssen. Von dieser Zeit an mißtraute d'Artagnan allen mit Wappen verzierten Sacktüchern und er steckte deshalb das von ihm aufgehobene, ohne ein Wort zu sagen, in die Tasche der Frau Bonacieux.

      In diesem Augenblick kam Frau Bonacieux wieder zu sich; sie schlug die Augen auf, schaute erschrocken um sich und sah, daß das Zimmer leer und sie mit ihrem Befreier allein war. Sie reichte ihm alsbald lächelnd die Hände. Frau Bonacieux besaß das reizendste Lächeln in der Welt.

      »Ah! mein Herr,« sprach sie, »Ihr habt mich gerettet. Erlaubt mir, daß ich Euch danke.«

      »Madame,« sagte d'Artagnan, »ich habe nicht mehr gethan, als jeder Edelmann an meiner Stelle gethan haben würde. Ihr seid mir also keinen Dank schuldig.«

      »Gewiß, mein Herr, gewiß, und ich hoffe, Euch beweisen zu können, daß Ihr keiner Undankbaren einen Dienst geleistet habt. Aber was wollten denn diese Menschen, die ich Anfangs für Diebe gehalten habe, und warum ist Herr Bonacieux nicht hier?«

      »Madame, diese Menschen waren bei weitem gefährlicher, als Diebe sein könnten; denn es sind Schergen des Herrn Cardinals, und was Euern Gatten, den Herrn Bonacieux, betrifft, so befindet sich dieser nicht hier, weil man ihn gestern verhaftet und nach der Bastille abgeführt hat.«

      »Mein Mann in der Bastille!« rief Frau Bonacieux; »o mein Gott, was hat er denn gethan, dieser arme liebe Mann, er ist ja die Unschuld selbst!«

      Und etwas wie ein Lächeln trat auf dem noch erschrockenen Antlitz der jungen Frau hervor.

      »Ah, was er gethan hat, Madame?« sprach d'Artagnan; »ich glaube, sein Verbrechen besteht einzig und allein darin, daß er zugleich das Glück und das Unglück hat, Euer Gatte zu sein.«

      »Aber, mein Herr, Ihr wißt also . . . «

      »Ich weiß, daß man Euch entführt hat, Madame.«

      »Und wer hat dies gethan? Wißt Ihr es? O! wenn ihr es wißt, so sagt es mir.«

      »Ein Mann von vierzig bis fünfundvierzig Jahren, mit schwarzen Haaren, dunkler Gesichtsfarbe und einer Narbe an der linken Schläfe.«

      »So ist es, so ist es, aber sein Name?«

      »Ah! sein Name? Ich weiß ihn nicht.«

      »Und mein Mann, wußte er, daß man mich gewaltsam weggebracht hatte?«

      »Er war von dem Entführer selbst davon benachrichtigt worden.«

      »Und hat er irgend einen Verdacht in Beziehung auf die Ursache dieses Ereignisses?« fragte Frau Bonacieux mit einer Verlegenheit.

      »Er schrieb dasselbe einer politischen Ursache zu.«

      »Anfangs zweifelte ich daran, und nun theile ich seine Ansicht. Also hat dieser gute Herr Bonacieux mich nicht einen Augenblick im Verdacht gehabt?«

      »Ach! weit entfernt, Madame. Er war zu stolz auf Eure Klugheit und besonders auf Eure Liebe.«

      Ein zweites, beinahe unmerkliches Lächeln umspielte die rosigen Lippen der schönen jungen Frau.

      »Aber wie ist es Euch gelungen zu entfliehen?« fuhr d'Artagnan fort.

      »Ich benützte einen Augenblick, wo ich allein blieb, und da ich seit diesem Morgen wußte, was ich von meiner Entführung zu halten hatte, so ließ ich mich mit Hilfe meiner Betttücher vom Fenster herab und lief hierher, da ich meinen Mann hier zu finden glaubte.«

      »Um Euch unter seinen Schutz zu stellen?«

      »Oh! nein, der arme liebe Mann, ich wußte wohl, daß er unfähig wäre, mich zu vertheidigen. Da er uns aber zu etwas Anderem dienen konnte, so wollte ich ihn hiervon in Kenntniß setzen.«

      »Wovon?«

      »O, das ist nicht mein Geheimniß, ich kann es Euch also nicht sagen.«

      »Uebrigens,« sprach d'Artagnan, »verzeiht, Madame, daß ich, ein einfacher Soldat, Euch an Klugheit erinnere, übrigens glaube ich, daß wir uns hier nicht am geeigneten Orte zu vertraulichen Mittheilungen befinden. Die Menschen, welche ich in die Flucht geschlagen habe, werden binnen Kurzem mit bewaffneter Mannschaft zurückkehren, und wenn sie uns hier finden, sind wir verloren. Ich habe wohl drei von meinen Freunden benachrichtigen lassen, aber wer weiß, ob man sie zu Hause traf?«

      »Ja, ja, Ihr habt Recht,« rief Frau Bonacieux erschrocken, »fliehen wir, retten wir uns!«

      Bei diesen Worten nahm sie d'Artagnan beim Arm und suchte ihn fortzuziehen.

      »Aber wohin fliehen?« sprach d'Artagnan. »Wo werden wir sicher sein?«

      »Entfernen wir uns zuerst von diesem Hause und das Uebrige wird sich finden.«

      Und der junge Mann und die junge Frau gingen rasch, ohne auch nur die Hausthüre zu verschließen, durch die Rue des Fosses – Monsieur-le-Prince und hielten erst auf der Place Saint-Sulpice an.

      »Und was fangen wir nun an?« fragte d'Artagnan, »und wohin soll ich Euch führen?«

      »Ich bin sehr in Verlegenheit, Euch hierauf zu antworten,« sagte Frau Bonacieux. »Es war meine Absicht, Herrn de la Porte durch meinen Mann benachrichtigen zu lassen, damit er uns genau sagen könnte, was seit drei Tagen im Louvre vorgegangen ist, und ob es nicht gefährlich für mich sei, dort zu erscheinen.«

      »Aber ich kann eben so wohl Herrn de la Porte benachrichtigen,« sagte d'Artagnan.

      »Allerdings, nur ist dabei ein unglücklicher Umstand zu bedenken. Herrn Bonacieux kennt man im Louvre und ließe ihn passiren, während man Euch nicht kennt und Euch die Thüre verschließen würde.«

      »Ah, bah!« sprach d'Artagnan, »Ihr habt gewiß an irgend einer Pforte des Louvre einen Hausmeister, der Euch ergeben ist, und mit Hilfe eines Losungswortes . . . «

      Frau Bonacieux schaute den jungen Mann fest an.

      »Und wenn ich Euch dieses Losungswort gebe, »sprach sie, »würdet Ihr es wohl vergessen, sobald Ihr Euch desselben bedient hättet?«

      »Bei meiner Ehre, so wahr ich ein Edelmann bin,« sagte d'Artagnan mit einem Ton, der keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit übrig ließ.

      »Gut, ich glaube Euch, Ihr seht aus, wie ein braver junger Mann. Ueberdies ist Euer Glück vielleicht die Folge Eurer Ergebenheit.«

      »Ich werde ohne ein Versprechen und freiwillig Alles thun, was in meinen Kräften liegt, um dem König zu dienen und der Königin angenehm zu sein,«sagte d'Artagnan. »Verfügt also über mich, als über einen Freund.«

      »Aber ich, wohin werdet Ihr mich СКАЧАТЬ