Herrscher, Rivale, Verbannte . Морган Райс
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Herrscher, Rivale, Verbannte - Морган Райс страница 7

СКАЧАТЬ

      „Was hast du dir dabei gedacht?“ fragte ihr Vater, als sie wieder auf dem Deck saßen.

      „Ich dachte, dass ich nicht einfach zusehen kann“, antwortete Thanos.

      Ceres wollte Einwand erheben, doch sie wusste, dass dies Teil von Thanos’ Persönlichkeit war. Es war ein Grund, weshalb sie ihn liebte.

      „Dummheit“, sagte die Frau aus dem Knochenvolk mit einem Grinsen. „Eine wunderbare Dummheit. Danke.“

      Ceres blickte sich nach den Booten in ihrer Nähe um. Sie waren jetzt in Alarmbereitschaft und viele der Matrosen liefen herum, um ihre Waffen zu holen. Ein Pfeil sauste in ihrer Nähe ins Wasser, dann ein zweiter.

      „Rudert!“ schrie sie den Kampfherren zu, aber wohin sollten sie rudern? Sie konnte schon jetzt sehen, wie die anderen Schiffe sie abfangen würden. Schon bald würde es für sie keinen Ausweg mehr geben. Es war eine jener Situationen, in denen sie von ihren Kräften Gebrauch gemacht hätte, aber über diese verfügte sie jetzt nicht mehr.

      Bitte, Mutter, bat sie stillschweigend, du hast mir schon einmal geholfen. Hilf mir auch jetzt.

      Sie spürte die Gegenwart ihrer Mutter irgendwo flüchtig und ruhig am Rande ihres Seins. Sie spürte, wie sie die Aufmerksamkeit ihrer Mutter geweckt hatte, die jetzt durch sie hindurch sehen konnte und versuchte, herauszufinden, was ihr widerfahren war.

      „Was haben sie dir angetan?“ flüsterte die Stimme ihrer Mutter. „Das ist das Werk des Zauberers.“

      „Bitte“, sagte Ceres. „Ich fordere nicht meine Kräfte zurück, aber ich brauche jetzt irgendeine Hilfe.“

      In der Stille, die folgte, flog Ceres ein Pfeil zwischen die Füße. Sie kamen ihnen immer näher.

      „Ich kann das Getane nicht ungeschehen machen“, sagte ihre Mutter. „Aber ich kann dir dieses eine Mal eine andere Gabe leihen. Es wird jedoch nur dieses eine Mal sein. Ich glaube nicht, dass dein Körper mehr aushalten könnte.“

      Das war Ceres egal, solange sie dadurch entkommen konnten. Die Schiffe hatten bereits begonnen, sie einzukesseln. Sie brauchte das.

      „Berühr das Wasser, Ceres, und vergib mir, denn es wird wehtun.“

      Ceres stellte keine weiteren Fragen. Sie legte ihre Hand auf das Wasser und spürte, wie das Nass über ihre Haut spülte. Sie machte sich bereit...

      ... und konnte kaum an sich halten, als etwas sie zu durchströmen begann. Es schimmerte über dem Wasser und breitete sich in der Luft aus. Es schien ihr, als hätte jemand einen Schleier über die Welt gelegt.

      Ceres konnte dennoch sehen, wie sich Bogenschützen und Krieger entsetzt umblickten. Sie konnte die Verwunderung in ihren Stimmen hören, auch wenn ihr Rufen wie durch einen Schalldämpfer zu kommen schien.

      „Sie können nichts sehen“, sagte Jeva. „Sie sagen, es sei dunkle Magie.“ Sie blickte Ceres mit einer gewissen Ehrfurcht an. „Mir scheint, Thanos hat im Hinblick auf dich nicht übertrieben.“

      Da war sich Ceres nicht sicher. Den Schmerz zu ertragen war ihr eine größere Last, als sie glauben mochte. Sie war sich nicht sicher, wie lange sie ihn noch würde aushalten können.

      „Rudert“, sagte sie. „Rudert bevor es nachlässt!“

      KAPITEL DREI

      In den hohen Gewölben des Schlosstempels beobachtete Irrien ungerührt, wie Stephania von den Priestern für die Opferung vorbereitet wurde. Er rührte sich nicht vom Fleck während sie umherhuschten, um die schreiende und sich windende Stephania auf dem Altar festzubinden.

      Normalerweise hatte Irrien wenig Zeit für solcherlei Dinge. Die Priester waren ein Haufen blutrünstiger Narren, die glaubten, dass man den Tod auf diesem Wege beschwichtigen konnte. Als könnte irgendjemand den Tod aufhalten als wenn nicht durch die Stärke des eigenen Arms. Betteln nützte nichts, nicht bei den Göttern und nicht bei ihm, wie Delos’ kurzzeitige Herrscherin bald erfahren würde.

      „Bitte Irrien, ich werde alles tun, was du von mir verlangst! Willst du, dass ich vor dir niederknie? Bitte!“

      Irrien stand immer noch wie versteinert da und ignorierte sie so wie er die Schmerzen seiner Wunde ignorierte. Gaffende Adlige und Krieger umringten ihn. Sie zusehen zu lassen, war von ebenso großem Wert wie den Priestern ihre Opferung zu gewähren. Ihre Gunst war letztlich eine weitere Quelle der Macht, die er anzapfen konnte, und Irrien würde nicht so dumm sein, sich diese Möglichkeit durch die Lappen gehen zu lassen.

      „Begehrst du mich denn nicht?“ bettelte Stephania. „Ich dachte, du wolltest mich zu deiner Gespielin machen.“

      Auch gegen Stephanias Charme konnte sich Irrien nicht völlig erwehren. Das war Teil des Problems. Als ihre Hand auf seinem Arm gelegen hatte, hatte er etwas gespürt, das sich von den gewöhnlichen Regungen, die er für andere schöne Sklavinnen empfand, unterschied. Das würde er nicht zulassen. Das konnte er nicht zulassen. Niemand würde Macht über ihn haben, selbst nicht, wenn diese Macht ihren Ursprung in ihm selbst hatte.

      Er blickte über die Menge. Dort gab es genügend schöne Frauen. Stephanias ehemalige Zofen knieten dort angekettet. Einige weinten angesichts dessen, was ihrer früheren Herrscherin gleich bevorstehen würde. Er würde sich schon bald mit ihnen ablenken. Jetzt musste er sich erst einmal von Stephania und der Bedrohung, die durch das, was er für sie fühlte, von ihr ausging, befreien.

      Der Ranghöchste unter den Priestern trat zu ihm. Das Gold und Silber in seinem Bart klirrte, während er sich bewegte.

      „Alles ist bereitet, gnädiger Herr“, sagte er. „Wir werden das Kind aus dem Mutterleib schneiden und es dann in traditioneller Weise auf dem Altar opfern.“

      „Und euren Göttern wird das gefallen?“ fragte Irrien. Wenn der Priester den feinen Spott in seinen Worten wahrgenommen hatte, so wagte er nicht, es sich anmerken zu lassen.

      „Es wird ihnen gefallen, Erster Stein. Sogar sehr.“

      Irrien nickte.

      „Dann soll es geschehen, wie du gesagt hast. Allerdings werde ich derjenige sein, der das Kind töten wird.“

      „Ihr, Erster Stein?“ fragte der Priester. Er klang überrascht. „Aber warum?“

      Weil es sein Sieg war, nicht der des Priesters. Weil Irrien derjenige gewesen war, der sich seinen Weg durch die Stadt gekämpft hatte, während diese Priester aller Wahrscheinlichkeit irgendwo auf einem Schiff in Sicherheit gesessen hatten. Weil er derjenige gewesen war, der dafür eine Wunde davongetragen hatte. Weil sich Irrien gerne selbst um die durch ihn zum Tode Geweihten kümmerte anstatt sie Männern von niedrigerem Rang zu überlassen. Er würde ihnen jedoch diese Erklärung schuldig bleiben. Er schuldete solchen Menschen keine Erklärungen.

      „Weil ich es so will“, sagte er. „Hast du irgendwelche Einwände?“

      „Nein, Erster Stein, ich habe keine Einwände.“

      Irrien bemerkte zufrieden die in diesen Worten СКАЧАТЬ