Ein Thron für Schwestern . Морган Райс
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Thron für Schwestern - Морган Райс страница 7

СКАЧАТЬ Waisenkinder oder wir können nie durch die Stadt laufen, ohne das die Leute uns anstarren und versuchen uns einzufangen.

      Sophia schaute ihre Schwester an, überrascht von dem Gedanken.

      Willst du Kleider stehlen? schickte Sophia zurück.

      Kate nickte.

      Der Gedanke brachte noch eine extra Note an Angst und dennoch wusste Sophia, dass ihre Schwester – die immer praktisch war – recht hatte.

      Sie standen gleichzeitig auf und verstauten die restlichen Kuchen an ihren Hüfttaschen. Sophia hielt nach Kleidung Ausschau, als sie spürte, wie Kate sie am Arm berührte. Sie folgte ihrem Blick und sah es: eine Wäscheleine, ganz oben auf dem Dach. Sie war unbewacht.

      Natürlich war sie das, erkannte sie erleichtert. Wer würde schon eine Wäscheleine bewachen?

      Trotzdem konnte Sophia ihr Herz klopfen hören, als sie auf ein weiteres Dach kletterten. Sie hielten inne, schauten sich um und holten dann die Leine ein, wie ein Fischer, vielleicht sein Fischernetz eingeholt hätte.

      Sophia stahl ein Kleid aus grüner Wolle, zusammen mit einem cremefarbenden Unterkleid, wahrscheinlich die Art Kleid, die die Frau eines Farmers tragen würde, aber es war trotzdem unglaublich prächtig für sie. Zu ihrer Überraschung wählte ihre Schwester ein Unterhemd, Reithosen und Wams, die sie eher aussehen ließen, wie ein kurzhaariger Junge, als das Mädchen das sie war.

      “Kate”, beschwerte sich Sophia. “Du kannst nicht so herumrennen!”

      Kate zuckte die Schultern. “Keiner von uns soll so aussehen. Dann kann ich mich auch gleich bequem anziehen.”

      Da war etwas Wahres dran. Die prunkvollen Gesetze besagten klar, welche Klasse von Gesellschaft was tragen konnte, die Herrenlosen und die Abhängigen. Hier waren sie also und brachen die Gesetze, warfen ihre Lumpen weg, das Einzige was sie tragen durften und zogen sich besser an, als sie waren.

      “Okay”, sagte Sophia. “Ich werde nicht streiten. Außerdem wird das vielleicht alle abhalten, die nach zwei Mädchen suchen”, sagte sie mit einem Lächeln.

      “Ich sehe nicht aus wie ein Junge”, schnappte Kate in offensichtlicher Empörung zurück.

      Sophia lächelte dabei. Sie retteten ihre Kuchen, stopften sie in ihre neuen Taschen und gingen weiter.

      Der nächste Teil war schwerer, um darüber zu lächeln; es gab noch so viele Dinge, die sie tun mussten, wenn sie wirklich überleben wollten. Sie mussten einen Unterschlupf finden, das war das eine, und dann mussten sie schauen, was sie tun sollten, wo sie hingehen sollten.

      Eins nach dem anderen, ermahnte sie sich selbst.

      Sie kletterten wieder runter zur Straße und dieses Mal ging Sophia voran, versuchte eine Route durch den ärmeren Bereich der Stadt zu finden aber für ihren Geschmack immer noch zu nah am Waisenhaus.

      Sie sah eine Reihe von ausgebrannten Häusern vor ihnen, die sich offensichtlich nicht von einem der Feuer erholt hatten, das manchmal durch die Stadt fegte, wenn der Fluss niedrig war. Es wäre ein gefährlicher Ort zum Ausruhen.

      Trotzdem ging Sophia darauf zu.

      Kate warf ihr einen fragenden, skeptischen Blick zu.

      Sophia zuckte mit den Schultern.

      Gefährlich ist besser als nichts, sandte sie.

      Sie näherten sich vorsichtig und gerade als Sophia ihren Kopf um die Ecke steckte, wurde sie von ein paar Personen erschreckt, die vor ihr aus den Trümmern entstiegen. Sie erschienen so rußgeschwärzt, von den verkohlten Überresten, daß Sophia für einen Moment glaubte, sie wären im Feuer gewesen.

      „Raus hier! Das ist unser Revier!“

      Einer von ihnen kam auf Sophia zu und sie kreischte, während sie einen unfreiwilligen Schritt zurückmachte. Kate sah aus, als wenn sie kämpfen wollte, aber dann zog der andere Typ einen Dolch, der heller schien, als alles andere hier.

      “Das ist unser Revier! Sucht euch eure eigene Ruine oder ich lasse euch dafür bluten.”

      Die Schwester rannten, legten so viel Distanz zwischen ihnen und dem Haus wie sie konnten. Mit jedem Schritt war Sophia sich sicher, dass sie die Fußschritte der Messer schwingenden Schläger hören konnte, oder die der Wachmänner oder der Nonnen irgendwo hinter ihnen.

      Sie liefen so lange, bis ihre Beine wehtaten und der Nachmittag zu dunkel wurde. Zumindest konnten sie sich damit trösten, dass sie mit jedem Schritt weiter vom Waisenhaus entfernt waren.

      Endlich erreichten sie den besseren Teil der Stadt. Aus irgendwelchen Gründen erhellte sich Kates Gesicht beim Anblick davon.

      “Was ist los?”, fragte Sophia.

      “Die Penny Bücherei”, antwortete ihre Schwester. “Dort können wir rein. Ich schleiche mich manchmal dort hin, wenn die Schwestern uns Botengänge machen lassen und der Bibliothekar lässt mich immer rein, auch wenn ich kein Geld habe, um zu zahlen.”

      Sophia hatte nicht viel Hoffnung, dass sie dort Hilfe finden würden, aber sie hatte auch keine bessere Idee. Sie ließ sich von Kate führen und sie liefen auf einen geschäftigen Platz zu, wo sich Geldverleiher mit Advokaten mischten und es sogar ein paar Kutschen gemischt mit den normalen Pferden und Fußgängern gab.

      Die Bücherei war einer der größeren Gebäude hier. Sophia kannte die Geschichte: Einer der Reichen der Stadt hatte sich entschieden die Armen zu bilden und hatte ein Teil seines Reichtums hinterlassen, um diese Art von Bücherei zu bauen, die die meisten einfach in ihren Landhäusern verschlossen. Natürlich bedeuteten die Kosten von einem Penny immer noch, dass die Ärmsten der Stadt die Bücherei nicht besuchen konnten. Sophia hatte nie einen Penny. Die Nonnen sahen keinen Grund, ihren Schützlingen Geld zu geben.

      Sie und Kate näherten sich dem Eingang und sie sah einen älteren Mann hier sitzen, in etwas abgenutzten Kleidern, offensichtlich ebenso ein Wächter, wie ein Bibliothekar. Zu Sophias Überraschung lächelte er, als sie sich näherten. Sophia hatte noch nie gesehen, dass sich jemand freute, ihre Schwester zu sehen.

      „Fräulein Kate“, sagte er. „Du warst ja schon eine Weile nicht mehr hier. Und du hast eine Freundin mitgebracht. Geht durch, geht durch. Ich werde dem Wissen nicht im Weg stehen. Earl Varrish’s Sohn hat vielleicht eine Penny Steuer auf das Wissen gelegt, aber der alte Earl hat nie daran geglaubt.“

      Er schien ganz aufrichtig darüber, aber Kate schüttelte bereits ihren Kopf.

      „Das ist nicht das was wir brauchen Geoffrey“, sagte Kate. „Meine Schwester und ich ... wir sind vom Waisenhaus weggelaufen.“

      Sophia sah den Schock auf dem Gesicht des alten Mannes.

      “Nein”, sagte er. “Nein, solche dummen Sachen solltet ihr nicht tun.”

      “Es ist schon getan”, sagte Sophia.

      “Dann könnt ihr nicht hier sein”, sagte Geoffrey. “Wenn die Wachmänner kommen und euch hier bei mir finden, dann werden sie annehmen, dass ich dabei involviert war.”

      Sophia wäre schon gegangen, aber es schien, dass Kate trotzdem weiter probieren СКАЧАТЬ