Название: Agent Null
Автор: Джек Марс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Agent Null Spionage-Thriller
isbn: 9781640298026
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Dann wurde er gezogen, seine Socken kratzten über das Pflaster des Gehwegs. Sie stießen ihn in den Transporter und schlossen die Schiebetür hinter ihm. Die drei Männer tauschen kehlige ausländische Worte miteinander, die vorwurfsvoll klangen.
„Warum?“, schaffte es Reid endlich herauszubringen.
Er fühlte das scharfe Stechen einer Nadel in seinem Oberarm und die Welt um ihn herum verschwand.
KAPITEL ZWEI
Blind. Kalt. Brausend, ohrenbetäubend, drängend, schmerzend.
Das Erste, was Reid bemerkte, als er aufwachte, war, dass die Welt schwarz war – er konnte nichts sehen. Der beißende Geruch von Benzin füllte seine Nase. Er versuchte seine pochenden Glieder zu bewegen, aber seine Hände waren hinter seinem Rücken zusammengebunden. Ihm war kalt, aber es gab keine Brise; nur kalte Luft, so als würde er in einem Kühlschrank sitzen.
Langsam, wie durch einen Nebel, kehrten die Erinnerungen an das, was passiert war, zu ihm zurück. Die drei Männer aus dem Nahen Osten. Der Sack über seinem Kopf. Die Nadel in seinem Arm.
Er verfiel in Panik, zerrte an seinen Fesseln und schüttelte seine Beine. Schmerz schoss durch seine Handgelenke, von der Stelle, wo sich das Metall der Handschellen in seine Haut grub. Sein Fußgelenk pulsierte und sendete Schockwellen sein linkes Bein hinauf. Er hatte einen starken Druck in seinen Ohren und konnte nichts hören, nichts außer einem laufenden Motor.
Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er in seinem Bauch das Gefühl zu fallen – ein Resultat negativer Vertikalbeschleunigung. Er befand sich in einem Flugzeug. Und dem Klang nach zu urteilen, war dies kein gewöhnliches Passagierflugzeug. Das Dröhnen, der extrem laute Motor, der Geruch von Benzin … Er realisierte, dass er sich in einem Frachtflugzeug befinden musste.
Wie lange war er bewusstlos gewesen? Was hatten sie ihm gespritzt? Waren die Mädchen sicher? Die Mädchen. Tränen schossen ihm in die Augen, als er entgegen aller Hoffnung trotzdem hoffte, dass sie sicher waren, dass die Polizei genug von seiner Nachricht gehört hatte und die Behörden zu seinem Haus geschickt wurden …
Er rutschte auf seinem Metallsitz umher. Trotz der Schmerzen und der Heiserkeit in seinem Hals versuchte er zu sprechen.
„H-Hallo?“ Es kam als ein kaum hörbares Flüstern heraus. Er räusperte sich und versuchte es noch mal. „Hallo? Irgendjemand …?“ Er bemerkte dann, dass der Lärm des Motors ihn für jeden, der nicht direkt neben ihm saß, unhörbar machen würde. „Hallo!“, versuchte er zu rufen. „Bitte … kann mir jemand sagen, was –“
Eine schroffe männliche Stimme zischte ihn auf Arabisch an. Reid schreckte zurück; dieser Mann war nach nicht mal einen Meter von ihm entfernt.
„Bitte, sagen Sie mir einfach, was vor sich geht“, bettelte er. „Was passiert hier? Warum tun Sie das?“
Eine andere Stimme rief drohend etwas auf Arabisch, dieses Mal auf seiner rechten Seite. Reid zuckte wegen der scharfen Zurechtweisung zusammen. Er hoffte, dass das Rütteln des Flugzeugs den Fakt verbarg, dass seine Glieder zitterten.
„Sie haben die falsche Person“, sagte er. „Was wollen Sie? Geld? Ich habe nicht viel, aber ich kann – Moment!“ Eine starke Hand schloss sich mit festem Griff um seinen Oberarm und einen kurzen Moment später wurde er aus seinem Sitz gerissen. Er taumelte, versuchte zu stehen, aber das Schwanken des Flugzeugs und der Schmerz in seinem Fußgelenk besiegten ihn. Seine Knie gaben nach und er fiel auf die Seite.
Etwas Hartes und Schweres traf ihn in der Körpermitte. Schmerz zog sich wie ein Spinnennetz durch seinen Oberkörper. Er versuchte zu protestieren, aber seine Stimme kam nur als unverständliches Schluchzen heraus.
Ein anderer Stiefel trat ihn in den Rücken. Noch einer, dieses Mal ins Kinn.
Trotz der grauenvollen Situation kam Reid ein bizarrer Gedanke. Diese Männer, ihre Stimmen, die Schläge wiesen alle auf einen persönlichen Rachefeldzug hin. Er fühlte sich nicht nur angegriffen. Er fühlte sich verabscheut. Diese Männer waren wütend – und ihre Wut richtete sich gegen ihn wie der Lichtpunkt eines Lasers.
Langsam ließ der Schmerz nach und machte Platz für eine kalte Taubheit, die seinen Körper überkam, als er bewusstlos wurde.
*
Schmerz. Scharf, pochend, schmerzend, brennend.
Reid wachte wieder auf. Die Erinnerungen an die Vergangenheit … er wusste nicht einmal, wie lange es gewesen war und auch nicht, ob es Tag oder Nacht war und wo er sich befand, dass es Tag oder Nacht sein könnte. Aber die Erinnerungen kamen wieder, unzusammenhängend, wie einzelne Aufnahmen, die aus einem Film geschnitten und auf dem Boden liegengelassen worden waren.
Drei Männer.
Der Notrufkasten.
Der Transporter.
Das Flugzeug.
Und jetzt …
Reid traute sich die Augen zu öffnen. Es war schwer. Seine Lieder fühlten sich an, als wären sie zusammengeklebt. Hinter der dünnen Haut konnte er sehen, dass es ein helles, grelles Licht auf der anderen Seite gab. Er konnte dessen Hitze auf seinem Gesicht fühlen und das Netzwerk der winzigen Kapillaren durch seine Lider erkennen.
Er blinzelte. Alles was er sehen konnte, war dieses gnadenlose Licht, hell und weiß, welches sich in seinen Kopf brannte. Gott, sein Kopf tat weh. Er versuchte zu stöhnen und bemerkte durch einen plötzlichen Stoß erneuter Schmerzen, dass sein Kiefer ebenfalls wehtat. Seine Zunge fühlte sich fett und trocken an und er hatte einen metallenen Geschmack im Mund. Blut.
Seine Augen, wie er dann bemerkte – waren so schwer zu öffnen gewesen, weil sie in der Tat zusammengeklebt waren. Die Seite seines Gesichts fühlte sich heiß und klebrig an. Blut war seine Stirn hinunter und in seine Augen gelaufen, zweifellos von den unnachgiebigen Tritten, die zur Bewusstlosigkeit im Flugzeug geführt hatten.
Aber er konnte das Licht sehen. Der Sack war von seinem Kopf entfernt worden. Ob das gut oder schlecht war, blieb abzuwarten.
Als sich seine Augen langsam eingewöhnten, versuchte er wieder verzweifelt, seine Hände zu bewegen. Sie waren noch immer zusammengebunden, aber dieses Mal nicht mit Handschellen. Dicke, raue Seile hielten sie an Ort und Stelle. Seine Fußgelenke waren ebenfalls an die Beine eines hölzernen Stuhls gebunden.
Endlich hatten sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt und es formten sich vage Umrisse. Er befand sich in einem kleinen fensterlosen Raum mit unebenen Betonwänden. Es war heiß und stickig, genug dass sich Schweißperlen auf der Rückseite seines Nackens bildeten und doch fühlte sich sein Körper kalt und teilweise taub an.
Er konnte sein rechtes Auge nicht vollständig öffnen und es brannte, wenn er es versuchte. Entweder war er dort getreten worden oder seine Entführer hatten ihn weiter geschlagen, während er bewusstlos war.
Das СКАЧАТЬ