Agent Null . Джек Марс
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СКАЧАТЬ es keinen Schmerz; sein Gesicht war taub und pulsierte vom Einschlag. Dann kamen erneute nebulöse Höllenqualen über ihn.

      „Nnggh...“ Er versuchte Worte zu formen, aber seine Lippen wollten sich nicht bewegen.

      „Ich frage Sie noch einmal“, sagte der Vernehmer, „Teheran?“

      Der Scheich versteckte sich in einem Unterschlupf, der als verlassene Textilfabrik getarnt war.

      „Zagreb?“

      Zwei iranische Männer wurden auf einem privaten Flugplatz festgenommen, als sie ein gechartertes Flugzeug nach Paris besteigen wollten.

      „Madrid?“

      Das Ritz, fünfte Etage: eine aktivierte Schläferzelle mit einer Kofferbombe. Mutmaßlicher Angriffsort: der Plaza de Cibeles.

      „Scheich Mustafar?“

      Er verhandelte im Tausch für sein Leben. Gab uns alles, was er wusste! Namen, Orte, Pläne. Aber er wusste nur so viel …

      „Ich weiß, dass Sie sich erinnern“, sagte der Vernehmer. „Ihre Augen betrügen Sie … Null.“

      Null. Ein Bild erschien in seinem Kopf: Ein Mann mit Fliegersonnenbrille und einer dunklen Motorradjacke. Er steht an einer Straßenecke in irgendeiner europäischen Stadt. Bewegt sich mit den Massen. Niemand bemerkt etwas. Niemand weiß, dass er hier ist.

      Reid versuchte wieder, die Bilder aus seinem Kopf zu verjagen. Was passierte mit ihm? Die Bilder tanzten in seinem Kopf wie Stop-motion Sequenzen, aber er weigerte sich, sie als Erinnerungen anzuerkennen. Sie waren falsch. Implantiert, irgendwie. Er war ein Universitätsprofessor mit zwei Töchtern im Teenageralter und einem bescheidenen Haus in der Bronx …

      „Erzählen Sie uns, was Sie über unsere Pläne wissen“, forderte der Vernehmer kategorisch.

      Wir reden nicht. Niemals.

      Die Worte hallten durch die Höhle seiner Gedanken, wieder und wieder. Wir reden nicht. Niemals.

      „Das dauert zu lange!“, rief der großgewachsene iranische Mann. „Zwinge ihn.“

      Der Vernehmer seufzte. Er griff nach dem Metallwagen – aber nicht, um den Lügendetektor einzuschalten. Stattdessen stoppten seine Finger über dem Plastiktablett. „Ich bin für gewöhnlich ein geduldiger Mann“, sagte er zu Reid. „Aber ich muss zugeben, die Frustration meines Kollegen ist irgendwie ansteckend.“ Er nahm das blutige Skalpell, das gleiche Werkzeug, das er benutzt hatte, um das kleine silberne Korn aus seinem Kopf zu schneiden und presste die Spitze des Messers leicht gegen Reids Jeans, ungefähr zehn Zentimeter über dem Knie. „Alles, was wir wissen wollen, ist, was Sie wissen. Namen. Daten. Mit wem Sie über das, was Sie wissen, gesprochen haben. Die Identität der anderen Agenten, mit denen Sie arbeiten.“

      Morris. Reidigger. Johansson. Namen schossen durch seine Gedanken und mit jedem von ihnen ein Gesicht, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Ein jüngerer Mann mit dunklen Haaren und einem frechen Grinsen. Ein nett aussehender Typ mit rundem Gesicht in einem gestärkten weißen Hemd. Eine Frau mit wallendem blonden Haar und stählernen grauen Augen.

      „Und was wurde aus dem Scheich.“

      Irgendwie wusste Reid auf einmal, dass der gefragte Scheich festgenommen und in ein Geheimgefängnis in Marokko gebracht worden war. Es war keine Vision. Er wusste es einfach.

      Wir reden nicht. Niemals.

      Es lief Reid kalt den Rücken hinunter, während er Schwierigkeiten hatte, den Anschein geistiger Zurechnungsfähigkeit zu bewahren.

      „Reden Sie“, drängte ihn der Vernehmer.

      „Ich weiß es nicht.“ Die Worte fühlten sich seltsam an, als sie von seiner geschwollenen Zunge rollten. Alarmiert schaute er auf und sah, wie der andere Mann ihn angrinste.

      Er hatte die Aufforderung in der fremden Sprache verstanden … und in tadellosem Arabisch geantwortet.

      Der Vernehmer drückte die Spitze des Messers in Reids Bein. Er schrie auf, als das Messer den Muskel seines Oberschenkels penetrierte. Instinktiv versuchte er, sein Bein wegzuziehen, aber seine Fußgelenke waren an die Stuhlbeine gebunden.

      Er biss fest seine Zähne zusammen, sein Kiefer schmerzte protestierend. Die Wunde in seinem Bein brannte heiß.

      Der Vernehmer grinste und neigte seinen Kopf leicht zur Seite. „Ich muss zugeben, Sie sind ein härterer Brocken, als die meisten, Null“, sagte er auf Englisch. „Schade für Sie, aber ich bin ein Profi.“ Er griff nach unten und zog langsam eine von Reids dreckigen Socken aus. „Ich muss diese Taktik nicht sehr oft anwenden.“ Er setzte sich auf und starrte Reid direkt in die Augen. „Hier ist, was als Nächstes passieren wird: ich werde kleine Teile von Ihnen abschneiden und Ihnen jedes Stück zeigen. Wir fangen mit ihren Zehen an. Dann die Finger. Danach … werden wir sehen, wie es aussieht.“ Der Vernehmer kniete sich hin und presste das Messer gegen den kleinen Zeh seines rechten Fußes.

      „Warten Sie“, bettelte Reid. „Bitte warten Sie einfach.“

      Die anderen beiden Männer im Raum kamen näher und sahen ihn interessiert an.

      Verzweifelt fingerte Reid an den Seilen, die seine Handgelenke fesselten. Es war ein eingebetteter Knoten mit zwei gegenüberliegenden Schlaufen, die mit halben Anschlägen verbunden waren …

      Ein intensiver Schauer breitete sich vom Ende seiner Wirbelsäule hinauf in seine Schultern aus. Irgendwie wusste er es einfach. Er hatte das intensive Gefühl eines Déjà-vus, als wäre er schon einmal in dieser Situation gewesen – oder besser gesagt, diese wahnsinnigen Visionen, die irgendwie in seinem Kopf eingepflanzt waren, ließen ihn wissen, dass es so war.

      Aber am wichtigsten war, dass er wusste, was er tun musste.

      „Ich werde es Ihnen sagen!“, keuchte Reid. „Ich sage Ihnen, was auch immer Sie wissen wollen.“

      Der Vernehmer sah auf. „Ja? Gut. Aber zuerst werde ich trotzdem diesen Zeh abschneiden. Ich möchte ja nicht, dass Sie glauben, ich hätte geblufft.“

      Hinter seinem Rücken griff Reid seinen linken Daumen mit der anderen Hand. Er hielt den Atem an und zog ruckartig daran. Er fühlte, wie der Daumen aus dem Gelenk sprang. Er wartete auf den scharfen, intensiven Schmerz, aber es war kaum mehr als ein dumpfes Pochen.

      Eine neue Erkenntnis überkam ihn – dies war nicht das erste Mal, dass ihm so etwas passiert war.

      Der Vernehmer schnitt in die Haut seines Zehs und er schrie laut auf. Mit seinem Daumen entgegengesetzt des normalen Winkels konnte er seine Hand aus den Fesseln befreien. Als die eine Schlaufe offen war, gab auch die andere nach.

      Seine Hände waren frei. Aber er hatte keine Ahnung, was er mit ihnen machen sollte.

      Der Vernehmer sah auf und runzelte verwirrt die Stirn. „Was …?“

      Noch bevor er ein weiteres Wort sprechen konnte, schoss Reids rechte Hand vor und griff nach dem nahegelegensten Werkzeug – einem Präzisionsmesser mit schwarzem Griff. Als der Vernehmer versuchte aufzustehen, zog Reid seine Hand zurück. СКАЧАТЬ