Название: Erkaltet
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Riley Paige Krimi
isbn: 9781640291430
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"Gute Arbeit", sagte Bill zu Riley. Er grinste breit.
"Ja, du hast mir das Leben gerettet, Riley", sagte Lucy lachend. "Ich kann nicht glauben, dass ich mich habe anschießen lassen. Ich habe den Typen nicht gesehen, obwohl er direkt vor mir war!"
"Dafür ist das System ja da", sagte Bill zu Lucy und klopfte ihr auf den Rücken. "Selbst sehr erfahrene Agenten tendieren dazu, ihre Ziele zu verfehlen, wenn sie innerhalb von 3 Metern stehen. VR hilft dabei, mit diesem Problem umzugehen."
Lucy sagte, "Nun, nichts geht über eine virtuelle Kugel in die Schulter, um eine Lektion zu lernen." Sie rieb sich die Schulter, wo die Ausrüstung einen leichten Schlag ausgelöst hatte, um ihr anzuzeigen, dass sie getroffen wurde.
"Besser als eine richtige", sagte Riley. "Trotzdem meine besten Wünsche für eine schnelle Genesung."
"Danke!", lachte Lucy. "Ich fühle mich schon besser."
Riley holsterte ihre Simulationswaffe und hob das falsche Sturmgewehr auf. Sie erinnerte sich an den intensiven Rückstoß, den sie bei der Feuerung der Waffen gespürt hatte. Und das nicht existierende, verlassene Gebäude war erstaunlich lebendig und detailliert gewesen.
Trotzdem fühlte Riley sich seltsam leer und unzufrieden.
Aber das lag nicht an Bill oder Lucy. Und sie war dankbar, dass sich beide an diesem Morgen Zeit genommen hatten, um sich ihr anzuschließen.
"Danke, dass ihr mitgemacht habt", sagte sie. "Ich nehme an, ich musste ein wenig Dampf ablassen."
"Fühlst du dich besser?", fragte Lucy.
"Ja", sagte Riley.
Es stimmte nicht, aber eine kleine Lüge konnte nicht schaden.
"Wie wäre es, wenn wir einen Kaffee trinken gehen?", fragte Bill.
"Klingt gut!", sagte Lucy.
Riley schüttelte den Kopf.
"Nicht heute, danke. Ein andermal gerne. Geht ruhig, ihr zwei."
Bill und Lucy verließen den großen VR Raum. Riley, fragte sich, ob sie vielleicht doch mit ihnen mitgehen sollte.
Nein, ich wäre keine angenehme Gesellschaft, dachte sie.
Ryans Worte hallten wieder durch ihren Kopf.
"Riley, Jilly war deine Entscheidung."
Ryan hatte Nerven, der armen Jilly den Rücken zuzuwenden.
Aber Riley war jetzt nicht wütend. Stattdessen spürte sie eine tiefe Traurigkeit.
Aber warum?
Langsam wurde ihr klar:
Nichts davon ist real.
Mein ganzes Leben, alles ist ein Schwindel.
Ihre Hoffnungen mit Ryan und den Kindern wieder eine Familie zu sein, waren eine Illusion.
Genau wie diese verdammte Simulation.
Sie fiel auf die Knie und fing an zu weinen.
Es dauerte einige Minuten, bis Riley sich zusammenreißen konnte. Dankbar, dass niemand ihren Zusammenbruch gesehen hatte, stand sie auf und ging zurück zu ihrem Büro. Sobald sie durch die Tür trat, fing ihr Telefon an zu klingeln.
Sie wusste, wer anrief.
Sie hatte den Anruf erwartet.
Und sie wusste, dass die Unterhaltung nicht einfach werden würde.
KAPITEL FÜNF
"Hallo, Riley", meldete sich eine weibliche Stimme, als Riley abnahm.
Es war eine nette Stimme – ein wenig altersschwach und zitternd, aber freundlich.
"Hallo, Paula", sagte Riley. "Wie geht es Ihnen?"
Der Anrufer seufzte.
"Nun ja, Sie wissen – heute ist es immer schwer."
Riley verstand. Paulas Tochter, Tilda, war vor fünfundzwanzig Jahren an diesem Tag ermordet worden.
"Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich anrufe", sagte Paula.
"Natürlich nicht, Paula", versicherte Riley ihr.
Schließlich hatte Riley ihre recht seltsame Verbindung vor Jahren begonnen. Riley hatte nie aktiv an dem Fall von Tildas Mord gearbeitet. Sie hatte sich mit der Mutter des Opfers in Verbindung gesetzt, lange nachdem der Fall als ungelöst zu den Akten gelegt worden war.
Dieser jährliche Anruf zwischen ihnen, war seit Jahren eine Art Ritual.
Riley fand es noch immer eigenartig eine Unterhaltung mit jemandem zu führen, den sie nie getroffen hatte. Sie wusste nicht einmal, wie Paula aussah. Sie wusste, dass Paula mittlerweile achtundsechzig Jahre alt war. Sie war dreiundvierzig gewesen, nur drei Jahre älter als Riley, als ihre Tochter ermordet wurde. Riley stellte sie sich als freundliche, grauhaarige, großmütterliche Figur vor.
"Wie geht es Justin?", fragte Riley.
Riley hatte ein paar Mal mit Paulas Mann gesprochen, ihn aber nie besser kennen gelernt.
Paula seufzte wieder.
"Er ist im letzten Sommer gestorben."
"Das tut mir leid", sagte Riley. "Wie ist es passiert?"
"Es war plötzlich, vollkommen unerwartet. Ein Aneurysma – oder vielleicht ein Herzanfall. Sie haben angeboten eine Autopsie durchzuführen, um es herauszufinden. Ich habe gesagt, 'Warum die Mühe machen?' Es hätte ihn nicht zurückgebracht."
Riley fühlte mit der Frau. Sie wusste, dass Tilda ihre einzige Tochter gewesen war. Der Verlust ihres Mannes konnte nicht leicht sein.
"Wie kommen Sie klar?", fragte Riley.
"Ich leben einen Tag nach dem anderen", sagte Paula. "Es ist einsam hier."
Eine Spur fast unerträglicher Traurigkeit lag in ihrer Stimme, als wäre sie bereit, sich ihrem Mann im Tod anzuschließen.
Riley konnte sich ihre Einsamkeit nicht vorstellen. Sie spürte Dankbarkeit für die Menschen in ihrem Leben – April, Gabriela und jetzt auch Jilly. Riley hatte oft mit der Angst zu kämpfen, sie alle zu verlieren. April war mehr als einmal in Gefahr gewesen.
Und natürlich waren da noch wundervolle alte Freunde, wie Bill. Er hatte ebenfalls seinen Anteil an riskanten Situationen und Gefahren durchlebt.
Ich werde sie СКАЧАТЬ