Verzehrt . Блейк Пирс
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Название: Verzehrt

Автор: Блейк Пирс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Современные детективы

Серия: Ein Riley Paige Krimi

isbn: 9781640290211

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СКАЧАТЬ bewunderte ihn für die Tatsache, dass er nicht im Mindesten verbittert schien. Tatsächlich war er voller Hoffnung und Optimismus für die Zukunft.

      Sie dachte, dass er süß, aber naiv war.

      Sie wusste, dass sein Leben sich nicht zum Besseren wenden würde.

      Dafür war es zu spät.

      Das Piepen der Mikrowelle riss sie aus den Gedanken. Cody sah sie aus freundlichen, erwartungsvollen Augen an.

      Sie tätschelte seine Hand, stand auf und ging zur Mikrowelle. Sie nahm die beiden Tassen heraus, die jetzt heiß waren.

      Sie dachte noch einmal:

      Gelb für Cody, blau für mich.

      Es war wichtig, sie nicht zu verwechseln.

      Sie nippten beide schweigend an ihrem Tee. Für Hallie waren diese Momente Zeiten der stillen Kameradschaft. Es stimmte sie ein wenig traurig, dass es sie nicht mehr geben würde. In wenigen Tagen würde dieser Patient sie nicht mehr brauchen.

      Bald würde Cody einschlafen. Sie hatte ein Pulver mit ausreichend Schlafmitteln in seinen Tee getan, um dafür zu sorgen.

      Hallie stand auf und suchte ihre Sachen zusammen.

      Und dann begann sie leise zu singen, ein Lied, das sie kannte, solange sie sich erinnern konnte.

      Weit weg von zu Haus'

      So weit weg von zu Haus'–

      Dieses kleine Baby ist weit weg von zu Haus'.

      Du sehnst dich danach

      Jeden Tag

      Zu traurig zu lachen, zu traurig zu spielen.

      Kein Grund zu weinen

      Träum' lang und tief.

      Übergib dich dem Lied des Schlafs.

      Kein Seufzen mehr,

      Schließ' nur deine Augen

      Und du wirst im Traum nach Hause gehen.

      Seine Augen schlossen sich, sie strich ihm liebevoll das Haar aus dem Gesicht.

      Dann, mit einem sanften Kuss auf die Stirn, stand sie auf und ging.

      KAPITEL EINS

      FBI Agentin Riley Paige ging besorgt durch die Gangway am Phoenix International Airport. Sie hatte während dem Flug von Washington aus kaum stillsitzen können. Jilly, ein Mädchen, das Riley besonders am Herzen lag, war verschwunden. Sie war entschlossen, dem Mädchen zu helfen und dachte sogar darüber nach, sie zu adoptieren.

      Als Riley durch den Ausgang des Gates eilte, sah sie auf und war geschockt, eben jenes Mädchen vor sich stehen zu sehen, FBI Agent Garrett Holbrook von der Außenstelle in Phoenix gleich neben ihr.

      Die dreizehnjährige Jilly Scarlatti stand neben Garret und wartete ganz offensichtlich auf sie.

      Riley war verwirrt. Garrett hatte sie angerufen und ihr erzählt, dass Jilly weggelaufen war und nicht zu finden sei.

      Doch noch bevor Riley eine Frage stellen konnte, warf Jilly sich ihr weinend in die Arme.

      "Oh Riley, es tut mir so leid. Es tut mir so so leid. Ich mache das nie wieder."

      Riley versuchte Jilly zu trösten und sah Garrett fragend an. Garretts Schwester, Bonnie Flaxman, hatte versucht, Jilly als Pflegekind aufzunehmen. Aber Jilly hatte rebelliert und war weggelaufen.

      Garrett lächelte leicht – ein ungewöhnlicher Anblick des sonst so ernsten Mannes.

      "Sie hat Bonnie angerufen, kurz nachdem Sie Fredericksburg verlassen hatten", sagte er. "Sie hat gesagt, dass sie sich nur noch einmal verabschieden wollte, endgültig. Aber dann hat Bonnie ihr erzählt, dass Sie auf dem Weg hierher sind, um sie aufzunehmen. Sie hat sich so gefreut, dass sie uns gesagt hat, wo wir sie abholen können."

      Er sah Riley an.

      "Dass Sie den ganzen Weg hierher geflogen sind, hat sie gerettet", schloss er.

      Riley stand mit der weinenden Jilly im Arm da und kam sich seltsam unbeholfen vor.

      Jilly flüsterte etwas, das Riley nicht hören konnte

      "Was?", fragte Riley.

      Jilly zog ihr Gesicht ein wenig zurück und sah Riley in die Augen, ihre eigenen, ernsten braunen Augen mit Tränen gefüllt.

      "Mom?", sagte sie mit erstickter, schüchterner Stimme. "Kann ich dich Mom nennen?"

      Riley zog sie noch näher an sich, überwältigt von der Flut von Gefühlen.

      "Natürlich", sagte Riley.

      Dann wandte sie sich an Garrett. "Vielen Dank für alles, was Sie getan haben."

      "Ich bin froh, dass ich helfen konnte, zumindest ein wenig", erwiderte er. "Brauchen Sie einen Platz zum Übernachten, während Sie hier sind?"

      "Nein. Jetzt, wo sie gefunden ist, ist das nicht mehr nötig. Wir nehmen den nächsten Flug zurück."

      Garrett schüttelte ihr die Hand. "Ich wünsche Ihnen alles Gute."

      Dann ging er.

      Riley sah auf den Teenager hinunter, der noch immer an ihr hing. Sie war gleichzeitig erleichtert, dass sie sie gefunden hatte, und besorgt, weil sie nicht wusste, was die Zukunft ihnen bringen würde.

      "Lass uns etwas essen gehen", sagte sie zu Jilly.

      *

      Es schneite leicht, während sie vom Reagan Washington National Airport nach Hause fuhren. Jilly starrte schweigend aus dem Fenster. Ihr Schweigen war ein großer Umschwung nach dem mehr als vierstündigen Flug von Phoenix. Jilly hatte nicht aufhören können zu reden. Sie war noch nie in einem Flugzeug gewesen und alles weckte ihre Neugier.

      Warum ist sie jetzt so ruhig? fragte Riley sich.

      Dann wurde ihr bewusst, dass Schnee ein ungewöhnlicher Anblick sein musste, für ein Mädchen, das sein ganzes Leben in Arizona verbracht hatte.

      "Hast du schon einmal Schnee gesehen?", fragte Riley.

      "Nur im Fernsehen."

      "Gefällt es dir?", sagte Riley.

      Jilly antwortete nicht, was in Riley wieder ein unbehagliches Gefühl auslöste. Sie erinnerte sich an das erste Mal, als sie Jilly gesehen hatte. Das Mädchen war vor einem gewalttätigen Vater davongelaufen. Aus schierer Verzweiflung hatte sie sich entschieden, Prostituierte zu werden. Sie war zu einem Rastplatz gegangen, der bekannt dafür war, dass man dort Prostituierte aufgabeln konnte – "Truckerhuren" wurden sie genannt.

      Riley СКАЧАТЬ