Название: Beobachtet
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Das Making of Riley Paige
isbn: 9781640294455
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»Nun, ich hoffe, dass du in Zukunft über ein besseres Urteilsvermögen verfügst. Vor allem, wenn du zu viel getrunken hast.«
Rileys Augen weiteten sich.
»Ich hatte nur ein Glas Wein«, sagte sie.
Hintz blinzelte sie an. Sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er dachte, sie würde lügen. Die anderen Mädchen müssen zugegeben haben, viel getrunken zu haben, und er hatte wohl automatisch angenommen, dass Riley das auch hatte.
Sie ärgerte sich über seine Einstellung, aber sie sagte sich schnell, dass das, was Hintz von ihr hielt, im Moment keine Rolle spielte. Es wäre dumm und kindisch von ihr, deswegen sauer zu werden.
Hintz machte immer wieder Notizen und sagte: »Das ist alles für heute. Du musst die gleichen Regeln befolgen wie alle anderen im Wohnheim. Bleib heute Nacht in deinem Zimmer. Mach keine Pläne, den Campus zu verlassen, bis du eine andere Mitteilung erhältst. Wir möchten dir vielleicht bald mehr Fragen stellen.«
Riley war etwas verwirrt.
Ist das alles?, fragte sie sich.
War die Befragung wirklich vorbei?
Weil sie immer noch Fragen hatte, auch wenn Hintz keine mehr hatte.
Seit sie Rheas Leiche entdeckt hatte, tauchte vor allem eine Frage auf. Sie erinnerte sich, dass sie in Rheas schwach erleuchtetes Zimmer getreten war und ihre durchtrennte Kehle und ihre weit geöffneten Augen gesehen hatte - aber sie hatte keine Gelegenheit gehabt, sich ihren Körper genauer anzusehen.
Mit zögerlicher Stimme sagte sie zu Hintz ...
»Könnten Sie mir sagen ... wissen Sie ...?«
Plötzlich wurde ihr klar, wie schwer es sein würde, diese Frage überhaupt zu stellen.
Sie fuhr fort: »Bevor sie starb ... bevor sie getötet wurde ... wurde Rhea ...?«
Sie konnte sich nicht dazu durchringen, das Wort zu sagen ...
Vergewaltigt.
Und an Hintz' leerem Blick konnte Riley erkennen, dass er wirklich nicht verstand, was sie zu fragen versuchte.
Glücklicherweise hatte Officer Frisbie es verstanden.
Sie sagte: »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen - der Gerichtsmediziner ist immer noch auf dem Weg hierher. Aber ich glaube nicht, dass sie sexuell missbraucht wurde. Für mich sah es so aus, als ob ihre Kleidung während des Angriffs nicht beschädigt wurde.«
Riley atmet etwas ruhiger und schenkte Frisbie einen Blick stiller Dankbarkeit.
Die Frau nickte leicht und Riley verließ die Küche.
Als Riley den Gemeinschaftsraum verließ, fragte sie sich noch einmal, was die anderen Mädchen Hintz erzählt hatten - zum Beispiel, ob Rhea die Bar allein verlassen hatte oder nicht. Wussten sie etwas darüber, was mit Rhea passiert war, was Riley nicht wusste? Schließlich waren sie mit ihr zusammen gewesen, bis sie sich entschieden hatte, zum Wohnheim zurückzukehren.
Als Riley den Flur entlang ging, sah sie, dass ein paar Campuspolizisten vor Rheas Zimmertür standen, die nun mit Tatortband abgeklebt war. Sie schauderte bei dem Gedanken, dass Rheas Leiche immer noch da drin war bis der Gerichtsmediziner kam. Riley fiel es schwer, sich vorzustellen, dass jemals jemand wieder in diesem Zimmer schlafen würde - aber natürlich würde es nicht für immer leer stehen. Riley öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, das bis auf das schwache Licht vom Flur in Dunkelheit gehüllt war. Sie sah, wie Trudy sich in ihrem Bett zur Wand umdrehte.
Sie ist noch wach, dachte Riley.
Vielleicht könnten sie jetzt reden, und Riley könnte ein paar Antworten auf ihre Fragen bekommen.
Riley schloss die Tür und setzte sich auf ihr eigenes Bett und sagte: »Trudy, ich habe mich gefragt, ob wir vielleicht über unsere Befragungen reden könnten.«
Immer noch mit dem Gesicht zur Wand, antwortete Trudy ...
»Wir dürfen nicht darüber reden.«
Riley erschrak ob des scharfen, eisigen Tons in Trudys Stimme.
»Trudy, ich glaube nicht, dass das stimmt, zumindest nicht mehr. Hintz hat so etwas nicht zu mir gesagt.«
»Schlaf einfach«, sagte Trudy.
Trudys Worte durchdrangen Riley schmerzhaft. Und plötzlich, zum ersten Mal, fühlte Riley Tränen in ihren Augen aufsteigen, und ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf.
Es war schlimm genug, dass Rhea brutal ermordet wurde.
Jetzt war auch noch ihre beste Freundin wütend auf sie.
Riley kroch unter die Decke. Tränen schossen über ihr Gesicht, als ihr etwas zu dämmern begann....
Ihr Leben war für immer verändert worden.
Sie konnte sich noch nicht vorstellen, wie sehr.
KAPITEL FÜNF
Am nächsten Morgen saß Riley zusammen mit anderen mürrisch aussehenden Studenten im Auditorium der Universität. Obwohl die allgemeine Stimmung auf dem Campus gedrückt war, fragte sie sich, ob sich alle anderen dort so unglücklich fühlten wie sie. Sie dachte, dass einige von ihnen mehr verärgert als traurig aussahen. Einige schienen nervös, als hätten sie Angst vor jeder Bewegung um sie herum.
Wie kommen wir jemals über so etwas hinweg?, fragte sie sich.
Aber natürlich hatten nicht alle Rhea nahe gestanden. Es hatten sie nicht einmal alle gekannt. Sie waren sicher entsetzt bei dem Gedanken an einen Mord auf dem Campus, aber für viele von ihnen war es nichts Persönliches.
Es war persönlich für Riley. Sie konnte den Schrecken nicht abschütteln, der in sie gefahren war beim Anblick von Rheas ...
Sie konnte sich nicht dazu durchringen, diese Worte überhaupt auch nur zu denken. Sie konnte sich ihre Freundin noch nicht als Leiche vorstellen, trotz dem, was sie gestern Abend gesehen hatte.
Die gesamte Campus-Versammlung schien heute völlig losgelöst von dem Geschehenen zu sein. Und es schien sich ewig hinziehen zu wollen, wodurch sie sich noch schlechter fühlte.
Polizeichef Hintz hatte gerade einen strengen Vortrag über die Sicherheit auf dem Campus gehalten und versprochen, dass der Mörder bald verhaftet werden würde. Nun redete und redete Dekan Trusler darüber, wie man die Dinge hier in Lanton wieder in Ordnung bringen wollte.
Viel Glück dabei, dachte Riley.
Die Vorlesungen und Kurse seien für heute abgesagt worden, sagte Trusler, würden aber am Montag wieder stattfinden. Er sagte, dass er verstand, wenn einige Studenten sich nicht bereit fühlten, so bald wieder zu ihren Vorlesungen und Kursen zu gehen, und auch, wenn einige von ihnen nach Hause wollten, um für ein paar Tage bei ihren Familien zu sein, und die Psychologen der Universität bereit waren, allen zu helfen, mit diesem schrecklichen Trauma umzugehen, СКАЧАТЬ