Gewähr Der Waffen . Морган Райс
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gewähr Der Waffen - Морган Райс страница 6

СКАЧАТЬ eure Waffen nieder“, sagte Tirus mit ruhiger Stimme, „und ich werde euch gerecht behandeln, wie ein Krieger den anderen. Ihr werdet Kriegsgefangene sein. Ich mag eure Gesetze nicht teilen, doch ich respektiere die Gesetze des Krieges. Ich verspreche euch, dass unter meiner Aufsicht niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird.“

      Kendrick, Bronson, Srog und Erec sahen sich an. Sie waren alle stolze Krieger und saßen stumm auf ihren Pferden, die nervös mit den Hufen scharrten.

      „Warum sollte ich dir vertrauen?“, rief Bronson Tirus zu. „Du hast schon einmal bewiesen, dass dein Wort nichts wert ist. Ich bin gerne bereit hier auf dem Schlachtfeld sterben, wenn ich dir damit nur dein selbstgefälliges Grinsen austreiben könnte.“

      Tirus sah Bronson böse an.

      „Was sprichst du überhaupt? Du bist nicht einmal ein MacGil. Du bist ein McCloud. Du hast kein Recht, dich in unsere Dinge einzumischen.“

      „Bronson ist ein MacGil wie jeder andere von uns. Er spricht mit der Stimme unserer Männer.“, entgegnete Kendrick.

      Tirus knirschte entnervt mit den Zähnen.

      „Es ist eure Wahl. Seht euch um und betrachtet die Bogenschützen, die nur auf meinen Befehl warten. Wenn einer von euch auch nur daran denkt, nach seinem Schwert zu greifen, werdet ihr alle sofort sterben. Das könnt ihr sicher sehen. Es gibt Zeiten, in denen man kämpft, und Zeiten, in denen man besser kapituliert. Wenn du, Kendrick, deine Männer retten willst, dann solltest du tun, was jeder gute Kommandant tun würde. Leg die Waffen nieder!“

      Kendrick verkrampfte. Die Wut verbrannte ihn innerlich. So wenig er es auch zugeben wollte wusste er doch, dass Tirus Recht hatte. Er sah sich um und wusste sofort, dass wahrscheinlich alle seine Männer binnen weniger Augenblicke sterben müssten, wenn er versuchen sollte zu kämpfen. So sehr er es auch tun wollte, es wäre eine egoistische Wahl; wie sehr er Tirus auch verachtete, hatte er das Gefühl, dass er die Wahrheit sprach, und seinen Männern nichts geschehen würde. Solange sie lebten, konnten sie immer noch bei der nächsten Gelegenheit kämpfen, an einem anderen Ort, auf einem anderen Schlachtfeld.

      Kendrick sah Erec an, einen Mann, mit dem er unzählige Male gekämpft hatte, der Held der Silver, und er wusste, dass er das gleiche dachte. Ein Anführer zu sein war etwas anderes, als ein einfacher Krieger zu sein: Ein Krieger konnte ohne Rücksicht kämpfen, doch ein Anführer musste in erster Linie an seine Männer denken.

      “Es gibt eine Zeit für den Kampf, und eine Zeit zu kapitulieren.“, rief Erec. „Wir werden dich bei deinem Wort als Krieger nehmen, dass unseren Männern kein Haar gekrümmt wird wenn wir unsere Waffen niederlegen.

      Brichst du jedoch dein Wort, dann möge Gott deiner Seele gnädig sein. Dann werde ich aus der Hölle zurückkommen und jeden einzelnen meiner Männer rächen.“

      Tirus nickte zufrieden und Erec ließ sein Schwert samt Scheide unter lautem Scheppern zu Boden fallen.

      Kendrick folgte seinem Beispiel und nach kurzem Zögern taten es ihnen auch Sorg und Bronson widerwillig nach.

      Hinter ihnen ertönte das Geschepper von tausenden von Waffen, die auf den gefrorenen Boden fielen. Silesier, MacGils, McClouds und Silver – alle kapitulierten sie.

      Tirus grinste breit.

      „Und jetzt steigt ab.“, befahl er.

      Langsam schwangen sie sich aus den Sätteln und stellten sich neben ihre Pferde.

      Tirus schwelgte in seinem Sieg.

      „All die Jahre, die ich im Exil auf den Oberen Inseln verbracht habe, habe ich King’s Court und meinen Bruder um seine Macht beneidet. Doch welcher MacGil hat nun die Macht?“

      „Macht, die aus Verrat entsteht ist keine Macht!“, sagte Bronson trotzig.

      Tirus warf einen bösen Blick in seine Richtung und nickte seinen Männern zu.

      Sie eilten vor und begannen, einem nach dem anderen die Hände zu fesseln. Einer nach dem anderen wurden sie davongezerrt.

      Als Kendrick weggeschleift wurde, fiel ihm plötzlich sein Bruder Godfrey ein. Sie waren gemeinsam aufgebrochen, doch er hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. Er fragte sich, ob es ihm irgendwie gelungen war zu fliehen? Er betete, dass ihn ein besseres Schicksal ereilen möge als ihn selbst. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich optimistisch.

      Bei Godfrey konnte man sich nie ganz sicher sein.

      KAPITEL VIER

      Godfrey Seite an Seite mit Akorth, Fulton, seinem Silesischen General und dem Empire Kommandeur seinen Männern voraus. Er hatte gut für die Treue der Männer des Empire gezahlt. Godfrey ritt mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und war mehr als zufrieden wenn er den Blick über die mehrere Tausend Mann starke Division von Empirekriegern schweifen ließ, die nun auf seiner Seite standen.

      Er dachte zutiefst zufrieden über die Bezahlung nach, die er ihnen gegeben hatte, die zahllosen Säcke mit Gold, erinnerte sich an den Ausdruck auf ihren Gesichtern, und war freudig erregt, dass sein Plan aufgegangen war. Er war sich bis zum letzten Moment nicht sicher gewesen, und zum ersten Mal konnte er erleichtert aufatmen. Es gab schließlich viele Wege eine Schlacht zu gewinnen, und er hatte seine gerade gewonnen ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen. Vielleicht war er nicht so ritterlich oder tapfer wie die anderen Krieger, doch er war erfolgreich. Und war das nicht letzten Endes das Ziel? Er bevorzugte es, die Leben seiner Männer mit ein wenig Bestechung zu schonen, anstatt mitansehen zu müssen, wie die Hälfte von ihnen in einem leichtsinnigen „ritterlichen“ Akt getötet wurden. So war er eben.

      Godfrey hatte zu hart gearbeitet, um das zu erreichen, was er hatte. Er hatte alle seine Beziehungen auf dem schwarzen Markt, Verbindungen durch Bordelle, finstere Gassen und Spelunken um herauszufinden, wer mit wem „gut Freund“ war, welche Bordelle die Kommandanten des Empire besuchten und welcher von ihnen bestechlich war.

      Godfreys halbseidene Kontakte waren weitreichender als es vielleicht sein sollte – er hatte schließlich sein ganzes Leben damit verbracht sie zu sammeln – doch nun hatten sie ihm gute Dienste erwiesen. Und endlich konnte er das Gold seines Vaters einmal sinnvoll einsetzen.

      Sicher, Godfrey hatte sich bis zum letzten Moment nicht sicher sein können, ob sie verlässlich waren. Niemand würde jemanden so leichtherzig hintergehen wie ein Dieb, doch er hatte das Risiko eingehen müssen. Er wusste dass die Chancen 50:50 standen, dass die Leute die er bezahlte nur so zuverlässig waren wie das Gold das er ihnen zahlte. Doch er hatte sie mit sehr sehr feinem Gold bezahlt, und sie hatten sich ihm wortgetreu angeschlossen.

      Natürlich wusste er nicht, ob sie ihm auch treu bleiben würden. Doch zumindest hatte er sich seinen Weg aus einer Schlacht heraus manövriert, und für den Moment standen sie auf seiner Seite.

      „Ich habe mich in Euch getäuscht.“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.

      Godfrey blickte sich um und sah, wie der Silesische General neben ihm ritt und ihn bewundernd ansah.

      „Ich muss zugeben, dass ich an Euch gezweifelt habe, Mylord“, fuhr er fort. „Ich muss mich dafür entschuldigen. Mir wäre nie im Traum eingefallen, welchen Plan Ihr Euch zurechtgelegt hattet. Einfach genial. Ich werde nie wieder an Euch zweifeln.“

      Godfrey lächelte ihn an und fühlte sich bestätigt. All diese Generäle, diese Krieger, hatten sein ganzes Leben lang Zweifel an ihm gehabt. Am Hof seines Vaters, ein Hof von Kriegern, hatte man mit Verachtung auf ihn herabgesehen. СКАЧАТЬ