Verschwunden . Блейк Пирс
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Название: Verschwunden

Автор: Блейк Пирс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Современные детективы

Серия: Ein Riley Paige Krimi

isbn: 9781632915856

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СКАЧАТЬ ich es ohne sie schaffe.”

      Meredith tippte ein paar Mal mit seinem Bleistift auf das Notizpapier vor ihm. Es war ihm anzusehen, dass er diese Entscheidung lieber nicht treffen würde.

      “Das ist ein Fehler,” sagte er. “Aber wenn sie zusammenbricht, dann ist es Ihr Fehler.” Er seufzte noch einmal. “Rufen Sie sie an.”

      Kapitel 3

      Die Teenagerin die ihm die Tür öffnete, sah aus, als würde sie Bill sie gleich wieder vor der Nase zuschlagen. Stattdessen wirbelte sie herum, ließ die Türe offen stehen und ging zurück ins Haus.

      Bill trat in den Flur.

      “Hi, April,” sagte er automatisch.

      Rileys Tochter, eine mürrische, schlaksige Vierzehnjährige, mit dem dunklen Haar und den nussbraunen Augen ihrer Mutter, gab keine Antwort. Nur mit einem übergroßen T-Shirt bekleidet, ihre Haare durcheinander, ging April um die Ecke und ließ sich auf die Couch fallen. Sie schien außer ihrem Handy und den Kopfhörern in ihren Ohren nichts wahrzunehmen.

      Bill stand unbehaglich in der Tür, unsicher was er tun sollte. Riley hatte ihm erlaubt sie zu besuchen nachdem er sie angerufen hatte, wenn auch nur zögerlich. Hatte sie ihre Meinung geändert?

      Bill sah sich um, während er weiter durch das düstere Haus ging. Er kam ins Wohnzimmer und sah, dass alles ordentlich und aufgeräumt war – typisch für Riley. Er bemerkte allerdings auch die zugezogenen Gardinen und die dünne Staubschicht auf den Möbeln und das sah ihr gar nicht ähnlich. Auf einem Bücherregal sah er eine Reihe glänzender, neuer Thriller Taschenbücher, die er ihr in der Hoffnung gekauft hatte, dass sie dadurch abgelenkt werden würde. Nicht einer der Buchrücken sah geknickt aus.

      Bills Besorgnis vertiefte sich. Das war nicht die Riley, die er kannte. Hatte Meredith recht? Brauchte sie mehr Zeit? Machte er das Falsche, indem er sie in einen neuen Fall zog bevor sie bereit war?

      Bill straffte die Schultern und ging weiter, bis er um eine Ecke bog und Riley alleine in der Küche sitzend fand. Sie saß am Küchentisch in ihrem Morgenmantel und Hausschuhen, mit einer Tasse Kaffee vor ihr. Sie sah auf und er bemerkte einen Ausdruck von Verlegenheit, als hätte sie vergessen, dass er kommen wollte. Aber sie erholte sie schnell und überspielte die Verlgenheit mit einem schwachen Lächeln als sie aufstand.

      Er trat auf sie zu und gab ihr eine Umarmung, die sie erwiderte, wenn auch nur schwach. In ihren Hausschuhen war sie etwas kleiner als er. Sie war sehr dünn geworden, zu dünn, und seine Besorgnis nahm weiter zu.

      Er setze sich ihr gegenüber an den Tisch und sah sie aufmerksam an. Ihre Haare waren sauber, aber nicht gekämmt und es sah aus, als hätte sie seit Tagen nur diese Hausschuhe getragen. Ihr Gesicht sah eingefallen aus, zu bleich, und viel, viel älter als das letzte Mal, als er sie vor fünf Wochen gesehen hatte. Sie sah aus, als wäre sie durch die Hölle gegangen. Das war sie auch. Er versuchte nicht darüber nachzudenken, was der letzte Mörder ihr angetan hatte.

      Sie wich seinem Blick aus und beide saßen in einem unangenehmen Schweigen zusammen. Bill war sich so sicher gewesen, dass er genau wusste, was er sagen würde, um sie aufzumuntern, sie wachzurütteln. Stattdessen saß er am Tisch, fühlte sich überwältigt von ihrer Traurigkeit und war sprachlos. Er wollte sie robuster sehen, ihr altes Selbst.

      Er versteckte schnell den Umschlag mit den Unterlagen über den neuen Mordfall auf dem Boden neben seinem Stuhl. Er war sich nicht mehr sicher, ob er sie ihr zeigen sollte. Langsam beschlich ihn das Gefühl, dass es ein Fehler gewesen war zu kommen. Es war offensichtlich, dass sie mehr Zeit brauchte. Tatsächlich hatte er das erste Mal das Gefühl, dass sein Partner möglicherweise nicht mehr zurückkommen würde.

      “Kaffee?” fragte sie. Er konnte ihr Unbehagen spüren.

      Er schüttelte den Kopf. Sie schien zerbrechlich. Als er sie im Krankenhaus besucht hatte und auch nachdem sie nach Hause gekommen war, hatte er Angst um sie gehabt. Er hatte sich gefragt, ob sie jemals ihren Weg zurückfinden würde aus den Untiefen der Dunkelheit, die durch all den Schmerz und Horror entstanden war, den sie hatte erdulden müssen. Sie war in jedem anderen Fall so unerschütterlich gewesen. Etwas an diesem letzten Fall, diesem letzten Mörder, war anders. Bill konnte es verstehen: der Mann war der gestörteste Psychopath, dem er jemals begegnet war – und das sollte schon etwas heißen.

      Während er sie betrachtete fiel ihm etwas anderes auf. Sie sah ihrem Alter entsprechend aus. Sie war vierzig Jahre alt, genauso wie er, aber wenn sie arbeitete, lebhaft und engagiert, hatte sie immer viel jünger gewirkt. Graue Haare fingen an in ihrem dunklen Haar sichtbar zu werden. Nun ja, bei seinem Haar war es nicht anders.

      Riley rief ihre Tochter, “April!”

      Keine Antwort. Riley rief mehrmals ihren Namen, jedes Mal lauter, bis sie schließlich antwortete.

      “Was?” rief April gereizt aus dem Wohnzimmer zurück.

      “Wann geht dein Unterricht heute los?”

      “Das weißt du.”

      “Sag’s mir einfach, okay?”

      “Halb Neun.”

      Riley runzelte die Stirn und schien sich über sich selbst zu ärgern. Sie blickte zu Bill.

      “Sie ist in Englisch durchgefallen. Zu oft geschwänzt. Ich versuche ihr zu helfen sich da wieder herauszuarbeiten.”

      Bill schüttelte mitfühlend den Kopf; er verstand nur zu gut. Die Agentur nahm einen großen Teil des Lebens ein und die Familien litten am meisten darunter.

      “Es tut mir leid,” sagte er.

      Riley zuckte mit den Achseln.

      “Sie ist vierzehn. Sie hasst mich.”

      “Das ist nicht gut.”

      “Ich habe jeden gehasst, als ich vierzehn war,” erwiderte sie. “Du nicht?”

      Bill antwortete nicht. Es war schwer sich vorzustellen, dass Riley jemals jemanden hasste.

      “Warte bis deine Jungs in dem Alter sind,” sagte Riley. “Wie alt sind sie jetzt? Ich habe es vergessen.”

      “Acht und Zehn,” sagte Bill lächelnd und runzelte dann die Stirn. “So wie die Dinge gerade mit Maggie laufen, weiß ich allerdings nicht, ob ich überhaupt noch in ihrem Leben sein werde, wenn sie in Aprils Alter sind.”

      Riley legte den Kopf auf die Seite und sah ihn besorgt an. Er hatte diesen warmen Blick vermisst.

      “So schlimm, was?” sagte sie.

      Er sah weg und wollte nicht weiter darüber nachdenken.

      Sie saßen für einen Moment schweigend zusammen.

      “Was versteckst du da auf dem Boden?” fragte sie.

      Bill blickte nach unten und lächelte; selbst in ihrem momentanen Zustand entging ihr nichts.

      “Ich verstecke nichts,” sagte Bill, nahm den Umschlag und legte ihn auf den Tisch. “Nur etwas, über das ich gerne mit dir reden würde.”

      Riley lächelte breit. Es war offensichtlich, dass sie genau wusste, warum er wirklich gekommen war.

      “Zeig es mir,” sagte sie, fügte СКАЧАТЬ