Название: Gefesselt
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Riley Paige Krimi
isbn: 9781632917102
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“Kehle durchgeschnitten, bei beiden.”
Riley versuchte ihre Überraschung nicht zu zeigen. Strangulation und stumpfe Gewalteinwirkung waren weitaus üblicher.
Das schien ein äußerst ungewöhnlicher Mörder zu sein. Trotzdem war es die Art von Psychopath, die Riley gut kannte. Sie war auf diese Fälle spezialisiert. Es war bedauerlich, dass sie ihre Fähigkeiten bei diesem Fall nicht würde einbringen können. Ihr noch frisches Trauma würde dafür sorgen, dass sie den Fall nicht zugeteilt bekam.
“Haben sie die Leiche abgenommen?” fragte Riley.
“Noch nicht”, sagte Alford. “Sie hängt noch dort.”
“Dann tun Sie es nicht. Lassen Sie sie dort. Warten Sie, bis unsere Agenten da sind.”
Alford sah nicht glücklich darüber aus.
“Agentin Paige, das wird nicht einfach werden. Sie ist direkt neben den Bahnlinien und kann vom Fluss aus gesehen werden. Und die Stadt kann diese Art von Publicity wirklich nicht gebrauchen. Ich stehe unter enormem Druck.”
“Lassen Sie sie dort”, beharrte Riley. “Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber es ist wichtig. Es wird nicht lange dauern. Wir werden noch heute Nachmittag Agenten schicken.”
Alford nickte in stummer Zustimmung.
“Haben Sie mehr Fotos von den letzten Opfern?” fragte Riley. “Irgendwelche Detailaufnahmen?”
“Sicher, ich schicke sie Ihnen.”
Riley betrachtete eine Serie von Nahaufnahmen der Leiche. Die örtlichen Polizisten hatten einen guten Job gemacht. Die Fotos zeigten wie eng und aufwendig die Ketten um die Leiche gewickelt waren.
Schließlich kam sie zu dem Gesicht des Opfers.
Riley spürte wie ihr Herz ihr bis zum Hals schlug. Die Augen des Opfers waren hervorgetreten, ihr Mund durch eine Kette geknebelt. Aber das war nicht, was Riley erschreckte.
Die Frau sah aus wie Marie. Sie war älter und schwerer, aber trotzdem hätte Marie ihr wahrscheinlich sehr ähnlich gesehen, hätte sie noch zehn Jahre länger gelebt. Das Bild traf Riley wie ein emotionaler Schlag in den Magen. Es war, als würde Marie aus dem Grab heraus verlangen, dass sie diesen Mörder fasste.
Sie wusste, dass sie diesen Fall übernehmen musste.
Kapitel 4
Peterson fuhr die Straße entlang, nicht zu schnell, nicht zu langsam, zufrieden, dass er das Mädchen endlich wieder in Sichtweite hatte. Endlich hatte er sie gefunden. Da war sie, Rileys Tochter, alleine, auf dem Weg zur Schule, keine Ahnung, dass er sie verfolgte; dass er kurz davor war ihr Leben zu beenden.
Während er sie betrachtete, hielt sie plötzlich an und drehte sich um, als würde sie vermuten, dass sie beobachtete wurde. Sie blieb einen Moment unsicher stehen. Ein paar andere Studenten gingen an ihr vorbei in das Gebäude.
Er hielt am Bordstein, um zu sehen, was sie tun würde.
Nicht, dass das Mädchen an sich für ihn wichtig gewesen wäre. Ihre Mutter war sein eigentliches Ziel. Ihre Mutter hatte seine Pläne durchkreuzt und dafür musste sie bezahlen. Das hatte sie schon, zumindest teilweise – schließlich hatte er Marie Sayles zum Selbstmord getrieben. Aber jetzt würde er ihr das Mädchen nehmen, das ihr am meisten bedeutete.
Mit größtem Vergnügen sah er zu, wie sie sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung ging. Offensichtlich hatte sie entschieden heute nicht zum Unterricht zu gehen. Sein Herz schlug schneller – er wollte sie sofort packen. Aber er konnte nicht. Noch nicht. Er musste sich selber dazu anhalten geduldig zu sein. Es waren zu viele Leute unterwegs.
Peterson fuhr weiter, einmal um den Block, und zwang sich geduldig zu sein. Er musste ein Lächeln der Vorfreude unterdrücken. Durch das, was er für ihre Tochter geplant hatte, würde Riley auf mehr Weisen leiden, als sie sich vorstellen konnte. Obwohl das Mädchen noch ungelenk und schlaksig aussah, ähnelte sie ihrer Mutter sehr. Das würde es besonders befriedigend machen.
Das Mädchen kam wieder in Sicht, während sie eilig die Straße entlang ging. Er hielt wieder und beobachtete sie für ein paar Minuten, bevor er bemerkte, dass sie die Straße nahm, die aus der Stadt führte. Falls sie alleine nach Hause gehen wollte, dann würde das der perfekte Moment sein, um sie zu schnappen.
Mit klopfendem Herzen fuhr Peterson noch einmal um den Block, um die Vorfreude auszukosten.
Die Leute mussten lernen bestimmte Vergnügen hinauszuzögern. Peterson wusste, wie er genau bis zum richtigen Zeitpunkt warten musste. Verzögerte Befriedigung machte alles noch angenehmer. Er hatte das durch Jahre voller köstlicher, andauernder Grausamkeit gelernt.
So viel, auf das man sich freuen kann, dachte er zufrieden.
Als das Mädchen wieder in Sichtweite kam, lachte Peterson laut auf. Sie versuchte per Anhalter zu fahren. Gott meinte es offenbar heute gut mit ihm. Er schien dazu bestimmt zu sein ihr Leben zu nehmen.
Mit dem freundlichsten Lächeln, das er zu Stande bringen konnte, hielt er neben ihr an.
“Kann ich dich irgendwo hin mitnehmen?”
Das Mädchen lächelte ihn breit an. “Danke. Das wäre super.”
“Wo soll es denn hingehen?” fragte er.
“Ich lebe außerhalb der Stadt.”
Das Mädchen gab ihm die Adresse.
Er sagte, “Da komme ich dran vorbei. Spring rein.”
Das Mädchen setzte sich auf den Beifahrersitz. Mit zunehmender Befriedigung sah er, dass sie sogar die Haselnussbraunen Augen ihrer Mutter hatte.
Peterson drückte den automatischen Knopf, um die Fenster und Türen zu verriegeln. Durch das leise Summen der Klimaanlage bemerkte das Mädchen es nicht einmal.
April fühlte ein angenehmes Rauschen von Adrenalin, als sie den Sicherheitsgurt anlegte. Sie war noch nie per Anhalter gefahren. Ihre Mutter würde einen Anfall bekommen, sollte sie es herausfinden.
Natürlich geschah ihr das Recht, dachte April. Es war absolut daneben gewesen sie die Nacht bei ihrem Vater verbringen zu lassen – und das nur wegen der verrückten Idee von ihr, dass Peterson in ihrem Haus gewesen war. Das konnte nicht stimmen, und April wusste es. Auf der Fahrt zu ihrem Vater hatten die zwei Agenten ihr das auch gesagt. So wie die beiden miteinander geredet hatten, schien die ganze Agentur zu denken, dass ihre Mutter eine Schraube locker hatte.
Der Mann sagte, “ Also, was bringt dich nach Fredericksburg?”
April wandte sich ihm zu. Er war ein angenehm aussehender Typ mit einem großen Kinn, wuscheligen Haaren und Bartstoppeln. Er lächelte.
“Schule”, antwortete April.
“Ein Sommerkurs?” fragte der Mann.
“Genau”, sagte April. Sie hatte nicht vor ihm zu sagen, dass sie sich entschieden hatte den Unterricht ausfallen zu lassen. Nicht, dass er wie die Art von Mann aussah, die das nicht verstehen würde. Er schien ganz cool zu sein. Vielleicht hätte er kein Problem damit ihr zu helfen СКАЧАТЬ