Название: Gefesselt
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Riley Paige Krimi
isbn: 9781632917102
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“Riley, ich bin mir sicher, dass jemand eingedrungen ist”, sagte er langsam. “Das hast du dir nicht ausgedacht. Aber Peterson? Das bezweifle ich sehr.”
Ärger stieg in Riley auf.
“Bill, hör mir zu. Ich habe vor ein paar Nächten ein Klackern vor der Tür gehört und bin gucken gegangen. Vor meiner Tür lagen Kieselsteine. Marie hat gehört, wie jemand Kieselsteine an ihr Schlafzimmerfenster geworfen hat. Wer sollte es sonst sein?”
Bill seufzte und schüttelte wieder den Kopf.
“Riley, du bist müde”, sagte er. “Und wenn du müde bist und dir etwas in den Kopf setzt, dann ist es einfach alles zu glauben. Das kann jedem passieren.”
Es viel ihr schwer Tränen zurückzuhalten. Früher gab es eine Zeit, in der Bill ihren Instinkten ohne Fragen vertraut hätte. Aber diese Zeit war vorbei. Und sie wusste warum. Vor ein paar Tagen hatte sie ihn betrunken angerufen und angedeutet, dass sie ihre gegenseitige Anziehung zugeben und eine Affäre beginnen sollten. Es war mehr als falsch von ihr gewesen, und sie wusste es. Sie hatte seit dieser Nacht keinen Alkohol mehr angerührt. Trotzdem war es zwischen ihr und Bill danach nicht mehr so wie vorher.
“Ich weiß, worum es hier geht, Bill”, sagte sie. “Diesen dummen Anruf von mir. Du vertraust mir nicht mehr.”
Jetzt war der Ärger auch in Bills Stimme deutlich zu hören.
“Verdammt, Riley, ich versuche nur realistisch zu sein.”
Riley brodelte. “Geh einfach, Bill.”
“Aber Riley–”
“Glaub mir oder lass es. Entscheide dich. Aber jetzt gerade will ich, dass du gehst.”
Resigniert erhob sich Bill vom Tisch und ging.
Durch den Kücheneingang konnte sie sehen, dass fast jeder das Haus verlassen hatte, April eingeschlossen. Lucy kam zurück in die Küche.
“Agent Huang lässt ein paar Agenten hier”, sagte sie. “Sie werden das Haus vom Wagen aus für den Rest der Nacht observieren. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre alleine im Haus zu bleiben. Es wäre mir ein Vergnügen zu bleiben.”
Riley dachte für einen Moment nach. Was sie wollte – was sie gerade brauchte – war jemand, der ihr glaubte, dass Peterson nicht tot war. Sie bezweifelte, dass sie Lucy davon würde überzeugen können. Die ganze Sache schien hoffnungslos zu sein.
“Das ist schon okay, Lucy”, sagte Riley.
Lucy nickte und verließ die Küche. Riley hörte wie der letzte Agent das Haus verließ und die Tür hinter sich schloss. Riley erhob sich und stellte dann sicher, dass sowohl die Haustür, als auch die Hintertür abgeschlossen waren. Dann stellte sie zwei Stühle vor die Hintertür. Das würde genug Lärm machen, falls jemand noch einmal versuchen sollte einzubrechen.
Dann stand sie im Wohnzimmer und sah sich um. Das Haus war seltsam hell mit jedem Licht eingeschaltet.
Ich sollte sie ausmachen, dachte sie.
Aber als sie ihre Hand nach dem Lichtschalter im Wohnzimmer ausstreckte, erstarrte sie. Sie konnte es einfach nicht tun. Sie war erstarrt vor Angst.
Peterson würde wieder versuchen zu ihr zu kommen.
Kapitel 3
Riley zögerte einen Augenblick, bevor sie das BAU Gebäude betrat, unsicher, ob sie bereit war jemandem gegenüber zu treten. Sie hatte nicht geschlafen und war erschöpft bis auf die Knochen. Die Angst hatte sie wach gehalten und Adrenalin durch ihre Venen gepumpt, bis nichts mehr übrig geblieben war. Jetzt fühlte sie sich einfach leer.
Riley atmete tief durch.
Es hilft nichts, da muss ich durch.
Sie holte noch einmal tief Luft und ging dann entschlossen durch das geschäftige Gewirr aus FBI Agenten, Spezialisten und anderen Mitarbeitern. Während sie durch das Großraumbüro lief, sahen vertraute Gesichter von ihren Computerbildschirmen auf. Die meisten lächelten, als sie sie sahen, andere gaben ihr ein Daumen-hoch-Zeichen. Langsam war sie froh, dass sie gekommen war. Sie hatte etwas gebraucht, um ihre Stimmung zu heben.
“Gute Arbeit mit dem Puppen-Mörder”, sagte ein junger Agent.
Riley brauchte einen Moment, bis sie verstand, was er meinte. “Puppen-Mörder” musste der neue Spitzname für Dirk Monroe sein, den Psychopathen, den sie gerade festgenommen hatte. Der Name ergab Sinn.
Riley bemerkte außerdem, dass einige Gesichter sie wachsamer beobachteten. Zweifellos hatten sie von dem Zwischenfall des Vorabends in ihrem Haus gehört, da das ganze Team nach ihrem panischen Anruf zur Verstärkung gekommen war.
Die fragen sich wahrscheinlich, ob ich wirklich bei Verstand bin, dachte sie. Soweit sie wusste, glaubte absolut niemand in der Agentur, dass Peterson noch lebte.
Riley hielt vor dem Schreibtisch von Sam Flores, einem Laborttechniker mit einer dunklen Brille, der an seinem Computer saß.
“Haben Sie etwas Neues für mich, Sam?” fragte Riley.
Sam sah von seinem Bildschirm auf.
“Sie meinen den Einbruch, richtig? Ich habe mir gerade die vorläufigen Berichte angesehen. Ich fürchte wir haben nicht viel. Das Labor hat nichts an den Kieselsteinen gefunden – keine DNA oder Fasern. Auch keine Fingerabdrücke.”
Riley seufzte entmutigt.
“Lassen Sie mich wissen, wenn sich etwas ändert”, sagte sie und klopfte Flores auf die Schulter.
“Ich würde mich nicht darauf verlassen”, sagte Flores.
Riley ging weiter zu dem Bereich der von den Senior-Agenten geteilt wurde. Als sie an den kleinen, verglasten Büros vorbeiging, sah sie, dass Bill noch nicht da war. Das war eine kleine Erleichterung, aber sie wusste, dass sie früher oder später über die Spannungen zwischen ihnen reden mussten.
Sie kam in ihr eigenes, ordentliches und gut organisiertes Büro und bemerkte sofort, dass sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hatte. Sie war von Mike Nevins, dem forensischen Psychiater aus D.C., der von Zeit zu Zeit bei BAU Fällen als Berater tätig war. Über die Jahre war er eine Quelle außergewöhnlicher Einsichten geworden, nicht nur bei ihren Fällen. Mike hatte Riley durch ihre Posttraumatischen Störungen geholfen, nachdem sie von Peterson gefangen und gefoltert worden war. Sie wusste, dass er nachhorchen wollte, ob es ihr gut ging, wie er es so oft tat.
Sie wollte ihn gerade zurückrufen, als die breite Form von Spezialagent Brent Meredith in ihrem Türrahmen erschien. Die kantigen Gesichtszüge des Teamleiters, deuteten seine geradlinige Persönlichkeit an. Sein Anblick und seine Anwesenheit beruhigten sie immer.
“Willkommen zurück, Agentin Paige”, sagte er.
Riley stand auf und schüttelte ihm die Hand. “Danke, Agent Meredith.”
“Wie ich höre, hatten Sie ein kleines Abenteuer letzte Nacht. Ich hoffe es ist alles in Ordnung.”
“Es geht mir gut, danke.”
Meredith sah sie freundlich besorgt СКАЧАТЬ