Gefunden . Морган Райс
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Название: Gefunden

Автор: Морган Райс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Героическая фантастика

Серия: Weg der Vampire

isbn: 9781632910554

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СКАЧАТЬ vor.

      „Du hast unseren Wettkampf ruiniert!“, schnappte einer von ihnen.

      „Dafür wirst du bezahlen!“, schrie ein anderer.

      Mehrere bullige Männer zogen kurze Dolche hervor und stürzten sich auf Sam, direkt auf ihn einstechend.

      Sam zuckte kaum. Er sah alles wie in Zeitlupe passieren. Mit Reflexen, die eine Million Mal schneller waren, streckte er einfach die Hand aus, fing das Handgelenk des Mannes in der Luft ab und drehte es ihm im gleichen Schwung herum, bis er ihm den Arm gebrochen hatte. Dann holte er aus und trat dem Mann in die Brust, sodass er in den Kreis zurückflog.

      Einem weiteren Mann, der auf ihn zukam, stürzte sich Sam entgegen und kam ihm zuvor. Er kam nahe an ihn heran, und bevor der Mann reagieren konnte, hatte er seine Zähne bereits in der Kehle des Mannes versenkt. Sam trank mit tiefen Schlucken, Blut spritzte überall umher und der Mann schrie vor Schmerzen. In wenigen Momenten hatte er ihm das Leben ausgesaugt, und der Mann brach am Boden zusammen.

      Die anderen starrten, völlig entsetzt. Endlich schien ihnen klar zu sein, dass ein Monster unter ihnen war.

      Sam trat einen Schritt auf sie zu, und sie alle drehten sich herum und rannten davon. Sie verschwanden wie Fliegen, und nur einen Moment später war Sam der Einzige am Platz.

      Er hatte sie alle besiegt. Doch das war Sam nicht genug. Es gab kein Ende für das Blut und den Tod und die Zerstörung, die er begehrte. Er wollte jeden Mann in dieser Stadt töten. Selbst dann würde es nicht ausreichen. Sein Mangel an Befriedigung frustrierte ihn ohne Ende.

      Er lehnte sich zurück, reckte das Gesicht zum Himmel und brüllte. Es war das Brüllen eines Tieres, das endlich freigelassen worden war. Sein Schmerzensschrei erhob sich in die Luft, hallte von den Steinmauern Jerusalems wider, lauter als die Glocken, lauter als die klagenden Gebete. Einen kurzen Moment lang brachte es die Mauern zum Beben, beherrschte die gesamte Stadt—und von einem Ende zum anderen hielten ihre Einwohner inne und horchten hin und lernten das Fürchten.

      In dem Augenblick wussten sie: ein Monster war unter ihnen.

      KAPITEL VIER

      Caitlin und Caleb kletterten den steilen Berghang hinunter auf das Dorf Nazareth zu. Es war felsig, und sie rutschten mehr als wanderten den steilen Hang hinunter, Staub dabei aufwirbelnd. Auf dem Weg änderte sich das Gelände, der nackte Fels wich kleinen Flecken von Gräsern, hier und da einer Palme, dann richtigen Wiesen. Schließlich fanden sie sich in einem Olivenhain wieder und spazierten durch Reihen von Olivenbäumen, weiter hinab auf die Ortschaft zu.

      Caitlin sah sich die Äste genauer an und sah tausende kleiner Oliven in der Sonne schimmern, und bewunderte, wie schön sie waren. Je näher sie dem Ort kamen, umso fruchtbarer waren die Bäume. Caitlin blickte hinunter und hatte von diesem Aussichtspunkt einen Blick auf das Tal und das Dorf aus der Vogelperspektive.

      Ein kleines Dorf, eingebettet in gewaltige Täler, konnte man Nazareth kaum eine Stadt nennen. Es schien nur ein paar hundert Einwohner zu haben, nur ein paar Dutzend kleiner Gebäude, ebenerdig und aus Stein erbaut. Einige von ihnen schienen aus einem weißen Kalkstein gebaut, und in der Ferne konnte Caitlin enorme Kalksteinbrüche um die Stadt herum sehen, in denen Dorfbewohner vor sich hin hämmerten. Sie konnte das sanfte Klingen ihrer Hämmer selbst aus dieser Entfernung schallen hören, und konnte den hellen Kalkstein-Staub in der Luft hängen sehen.

      Nazareth war von einer niedrigen, verwinkelten Steinmauer umgeben, die vielleicht drei Meter hoch war und selbst in dieser Zeit bereits uralt aussah. In ihrer Mitte war ein breiter, offener Torbogen. Am Tor standen keine Wachen, und Caitlin nahm an, dass es keinen Grund dazu gab; immerhin war dies eine kleine Stadt mitten im Nirgendwo.

      Caitlin musste sich fragen, warum sie wohl in dieser Zeit und an diesem Ort erwacht waren. Warum Nazareth? Sie dachte darüber nach, was sie über Nazareth wusste. Sie erinnerte sich vage daran, einmal etwas darüber gelernt zu haben, doch sie konnte sich einfach nicht erinnern. Und warum im ersten Jahrhundert? Es war so ein dramatischer Sprung vom mittelalterlichen Schottland, und sie stellte fest, dass sie Europa vermisste. Diese neue Landschaft mit ihren Palmen und der Wüstenhitze war ihr so fremd. Mehr als alles andere fragte sich Caitlin, ob Scarlet hinter diesen Mauern war. Sie hoffte—sie betete—dass es so war. Sie musste sie finden. Eher würde sie nicht zur Ruhe kommen.

      Caitlin trat mit Caleb durch das Stadttor und betrat die Stadt mit einem erwartungsvollen Gefühl. Sie konnte ihr Herz beim Gedanken daran, Scarlet zu finden, pochen spüren—und beim Gedanken daran, herauszufinden, warum sie überhaupt an diesen Ort geschickt worden waren. Konnte ihr Vater darin auf sie warten?

      Als sie die Stadt betraten, verschlug ihr ihre Lebendigkeit den Atem. Die Straßen waren erfüllt von herumrennenden Kindern, kreischend und spielend. Hunde liefen wild umher, und auch Hühner. Schafe und Ochsen teilten sich die Straßen, schlenderten umher, und außerhalb jedes Heims stand ein Esel oder Kamel an einen Pfahl gebunden. Dorfbewohner spazierten gemütlich umher, in primitive Tuniken und Roben gekleidet, mit Körben voll Waren über ihren Schultern. Caitlin fühlte sich, als hätte sie eine Zeitmaschine betreten.

      Während sie die engen Straßen entlang wanderten, vorbei an kleinen Häusern, an alten Frauen, die von Hand Wäsche wuschen, hielten die Leute an und starrten. Caitlin erkannte, dass sie so fehl am Platz aussehen mussten, wie sie diese Straßen entlanggingen. Sie blickte auf ihre moderne Kleidung hinunter—ihren engen, ledernen Kampfanzug—und fragte sich, was diese Leute wohl von ihr dachten. Sie mussten denken, dass sie eine Außerirdische war, die vom Himmel heruntergefallen war. Sie konnte es ihnen nicht verübeln.

      Vor jedem Haus stand jemand, der Essen zubereitete, Waren verkaufte oder sein Handwerk ausübte. Sie passierten mehrere Zimmermanns-Familien, der Mann vor dem Heim sitzend, sägend, hämmernd, Dinge bauend von Betten über Kästchen bis hin zu hölzernen Achsen für Pflüge. Vor einem der Häuser baute ein Mann ein riesiges Kreuz, über einen Meter dick und drei Meter lang. Caitlin erkannte, dass es ein Kreuz war, das für eine Kreuzigung gedacht war. Sie schauderte und blickte weg.

      Als sie in eine weitere Straße einbogen, war der gesamte Block gefüllt mit Schmieden. Überall flogen Hämmer auf Ambosse, und das Klirren von Metall hallte durch die Straße, jeder Schmied das Echo des nächsten. Es gab auch Lehmgruben mit hohen Flammen, über denen Platten von rotglühendem Metall schwelten, auf denen Hufeisen, Schwerter und alle Arten von Metallarbeiten gefertigt wurden. Caitlin bemerkte die Gesichter von Kindern, schwarz vom Ruß, die an der Seite ihrer Väter saßen und ihnen bei der Arbeit zusahen. Ihr taten die Kinder leid, die in so jungem Alter schon arbeiten mussten.

      Caitlin suchte überall nach einem Anzeichen von Scarlet, von ihrem Vater, irgendeinem Hinweis darauf, warum sie hier waren—doch sie fand nichts.

      Sie bogen in eine weitere Straße ein, und diese war von Steinmetzen erfüllt. Hier meißelten Männer an großen Kalkstein-Brocken herum, schufen Statuen, Keramik und riesige flache Pressen. Zuerst erkannte Caitlin nicht, wofür diese gut waren.

      Caleb deutete auf sie.

      „Das sind Weinpressen“, sagte er, wie immer ihre Gedanken lesend. „Und Olivenpressen. Sie werden eingesetzt, um die Trauben und Oliven zu zerdrücken und so den Wein und das Öl zu gewinnen. Siehst du diese Kurbeln?“

      Caitlin sah genauer hin und bewunderte die Handwerkskunst, die langen Kalksteinplatten, die feine Metallkunst der Zahnräder. Sie war davon überrascht, wie fortgeschritten ihre Maschinen waren, selbst für diese Zeit. Sie war auch überrascht davon, wie alt das Weinbau-Handwerk war. Hier war sie, tausende Jahre in der Vergangenheit, und die Leute stellten immer noch flaschenweise Wein her, Olivenöl, genau wie sie es im 21. Jahrhundert taten. Und während sie zusah, wie die Glasflaschen langsam mit Wein СКАЧАТЬ