Ein St.-Johannis-Nachts-Traum. Уильям Шекспир
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Название: Ein St.-Johannis-Nachts-Traum

Автор: Уильям Шекспир

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ ohne Augen deutet er

      Der Liebe Hastigkeit im Wählen an;

      Und weil sie leicht verläßt was sie erkohr,

      So stellt man ihn als einen Knaben vor;

      Wie Knaben oft beym Spiel meineydig werden,

      So scherzt des Knaben Amors Leichtsinn auch

      Mit seinen Schwüren. Eh Demetrius

      Auf Hermias Augen sahe, hagelt er

      Eydschwüre ewig mein zu seyn, herab;

      Allein es fühlte dieser Hagel kaum

      Die Glut von ihrem Blik, so schmolz er hin.

      Izt will ich geh'n und Hermias Flucht ihm melden.

      Dann wird er morgen Nachts sie in den Hayn

      Verfolgen, und wenn anders die Entdekung

      Mir Dank gewinnt, so wird er theur erkauft.

      Doch wird mir dieses meine Pein versüssen,

      Wenn ich es sehe3 wie er sie zu finden,

      Der Ungetreue! hie und dort und da

      Umsonst in zitternder Verwirrung läuft;

      Und mein verschmähtes Auge durch den Anblik

      Der eiteln Wuth ergözt, womit er wieder kehrt.

      (Geht ab.)

      Vierter Auftritt

      (Squenz, Schnok, Zettel, Flaut, Schnauz und Schluker treten auf.)

      Squenz.

      Ist die Companie beysammen?

      Zettel. Es wär' am besten, ihr rieffet sie alle Mann für Mann auf, wie es der Rodel giebt.

      Squenz. Hier ist die Liste von jedermanns Namen, der in ganz Athen für tüchtig gehalten wird, in unserm Zwischenspiel vor dem Herzog und der Herzogin zu spielen, an seinem Hochzeittag zu Nacht.

      Zettel. Vor allen Dingen, guter Peter Squenz, sagt uns, wovon das Stük handelt; dann leset die Namen von den Agenten, und so eins nach dem andern.

      Squenz. Sapperment! es ist die höchstklägliche Comödie, und der jämmerliche Tod von Pyramus und Thisbe.

      Zettel.

      Ein recht gutes Stük Arbeit, ich kan's euch sagen; und lustig! Izt,

      wakrer Peter Squenz, ruft euere Agenten nach dem Rodel auf – ihr

      Herren! macht euch fertig!

      Squenz.

      Antwortet wie ich euch ruffe. Claus Zettel, der Weber!

      Zettel.

      Hier! Nennet meinen Part, und weiter!

      Squenz.

      Ihr, Claus Zettel, seyd für den Pyramus hingesezt.

      Zettel.

      Was ist Pyramus? Ein Liebhaber oder ein Tyrann?

      Squenz.

      Ein Liebhaber, der sich selber nur auf eine recht galante Art aus

      Liebe ersticht.

      Zettel. Das wird einige Zähren erfodern, wofern es recht gemacht werden soll. Wenn ich es mache, dann mögen die Zuschauer zu ihren Augen sehen! Ich will Stürme erregen, ich will condolieren, daß es eine Art haben soll! weiter! – Aber meine gröste Declination ist zu einem Tyrannen. Ich wollte einen Herkles spielen, etwas rares! Oder einen Part, wo ich ein Vorgebürg einreissen müßte, daß alles zersplitterte – "Der Felsen Schooß und toller Stoß zerbricht das Schloß der Kerkerthür, und Febbus Karr'n, Kommt angefahr'n, und macht erstarr'n, des stolzen Schiksals Zier!" – Das gieng hoch! – Namset izt die übrigen Agenten – Das war Herklessens Ader! Eine Tyrannen-Ader! Ein Liebhaber geht schon gravitätischer.

      Squenz.

      Franz Flaut, der Blasbalg-Fliker.

      Flaut.

      Hier, Peter Squenz.

      Squenz.

      Ihr müßt Thisbe über euch nehmen.

      Flaut.

      Was ist Thisbe? Ein irrender Ritter?

      Squenz.

      Es ist die Princessin, in die Pyramus verliebt ist.

      Flaut. Nein, mein Six! gebt mir keinen Weiber-Part, ich fange schon an einen Bart zu bekommen.

      Squenz. Das ist all eins! Ihr müßt in einer Maske spielen; und ihr könnt so zart reden, als ihr wollt.

      Zettel. Wenn ich mein Gesicht verbergen darf, so gebt mir Thisbe auch; ich will mit einer monstrosen zarten Stimme reden – "Thisne, Thisne, ach! Pyrimus, mein Liebster werth, dein' Thisbe zart, dein Liebchen zart" —

      Squenz. Nein, nein, ihr müßt beym Pyramus bleiben, und Flaut muß Thisbe seyn.

      Zettel.

      Gut! fortgefahren!

      Squenz.

      Max Schluker, der Schneider.

      Schluker.

      Hier, Peter Squenz.

      Squenz.

      Max Schluker, ihr müßt Thisbes Mutter seyn. Hans Schnauz, der

      Keßler!

      Schnauz.

      Hier, Peter Squenz.

      Squenz.

      Ihr, des Pyramus Vater, ich selbst Thisbes Vater. Schnok, der

      Schreiner, ihr macht des Löwen Part. Ich hoffe, nun ist unsre

      Comödie in der Ordnung.

      Schnok. Habt ihr des Löwen Part geschrieben? Wenn es ist, so seyd so gut und gebt ihn mir; denn ich bin nicht gar fix zum Studieren.

      Squenz. Ihr könnt ihn ex tempore machen; denn es ist weiter nichts zu thun, als zu brüllen.

      Zettel. Gebt ihr mir den Löwen noch dazu; ich will brüllen, daß es den Leuten im Herzen wohl thun soll; ich will brüllen, daß der Herzog sagen soll: Laßt ihn noch einmal brüllen, laßt ihn noch einmal brüllen!

      Squenz.

      Wenn ihr es gar zu gut machtet, so könntet ihr die Herzogin und die

      Damen so erschreken, daß sie zu schreyen anfiengen, und das wäre

      genug, uns alle an den Galgen zu bringen.

      Alle.

      Ja, das würde uns jeden Mutter-Sohn hängen.

      Zettel. Sapperment! Das glaub ich wol, wenn wir sie erst aus ihren fünf Sinnen schrekten, so würden sie nicht mehr Secretion haben, als uns aufzuhängen. Aber ich will meine Stimme schon aggraviren, СКАЧАТЬ



<p>3</p>

{ed. – * Der Übersezer hat sich hier eine Freyheit erlaubt, die er selten zu nehmen gedenkt, nemlich einen etwas dunkeln Vers durch fünf andre zu paraphrasieren. Ob er aber den Sinn des Poeten getroffen, wird dem Ausspruch der Kunstrichter überlassen.}