Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen. Various
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Название: Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen

Автор: Various

Издательство: Public Domain

Жанр: Поэзия

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СКАЧАТЬ Schlachtenruhm und Siegesfesten,

      Nun gebet Acht,

      Heult nicht, gebt Acht,

      Heult nicht, gebt Acht,

      Nehmt Tritt, gebt Acht,

      Gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht!

      Wer fängt dahinten an zu flennen?

      Die Tambourswitwe, dacht mirs schon!

      Hab Anno zwölf beim tollen Rennen

      Die Frau gerettet sammt dem Sohn.

      Der Vater liegt im Schnee begraben,

      Den Jungen schleppt ich Tag und Nacht …

      Kannst beten für mich alten Knaben!

      :|: Nun gebet Acht, :|:

      Die Pfeife will nicht ziehen heute …

      Jetzt hat sie Luft, was das nur war!

      Da sind wir. Wollt ihr etwa, Leute,

      Die Augen mir verbinden gar?

      Hier an der Böschung laßt mich stehen,

      Zielt nicht zu tief, hübsch mit Bedacht …

      Mögt Ihr die Heimat wieder sehen!

      :|: Nun gebet Acht, :|:

      Des Volkes Erinnerungen

      Unterm Strohdach der Geringen,

      In den Hütten stirbt er nicht,

      Noch nach fünfzig Jahren spricht

      Kaum einer dort von andern Dingen.

      Abends sitzen am Kamin

      Um die Alte junge Leute,

      Mutter, ruft die Bäuerin,

      Kannst von ihm erzählen heute!

      Viele schelten jetzt den Mann,

      Könnte er nur wiederkehren,

      Ja, wiederkehren!

      Laß uns also von ihm hören,

      Großmutter, fang an!

      Kinder, hier sah ich ihn reiten,

      Hier durch unser Dorf, ganz nah,

      In dem Jahr, da dies geschah,

      Machte ich Hochzeit … alte Zeiten!

      Könige bildeten den Zug,

      Heut noch glaube ich, den grauen

      Mantel, den er damals trug,

      Und den kleinen Hut zu schauen.

      Ich erschrak und wurde bleich.

      „Guten Morgen,“ rief er heiter,

      Vergnügt und heiter.

      „Wie, gegrüßt hat Euch der Reiter,

      Ei, er sprach mit Euch?“

      Ein Jahr später ist’s geschehen,

      Daß ich nach Paris mal kam,

      Vor der Tür von Notre Dame

      Hab ich ihn wiederum gesehen.

      Menschen drängten ohne Zahl

      Sich in festlichem Gewimmel,

      Alle meinten: „Seht einmal,

      Schönes Wetter schickt der Himmel.“

      Mild und gütig war sein Blick,

      Grad war ihm ein Sohn geboren,

      Ein Sohn geboren.

      „Ei, der Tag war nicht verloren,

      Mutter, das war Glück!“

      Als dann seiner Feinde Scharen

      Sich ergossen übers Land,

      Trotzte er mit starker Hand

      Beinah alleine den Gefahren.

      Einmal klopft’s an meine Tür,

      Eines Abends, just wie heute,

      Plötzlich steht er da vor mir,

      Im Gefolg nur wenig Leute.

      Setzt sich auf den Sessel hier,

      Niemals werd ich es vergessen,

      Niemals vergessen!

      „Mutter, wo hat er gesessen,

      Auf dem Stuhl, sagt Ihr?“

      „Ich hab Hunger,“ sprach er. Leider

      Hatte ich nur Brot und Wein.

      Hier am Feuer schlief er ein,

      Schnell trockneten die nassen Kleider.

      Beim Erwachen sagte er,

      Als er schaute meine Zähren:

      „Mut, noch habe ich ein Heer,

      Vor Paris will ich mich wehren.“

      Ich verwahre heute noch

      Jenes Glas im Schrank da droben,

      Im Schrank da droben.

      „Wie, Ihr habt es aufgehoben?

      Bitte, zeigt es doch!“

      Hier …! dann zog er ins Verderben!

      Er, den einst ein Papst gekrönt,

      Mußt verlassen und verhöhnt

      Auf jener öden Insel sterben!

      Dran zu glauben ward uns schwer,

      Alle meinten: „Er kehrt wieder,

      Heimwärts eilt er übers Meer,

      Schlägt den frechen Fremdling nieder.“

      Als ich hörte, es sei wahr,

      Bin ich fast dem Schmerz erlegen,

      Dem Schmerz erlegen.

      „Schütz Euch Gott auf allen Wegen,

      Mutter, vor Gefahr.“

      Gérard de Nerval

1808-1855

      Herren und Knechte

      Wenn jene Herrn, die aus den Mären wohl bekannt,

      Mit Stieresnacken und mit erzgeprägten Mienen,

      Mit Leibern, die im Boden fest gewurzelt schienen,

      Mit grimmig hochgemutem Sinn und harter Hand,

      Wenn heute wieder sie auf diese Erde kämen,

      Den Erben ihrer stolzen Namen nachzuspähn,

      Die winselnd vor den Türen der Minister stehn,

      Der Sippe, die schon längst verlernt hat, sich zu schämen,

      Dem falschen Volk, an dem die Waden kaum noch echt,

      Dann merkten jene Ritter ohne Furcht und Tadel

      Sehr bald, daß, dank den Töchtern, ihrem guten Adel

      Verdorben ward das Blut von manch gemeinem Knecht.

      Phantasie

      Es tönt mir eine Weise stets, für die

      Ich Mozart, Weber und Rossini schenke,

      Wenn ich in ihren Klang das Ohr versenke,

      Bezaubert mich die alte Melodie.

      Sie singt so müd von Trauer und von Wehe,

      Ich fühle mich zweihundert Jahr verjüngt,

      Ludwig der Dreizehnte regiert, ich sehe

      Den Hügel, hinter dem die Sonne sinkt,

      Ein Schloß von Ziegeln, Türme in den Ecken,

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