Die Juweleninsel. Karl May
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Juweleninsel - Karl May страница 3

Название: Die Juweleninsel

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ Nicht wahr, liebe Wanka?«

      »Brutal!« antwortete diese. »Nicht wahr, meine gute Zilla?«

      »Das ist noch mehr! Das ist geradezu barbarisch und vandalisch! Was habt Ihr denn gethan nachher, mein lieber Junge? Ihr habt ihn doch wohl angezeigt, nicht?«

      »Nein; dazu ist er ja zu vornehm. Wir hätten keine Hilfe bekommen. Ich wollte ihn fassen, aber die Mutter hielt mich zurück. Wenn er mir aber etwas Aehnliches wieder thut, so hält mich nichts ab ihn zu züchtigen!«

      Er sah wirklich recht drohend und heldenhaft aus, wie er so dastand, das Ruder in der Rechten und die Segelleine in der Linken, und es hatte ganz das Aussehen, als ob trotz seines jugendlichen Alters in so ernsten Dingen nicht wohl mit ihm zu spaßen sei.

      Sie lavirten herüber und hinüber und kamen auf diese Weise in das Innere der Bucht. Da schlug das besprochene Boot einen Bogen und kam auf sie zu. Freya hielt die Hand über die Augen, um dieselben gegen das sich auf der Oberfläche des Wassers brechende Sonnenlicht zu schützen, und rief:

      »Jetzt weiß ich, wer es ist!«

      »Nun?« frug Wanka.

      »Hugo von Süderland.«

      »Ists möglich! Der »tolle Prinz?« Und er kommt auf uns zu! Kleiner, weiche ihm aus!«

      »Warum?«

      »Er kann uns nicht leiden. Er wird uns einen Schabernak spielen.«

      »Das mag er versuchen! Ausweichen aber kann ich ihm nicht.«

      »Warum?« frugen die Damen ängstlich.

      »Ich habe den Wind konträr und bin allein beim Rudern, während sie zu Zweien sind.«

      »Mein Gott, was wird das werden!« jammerte Zilla. »Ich vergehe vor Angst!«

      »Er wird doch Ihnen nichts thun!« schüttelte der Knabe mit dem Kopfe.

      »Und doch! Paß auf, Junge! Sie rudern ja gerade gegen uns. Sie haben etwas Schlimmes vor.«

      Wirklich kam der Prinz in einer Weise herbei, welche diesen Verdacht begründete. Als er die Damen erkannte, hörte man ein häßliches Lachen und den Ruf:

      »»Hallo, wer ist denn das? Die drei Papageyen, hahahaha!«

      Dann raunte er seinem Gefährten einige Worte zu, und darauf hielten sie auf Kurts Fahrlinie in der Art zu, daß man sah, sie wollten mit seinem Boote zusammenstoßen. Die Damen stießen einen lauten dreifachen Hilferuf aus.

      »Halten Sie sich an Ihren Sitzen fest!« rief Kurt. »Ausweichen kann ich nicht, wenn sie es auf uns absehen; aber das kann ich machen, daß der Stoß nur ein leichter wird.«

      Seine dunklen Augen blitzten den beiden Widersachern zornig entgegen.

      »Fallt rechts ab!« gebot er ihnen.

      »Fall Du ab nach links, dummer Junge!« lachte der Prinz.

      In drei Augenblicken mußte sein Boot gerade auf die Mitte von Kurts Fahrzeug treffen. Da riß dieser mit all seiner Kraft das Steuer herum und ließ die Leine los, so daß das Segel klappte und den Wind fahren ließ. Sein Boot gehorchte; es stoppte, hob sich vorn in die Höhe und drehte den Bug. Dadurch wurde der Stoß ein schiefer und statt in einem rechten, fuhr der Kahn des Prinzen in einem sehr spitzen Winkel an das Vordertheil des Bootes. Dennoch aber war die Erschütterung eine ganz bedeutende für die nicht seeerfahrenen Frauen. Am meisten wurde Magda von ihr betroffen, weil sie vorn auf dem Schnabelsitze Platz genommen hatte. Sie suchte vergeblich sich zu halten, verlor das Gleichgewicht und stürzte über Bord in das Wasser.

      »Hollah, das Küchlein schwimmt. Fischt es heraus!« rief der Prinz lachend und ruderte weiter.

      Die drei Schwestern saßen vollständig starr und wie gelähmt von dem Schrecke. Auf den andern Fahrzeugen hatte man den ganzen Vorgang mit angesehen und kam in größter Eile herbei, um zu helfen. Glücklicher Weise aber war dies schon nicht mehr nöthig. Kurt war dem Mädchen sofort nachgesprungen, faßte sie mit der Rechten und hob sie, während er mit der Linken den Rand des Bootes erfaßte, in dasselbe hinein. In einer Minute waren sie von sämmtlichen vorhandenen Fahrzeugen umgeben, und ringsum waren Beweise des Bedauerns und der tiefsten Entrüstung zu vernehmen.

      Kurt allein hatte seine Ruhe bewahrt.

      »Sie ist nicht todt,« rief er. »Sie ist nur naß geworden. Nachbar Klassen, Ihr habt Platz; nehmt doch einmal die Damen in Euer Boot und bringt sie nach Hause!«

      »Warum, Junge?«

      »Werdet es gleich sehen!«

      »Na, dann herüber!«

      Mehrere Hände griffen zu, und trotz der großen Aengstlichkeit der Damen wurden sie in das andere Boot gebracht. Kaum war dies geschehen, so nahm Kurt den Wind wieder in das Segel und griff zum Steuer.

      »Hollah, wirst doch nicht, Junge?«

      »Ja, ja, werde doch, Nachbar Klassen!«

      »Braver Kerl! So steh nur fest!«

      Das Boot des Prinzen hatte nach dem Ausgange der Bucht zu gehalten. Kurt that dasselbe. Er beobachtete das Segel, prüfte den durch die Landzunge gedämpften Wogenschlag und hielt dann sein Auge scharf auf den Gegner gerichtet. Der muthige Knabe hatte jetzt den Wind auf seiner Seite; er kannte sein Boot und wußte, daß ihm die Bestrafung seines Feindes gelingen werde. Daß dieser ein Prinz und er selbst ein armer Fischerjunge sei, danach fragte er nicht, er mußte die Mutter und auch Magda rächen; nur dieser Gedanke leitete ihn.

      Der Prinz war zu Wasser zu wenig erfahren, um gleich von vornherein die Absicht des Knaben zu merken, nach und nach aber erkannte er die ihm drohende Gefahr. Doch that er nicht das Geringste ihr zu entgehen. Es schien ihm ein Ding der absolutesten Unmöglichkeit zu sein, daß dieser Knabe es wagen könne, einen solchen Coup gegen ihn auszuführen. Sie hielten sich jetzt parallel mit einander nach der felsigen Küste zu, welche die Bucht zur rechten Seite einfaßte. Hier gab es mehrere Untiefen und Bänke, welche der Prinz gar nicht, Kurt aber sehr genau kannte.

      »Halloh, hab Acht!« rief der Letztere und richtete den Bug seines Fahrzeuges herum.

      »Hallo, Bube, halte an!« klang es ihm entgegen.

      »Kann nicht. Fahre sonst auf die Klippen.«

      »Alle Wetter, so laß das Segel fallen!«

      »Ist unmöglich. Komme ja dann nicht von den Riffen ab!«

      Der schlaue Knabe hatte sich wirklich in eine Situation gebracht, die es ihm unmöglich machte, zu stoppen oder einen andern Kurs zu legen. Sein Boot war größer und segelte, das des Prinzen war leichter und hatte zwei Ruderer, die keine Knaben waren, es war unbedingt dasjenige, welches auszuweichen hatte. Der Prinz versuchte dies endlich, aber es war bereits zu spät dazu. Das Schifferboot kam unter voller Segelkraft wie ein Sperber herbeigestoßen.

      »Hoi, fallt ab nach Back!« rief Kurt.

      Dies geschah mit voller Berechnung. Er hatte bereits gesehen, daß die Beiden nach Steuerbord abfallen wollten, und die Befolgung seines Rufs mußte ihm also das feindliche Boot in seiner ganzen Breite vor den Schnabel bringen.

      »Hoi, zu wenig, viel СКАЧАТЬ