Am Stillen Ozean. Karl May
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Название: Am Stillen Ozean

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ am Fock!«

      »Kappt, kappt auch dieses!« erklang die Antwort.

      Zu gleicher Zeit griff er sich an mir vorüber nach vorn, um sich selbst vom Stande der Dinge zu überzeugen. Wieder ertönten die Schläge, dann spritzte es vor uns hoch empor, und der Bug hob sich in die Höhe.

      »Ahoi, Maate, steht’s hinten gut?«

      »Aye, aye, Sir!«

      »Well! Zieht ein Reff auf, Jungens! Wir brauchen es, denn der Teifun ist vorüber.«

      Er kam zu mir zurück.

      »Ah, Charley, lebt Ihr noch?«

      »Ein wenig!«

      »Also ganz nicht? Glaube es. Werdet ein gutes Teil Salzwasser verschluckt haben, und das ist nicht jedermanns Sache. Wollt Ihr los?«

      »Denke es, Sir. Ist diese Luft wirklich vorüber?«

      »Natürlich. Der Teifun kommt plötzlich und nimmt ebenso rasch Abschied. Hat uns noch einen tüchtigen Fußtritt gegeben! Die See wird noch einige Stunden hoch gehen; Fock und Spriet samt Klüver sind fort, aber wenn wir unten noch heil sind, so will ich Gott danken, so gut davongekommen zu sein.«

      Er band mich los, und ich hatte bei dem aufgeregten Wogengang, der nach und nach in eine erst schwere und dann leichte Deining überwechselte, alle Mühe, mich auf den Füßen zu erhalten. Die Wolkenhülle öffnete sich an mehreren Stellen; es wurde wieder Tag, und endlich rang sich auch der erste Sonnenstrahl wieder zu uns herab.

      Auf dem Decke sah es fürchterlich aus, doch ging mich das jetzt nichts an, sondern ich stieg mit dem Kapitän hinab in den Raum, um dort nachzusehen. Im Frachtenraum herrschte eine wahrhaft heillose Verwirrung. Fässer, Ballen, Pakete und Kisten lagen wirr und ordnungslos durcheinander, und wir konnten uns erst nach langer Anstrengung eine Bahn durch dieses Chaos erzwingen. Kaum aber war dies geschehen, so schob mich der voransteigende Kapitän beiseite und eilte wieder empor.

      »Was giebt’s, Kapt’n?«

      »Wasser im Raum. Wir haben ein großes, ein gefährliches Leck!«

      Er stieg an Deck, um die Leute an die Pumpen zu kommandieren, und ich gab mir Mühe, so schnell wie möglich das Schlauchwerk in Ordnung zu bringen. Bereits nach zwei Minuten begann die Arbeit, während der Schiffszimmermann das Leck aufzufinden und zu verstopfen suchte. Dies war eine harte Arbeit, gelang aber doch wenigstens so weit, daß wir uns für den Augenblick in Sicherheit befanden.

      Die andern waren beschäftigt, das Verdeck von Splittern und Tauschlissen zu säubern, und dann wurde ein Interimsspriet vorgeschoben und auch einstweilen ein Hilfsmast an dem Fockstumpfe aufgerichtet. Auch die Reiling wurde so viel wie möglich wieder hergestellt, und dann hieß der Kapitän den Maate, grad nach Nord abzufallen.

      »Jetzt wird es gehen bis Port Lloyd,« meinte er.

      »Wie weit ist es noch bis dahin?«

      »Habe bereits nachgesehen,« antwortete er. »Dieser Teifun hat uns im Kreise herumgetrieben. Ihr müßt nämlich wissen, Charley, daß dieser Kerl nicht etwa ein ehrlicher Sturm ist, der aus einer Richtung bläst, wie manche Seeleute und Gelehrten annehmen, sondern meist beschränkt er sich auf ein sehr kleines, scharf abgegrenztes Gebiet und bläst dann aus allen möglichen Himmelsbacken auf einmal hernieder. Es ist leicht möglich, daß wir uns im Teifun befinden, während einige Meilen davon ein anderes Schiff bei kleinem Winde vorübergeht, ohne etwas von dem Orkane zu bemerken, höchstens daß es sich über die an seinem Buge auslaufende Deining wundert, die es sich nicht erklären kann. Also der Orkan hat uns beinahe im Kreis herumgeführt, und wir können trotz unsers schlechten Segelwerkes noch heute vor Nacht in Port Lloyd sein.«

      »Das ist herrlich, obgleich diese Bonin-Eilande im Teifun eine sehr gefährliche Nähe für uns bildeten.«

      »Deshalb schlug ich andern Kurs ein, bin aber froh, daß wir nicht weiter weg sind. Das Leck ist nur einstweilen verstopft, die Masten sind fort, und wie es da unten ausschaut, nämlich im Raum, ist es leicht möglich, daß wir einige Zeit in Port Lloyd bleiben müssen, um uns wieder seetüchtig zu machen. Bin nur froh, daß ich mein eigener Rheder bin und dergleichen Dinge nur vor mir selbst zu verantworten habe! Aber Euch wird die Zeit lang werden, Charley?«

      »Meine es nicht, Master Turnerstick.«

      »0 doch! Es giebt dort keine Konzerts und Theater, keine Zeitungen und Bibliotheken, wie Ihr sie als Büchermacher gern habt. Und als Nimrod haben wir dort auch kein Pläsir, denn es giebt weder wilde Rinder noch Leoparden und– – «

      »Aber wilde Ziegen und wild gewordene Schweine, Schildkröten und Wasservögel giebt es in Menge, Kapt’n.«

      »Ist’s wahr?«

      »Natürlich; ich sage es ja!«

      »Huzza, das ist prächtig! Dann werde ich einige Dutzend Ziegen, einige Mandel Schweine, einige Schock Schildkröten und einige Hundert von Pinguinen totschießen!«

      Ich lachte.

      »Wollt Ihr in diesen Breiten wirklich Pinguinen schießen?«

      »Warum nicht, wenn sie da sind! Die Kerls sind außerordentlich fett und dabei so dumm, daß man sie mit Knüppeln totschlagen muß, ehe sie zu der Einsicht kommen, daß es ihnen an den Kragen geht.«

      Der gute und ehrenwerte Master Frick Turnerstick war nämlich ein gar gewaltiger Jäger; er fürchtete sich weder vor irgend einem Menschen noch vor irgend einer wilden Kreatur; aber er litt an der sehr störenden Eigentümlichkeit, daß seine Faustschläge stets dahin trafen, wohin sie gerichtet waren, seine Kugeln aber stets nach West bei Süd hinüberschwenkten, wenn er auf Ost bei Nord gezielt hatte. Eine Pinguinjagd, bei welcher man lieber nach dem Knüppel, statt nach der Flinte greift, schien ihm also die interessanteste Jagdbeschäftigung zu sein, und darum bedauerte ich es, daß die Bonin-Inseln nicht das Einsehen gehabt hatten, sich etwas näher hinauf, nach dem Pole zu, zu plazieren.

      Gegen Abend sahen wir Peel-Island, die südlichste der drei größten Bonin-Inseln, auf welcher auch der Haupthafen liegt, vor uns auftauchen, und eine halbe Stunde später gingen wir in Port Lloyd vor Anker. Hier war die See vollständig ruhig, und man hatte, wie wir später erfuhren, keine Spur von dem für uns so furchtbar gewesenen Teifun bemerkt. Der Kapitän schien mit seiner Erklärung, daß dieser Orkan sich oft auf einen streng abgeschlossenen Kreis beschränkt, also doch das Richtige getroffen zu haben. Wir hatten einen echten, richtigen Teifun gehabt und konnten natürlich nicht dagegen sein, wenn man auch andere in diesen Gegenden auftretende Orkane oder Stürme mit ganz demselben Namen bezeichnet.

      Der anderswo beim Landen üblichen Formalitäten bedurfte es nicht. Wir hielten so weit wie möglich an das Land und ließen dann die Anker fallen. Ein anderes Schiff gab es nicht, und so zogen wir nur den Unions-Jack (***** Eine kleine, blaue Flagge mit den Sternen der Vereinigten Staaten. Wenn das Schiff in Parade in den Hafen läuft, muß auch die große Flagge aufgezogen werden.) auf und gaben einen Schuß ab, um unsere Ankunft und Nationalität zu melden.

      Wir hatten während des Sturmes zwei Boote verloren. Der Kapitän ging in der kleinen Jolle an das Land, und es verstand sich ganz von selbst, daß ich ihn dabei begleitete. Wir wurden von den Ansiedlern mit vieler Herzlichkeit aufgenommen und hatten das Vergnügen, auf dem festen Boden ein frisch bereitetes und ganz vorzügliches Nachtmahl einzunehmen. Während desselben konnte Turnerstick sich nicht enthalten, eine höchst wichtige und notwendige Frage auszusprechen:

      »Sagt doch СКАЧАТЬ