Scepter und Hammer. Karl May
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Scepter und Hammer - Karl May страница 24

Название: Scepter und Hammer

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ einmal sprechen. Ist es Ihnen möglich, mir diesen Helbig nach Verlauf einer halben Stunde einmal in dieses Zimmer zu bringen, ohne daß es ein Dritter bemerkt, wenn ich dafür sorge, daß hier in meinem Palais der Weg frei ist?«

      Der Kommissär war klug genug, sein Erstaunen vollständig zu verbergen. Er besann sich einen Augenblick und entschied dann:

      »Ich übernehme damit kein geringes Risiko, doch denke ich, daß es möglich sein werde.«

      »Gut! Sie sind für jetzt entlassen. In genau einer halben Stunde nehmen Sie mit dem Subjekte hier unangemeldet Zutritt. Es wird kein Diener zugegen sein, der Sie melden könnte.«

      Der Kommissär trat ab. Max hatte jedes Wort vernommen und wußte nicht, was er aus dem seltsamen Vorgange machen solle.

      »So; nun hinab zur Terrasse!« hörte er jetzt den Herzog halblaut sagen.

      Was war das wieder? Sollte der Diener, welcher den Weg nach dem Schlosse eingeschlagen hatte, einen Dritten nach der Terrasse bestellt haben? Auch das mußte untersucht werden, besonders da es jetzt möglich war, daß der Herzog in das Bibliothekzimmer treten konnte.

      Er schlich sich durch die Bücherthür nach dem Gang zurück und gelangte nach wenigen Augenblicken an das Treppenfenster, welches er geräuschlos aushob. Da die Stufenseiten der Terrasse mit dichten Orangerie- und Blumengewächsen eingefaßt waren, so konnte er es wagen, hervorzusteigen. Er nahm zwischen Palmen und Oleandern Platz und gewahrte einen Mann, welcher unweit von ihm im Dunkeln auf einer der Stufen saß.

      Da knarrte leise die Thür und der Herzog trat hervor.

      »Grunert!« rief er mit gedämpfter Stimme.

      »Hier, Excellenz!«

      »Bleib sitzen, damit, wenn uns ja Jemand überraschen sollte, er denke, daß ich mich allein hier befinde. Hast Du Jemand im Garten bemerkt?«

      »Nein.«

      Dukaten.«

      »Danke, Excellenz.«

      »Ich muß heute Nacht unbedingt das Arbeitskabinet des Königs betreten.«

      »O, das ist nicht möglich, Durchlaucht!«

      »Ich denke, diesen Dukaten ist Alles möglich, besonders wenn ich sie im günstigen Falle verdoppele. Oder willst Du meine Protektion verlieren?«

      »Excellenz sind die Güte selbst – aber die Wachen – ?«

      »Das überlaß mir! Punkt zwei Uhr ist das Kabinet offen!«

      »Zu Befehl!«

      »Du befindest Dich darin!«

      »Zu Befehl!«

      »Mit einer Blendlaterne!«

      »Ich werde da sein!«

      »Und sorgst dafür, daß die Fenster dicht verhangen sind. Kennst Du den Sohn des Schmiedes Brandauer?«

      »Ja. Er war heute bei der Majestät.«

      »Weißt Du nicht, ob er Papiere überreicht hat?«

      »Ich glaube, daß dies der Fall gewesen ist; wenigstens schlossen Majestät einige Dokumente in ein Fach des Schreibtisches, als der Doktor sich entfernt hatte.«

      »Kannst Du Dich des Faches erinnern?«

      »Ja.«

      »Dann genug für jetzt. Suche das Freie ungesehen wieder zu gewinnen!«

      Er trat zurück und verschloß die Thür. Der Lakai erhob sich und schlich sich leise davon. Max war fast erstarrt über das, was er vernommen hatte. Der König war in seiner nächsten Nähe von Verräthern umgeben, und diese Menschen standen im Solde des Herzogs. Wie oft schon mochten sich Vorkommnisse von der Art des soeben Besprochenen begeben haben, ohne daß der König eine Ahnung hatte, auf welche schändliche Weise man sich seiner Pläne und Geheimnisse bemächtigte! Das durfte nun und nimmer wieder geschehen. Zwar stand der Herzog über jeder Strafe erhaben, aber eine Blamage mußte er erleben, wie sie ihm wohl noch nicht vorgekommen war.

      Jetzt aber galt es noch zu wissen, was er mit dem Mörder vorhabe. Max kehrte also in die Bibliothek zurück, doch trat er nicht vollständig ein, sondern blieb unter der halb geöffneten Thür stehen, um beim etwaigen Eintritte des Herzogs zum sofortigen Rückzuge bereit zu sein.

      Endlich hörte er die Thür öffnen und vernahm eine Stimme. Schnell stand er an der PortiŠre und blickte hindurch. Der Kommissär war mit dem Verbrecher eingetreten. Der Letztere war ein Mann in den mittleren Dreißigern, von untersetzter, kräftiger Figur und einem Gesichtsausdrucke, der nichts Angenehmes an sich hatte.

      »Treten Sie einstweilen ab, Herr Kommissär!« befahl der Herzog.

      Diesem Gebote wurde augenblicklich Folge geleistet.

      »Helbig!«

      »Excellenz!«

      »Du spannst wohl keine Seide, seit Du aus meinen Diensten bist?«

      »Nein.«

      »Und hättest es bei mir so gut haben können, wenn Du damals dem Weibe nicht nachgelaufen wärst!«

      »Hole sie der Teufel, Durchlaucht! Ich wollte, sie stände jetzt da und ich hätte eine gute Klinge in der Hand. Ich will gehängt sein, wenn die Weiber nicht an allem Unheile schuld sind, welches die Männer zu leiden haben! Sie gab sich mit einem Andern ab, und das paßte mir natürlich nicht. Ich ertappte sie, wurde teufelsmäßig wild, und – na, da hat man mich als Mörder eingezogen!«

      »Ich bin überzeugt, daß Du unschuldig bist!«

      »Natürlich!«

      »Und dennoch wird man kurzen Prozeß mit Dir machen.«

      »Das beginne ich auch zu ahnen. Dieser Kommissär da draußen gibt sich alle Mühe, mich um den Kopf zu bringen.«

      »Er hält das für seine Pflicht. Man wird Dich aufhängen.«

      »Das ist allerdings wahrscheinlich. Aber ich habe Ew. Durchlaucht so viele treue Dienste geleistet, von denen Niemand Etwas erfahren darf, und als ich hörte, daß ich hierher geführt werden sollte, da kam mir die Vermuthung, daß Excellenz etwas für mich thun wollten.«

      »Das bin ich auch in Anbetracht Deiner Dienste entschlossen. Aber weißt Du, das Leben hat einen höheren Werth als Deine kann.«

      »Verlangt nur! Ich werde Alles thun, es mag heißen wie es will.«

      »Schön! Aber bedenke vorher, daß ich Dich ebenso gut verderben wie erretten kann. Es darf von dem, was wir hier besprechen, kein Mensch ein Wort erfahren!«

      »Habe ich jemals geschwatzt, Excellenz?«

      »Das allerdings nie, und darum eben schenke ich Dir mein vollstes Vertrauen. Weißt Du, wie viele Menschen es auf der Erde gibt?«

      »Ich habe sie noch nicht gezählt.«

      »Es sind ein gut Theil über tausend Millionen, aber unter ihnen leben Drei zu viel. Verstehst Du mich?«

      »Ich СКАЧАТЬ