Fürstin des Nordens - Trilogy. Juryk Barelhaven
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Название: Fürstin des Nordens - Trilogy

Автор: Juryk Barelhaven

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783754189160

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СКАЧАТЬ großen Dank an die Glückliche Bettina, die viele Suppenrezepte kannte und peinlich genau darauf achtete, das von allem genug da war. Ja, es würde für die Hohen Herren ausreichen. Nicht aber für die Stadt, wie Claudile im Kopf überschlug.

      Mit dem Geld aus der Schatzkammer ließ sie einen vertrauenswürdigen Boten mit der Kutsche schicken, der im nächsten Ort Winterkleidung in großer Zahl sowie Mehl und gedünsteten Fisch einkaufen sollte. Gottlob verfügte die Burg über einen abschließbaren Keller, in dem die Sachen gelagert wurden. Kurzerhand ernannte Claudile zwei Männer zu Burgwächter, um Menschen in Not nicht in Versuchung zu führen. Immer öfter nahm sie bei ihren Vorbereitungen Brain in die Pflicht, der nach langen Überlegungen endlich zugesagt hatte, der neue Stadtvogt zu werden. Zu ihrem Glück nahmen die Leute ihre Befürchtungen über den nahen Winter sehr ernst. „Wir haben zwei Friedhöfe“, stellte Brain selbst klar. „Den an der Nordseite und den auf der Ostseite. Wir kennen die Kälte. Diejenigen, die nicht vorbereitet sind, liegen dort.“ Kurz und knapp.

      „Wir brauchen sauberes Stroh und lassen es in der Halle auslegen“, ordnete Claudile an. „Jedem, dem kalt ist, soll sich in der Burg einfinden. Das Feuer im Kamin brennt immerzu und an Holz soll es nicht mangeln. Zur Not bitte ich die Küche ruhig ein paar Gerichte mehr zuzubereiten.“

      „Man wird Euch Claudile, die Barmherzige nennen“, witzelte der neue Stadtvogt. „oder Claudile, die Übervorsichtige. Sucht es euch aus.“

      Der Fürstin war nicht zum Lachen. Sobald sie aus dem Fenster sah, konnte sie eine leichte Schneeschicht draußen sehen. „Der Schnee wird zunehmen. Da bin ich mir sicher.“

      „Viele sind zu stolz, um in der Burg nach einer Schlafstätte und Brot zu betteln“, bemerkte Brain. „Viele würden lieber erfrieren.“

      „Haltet Ihr meine Maßnahmen für übereilt, Stadtvogt?“

      „Nicht ein bisschen, verehrte Fürstin“, stimmte Brain zu. „Schaffe in der Zeit, dann hast du in der Not, sagen die Bauern. Manchmal kommen Lawinen herunter. DANN zeigt sich wirklich, wer vorgesorgt hat.“ Zusammen gingen sie durch die weiten Regale voller Pullover, Hosen, Decken und eingelegtem Fleisch und Säcken voller Mehl. „Ganz beachtlich“, meinte Brain anerkennend. „Aber es mangelt an Grog. Weiß hier niemand den Zauber von heißem Grog zu schätzen?“

      Claudile warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Alkohol verwandelt Männer in Bestien. Das ist keine Taverne, sondern immer noch meine Burg.“

      „Zweiunddreißig Familien“, überlegte Brain laut. „Ich kenne das vom Krieg. Man kann so gut planen wie man will, aber am Ende sitzen alle um einen Topf und kochen ihre Stiefel. Was ist das für ein Radau?“

      Claudile horchte in der Ferne, wandte sich um und ging mit schnellen Schritten die Treppe hinauf.

      Draußen auf dem Hof traf sie Francesco, der gerade mit großen Schritten vom Stadttor auf sie zuhielt. Er lächelte geistesabwesend und fuhr sich mit einem Taschentuch über die Stirn. Obwohl es recht kühl war, schien er zu schwitzen.

      Im Hintergrund fuhr gerade eine Kutsche durch den Torbogen.

      „Wir haben Besucher“, fragte Claudile geistesabwesend.

      „Der Magistrat“, entgegnete Francesco kühl und hielt auf die Burg zu. „Er kommt viel zu früh.“

      Claudile runzelte die Stirn. „Wieso habe ich noch nie etwas von einem Magistraten gehört?“

      „Er ist ein Experte, wenn es um Adelsangelegenheiten geht. Komm bitte mit. Es eilt.“ Ein Hauch von Entsetzen huschte über sein Gesicht.

      Die Kutsche fuhr den pflasterten Weg am Brunnen vorbei, passierte den breiten Marktplatz und rollte auf den Schotterweg zur Burg. Von nur einem einzelnen Pferd gezogen wirkte die Kutsche gewöhnlich – aber was hatte Francesco so in Sorge versetzt? Claudiles beeilte sich über den Platz zu kommen.

      Als die Kutsche anhielt, war sie überrascht als ein einzelner Mann ausstieg. Der Geruch von Büchern, Mottenkugeln und strenger Wasser-Brot-Diät ging von ihm aus, sowie das hohe Alter. Tiere witterten über den Geruch Alter, Geschlecht und sogar ansteckende Krankheiten. Der Geruch vom Magistrat war reines Pergament, unverfälschtes Studium von Büchern und steriler Sauberkeit eines Klosterkämmerchens. Nur ein Mensch.

      Nein, da war noch mehr.

      Eine Autorität.

      „Mein Name ist Sir Reynold Huckstebull Fleming“, stellte sich der Mann vor, der eine besonders breite fliehende Stirn besaß. „und ich bin Magistrat für Heraldik und Adelsgeschichte.“

      „Claudile“, sagte sie und reichte ihm die Hand.

      Sir Reynold schüttelte nur den Kopf. „Nein, so geht das nicht. Eine Dame von Welt stellt sich anderen immer mit dem vollen Titel vor. Versuchen wir es nochmal.“ Er öffnete ein großes in Ledergeschlagenes Buch und las daraus vor: „Ihr seid Lady Claudile, die ehrwürdige Tochter des großen Khans, unserem Herrn und Meister.“ Er sah sie kurz an. „Fürstin Claudile Salacia Aminata Urnie von Alemont.“

      Claudile verzog das Gesicht. „Auch bei meinen Freunden?“

      Sir Reynold schloss das Buch und seufzte. „Ihr beliebt zu scherzen. Gleichwohl möchte ich hinzufügen, dass das Amt für Heraldik und Adelsgeschichte entscheidet, wer wirklich zum Adeligen taugt oder nicht. Jene, die tun, was getan werden muss, ernsten selten Lohn. Dafür gibt es viele Beispiel, und leider lässt sich nichts daran ändern.“ Seine Stimme verlor ihren kummervollen Klang, als er fortfuhr: „Ich habe schon viele Werwölfe in unserem Reich unter die Lupe genommen, wenn ich es mal so ausdrücken darf, und nur die wenigsten haben sich Mühe gegeben, den Ansprüchen gerecht zu werden.“

      „Das heißt, ihr entscheidet, ob ich zur Fürstin tauge oder nicht. Und wenn ich euren Ansprüchen nicht gerecht werde?“

      „Zwei meiner Vorgänger wurden getötet, weil den neuen Herren ihr Urteil nicht gefiel“

      „Ich frage mich, warum.“

      „Nichtsdestotrotz steht und fällt mein Urteil mit Eurem Betragen. Lasst mich nur hier und da einige Beobachtungen machen, um gerecht zu urteilen. Gemäß dem Fall, das ihr gewogen, gemessen und begutachtet werden und das Urteil negativ ausfällt, wird Euch der Titel aberkannt. Dann gehe ich wieder und könnt weiterhin hier residieren, wie es Euch beliebt. Doch die Konsequenzen würden… sich bemerkbar machen.“

      Claudile war schlau genug, nicht zu fragen, was genau dann passieren würde. Bestenfalls würde man sie einfach gegen einen neuen Fürsten austauschen. Schlimmstenfalls davonjagen. Sie hatte genug Vorstellungskraft, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Plötzlich wurde ihr heiß und kalt.

      Sie verbeugte sich leicht und bemühte sich um einen unterwürfigen Ton: „Ich denke, ich habe verstanden.“

      Er nickte knapp und sah sie von unten bis oben an. „Interessante Garderobe, die Ihr da habt.“

      „Nun, wisst ihr…“

      „Frauen sind in der Adelshierarchie nie selbstständige Menschen. Wenn sie auch nicht Sklaven sind, so sind sie auf sozialer Ebene und auch juristisch eher als unfreie Menschen zu betrachten. Sie werden immer nur in Bezug auf die umgebende Familie gesehen und bewertet, das ist das Ergebnis des ersten Kapitels von Stüversand aus seinem Werk. Ein Ausbrechen aus dem vorgegebenen Rollenbild wurde СКАЧАТЬ