Marshal ohne Stern. Alfred Bekker
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Название: Marshal ohne Stern

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847650393

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СКАЧАТЬ immer wurde wild hin und her geschossen.

      Hier war ohne Zweifel ein erbarmungsloser Kampf im Gange...

      Arrows sah eine mittelgroße Ranch, deren Wohnhaus in hellen Flammen stand.

      Flammen schlugen bereits auch aus der Scheune und dem Pferdestall.

      Einzig und allein ein etwas abseits gelegenes Gebäude, daß wohl als Unterkunft für die Cowboys diente, war bislang noch vom Feuer verschont geblieben, aber wenn es nach den Angrei- fern ging, dann würde sich auch das bald ändern.

      Etwa ein Dutzend Männer schossen wie wild auf die Ranch und dabei vor allem auf die Unterkunftsbaracke, denn dort schien sich der letzte Widerstand zu halten...

      Aus zweien der Fenster konnte man in steter Regelmäßigkeit Mündungsblitze zucken sehen, aber was war das schon gegen die Flut der Angreifer?

      Arrows sah einige Leichen im braunen, trockenen Gras und beim nahegelegenen Pferdecorral.

      Es war nicht zu sehen, welcher Seite sie angehörten, aber sie zeugten davon, mit was für einer Verbissenheit hier gekämpft worden war.

      Die Sache schien klar.

      Ein Rancher und seine Leute verteidigten sich hier mit dem Mut der Verzweifelung gegen eine Bande von Gesindel. Aber ihre Chancen standen schlecht.

      Arrows' Augen wurden schmal.

      Dann ließ er seinen Braunen den Hang hinunterstürmen, wobei er Schuß um Schuß aus seiner Winchester abgab.

      Schon mit den ersten Kugel holte er zwei der Kerle aus ihrer Deckung heraus.

      Arrows konnte nicht genau sagen, wie schwer er sie er- wischt hatte. Er hörte nur ihre Schreie - Schreie, die so klangen, als wären sie halb aus Schmerz und halb aus Wut aus- gestoßen worden.

      Die Bande wurde jetzt auf den fremden Reiter aufmerksam, der aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien und sich da so unerwarteterweise eingemischt hatte.

      Man hörte sie wild durcheinander rufen und dann pfiffen Arrows die ersten Kugeln um die Ohren, so daß er den Kopf einziehen mußte.

      Arrows ließ den Braunen einen Haken schlagen und hängte sich seitwärts an den Sattel, so daß der Gaul den größten Teil seines Körpers deckte.

      Im vollen Galopp ließ Arrows noch ein paar Mal seine Winchester krachen.

      Einer der Kerle schrie auf und stürzte nieder. Es mußte ihn schwer erwischt haben, denn er blieb reglos am Boden liegen.

      Vermutlich war er tot.

      Zur gleichen Zeit kam aber von der anderen Seite ein Schrei. Einen der letzten beiden Verteidiger mußte es getroffen haben, denn fortan wurden nur noch aus einem Fenster Schüsse abgegeben.

      Einer der Banditen hatte sich von hinten an die Baracke herangemacht und Feuer gelegt.

      Bald schon fraßen sich die Flammen empor und begannen hell aufzulodern.

      Alle Ranchgebäude waren aus Holz. Wochenlang hatte die Sonne brennend heiß vom Himmel geschienen und das Holz pulvertrocken werden lassen.

      Nun brannte es wie Zunder.

      Ganz gleich, was jetzt auch noch geschehen mochte: Von der Ranch würde kaum bleiben als verkohlte Ruinen...

      Plötzlich spürte Arrows, wie ein Ruck durch den kräftigen Körper des Braunen ging.

      Das Tier ließ ein markerschütterndes Wiehern hören und Arrows ahnte, was das zu bedeuten hatte.

      Es hatte den Braunen erwischt.

      Ein paar Pferdelängen strauchelte der Gaul noch voran, bevor er dann zu Boden kam.

      Arrows warf sich gerade noch rechtzeitig aus dem Sattel, um nicht unter dem massigen Tierkörper begraben zu werden. Geschickt rollte er sich am Boden ab, während links und rechts von ihm Sand von den einschlagenden Geschossen zu kleinen Staubfontänen aufgewirbelt wurde.

      Es war verdammt knapp.

      Arrows drehte sich blitzartig um die eigene Achse, riß den Lauf der Winchester hoch und feuerte. Sein Schuß traf einen Mann, der sich bei der brennenden Scheune verschanzt und gerade auf den fremden Reiter angelegt hatte.

      Der Kerl klappte zusammen wie ein Taschenmesser und blieb regungslos liegen, während Arrows wieder hochgeschnellt war.

      Eine Bleikugel riß ihm den Hut vom Kopf, während Arrows sich vor dem aufbrausenden Geschoßhagel hinter eine Pferde- tränke rettete.

      Das Blei der Banditen schlug innerhalb weniger Sekunden ein gutes Dutzend Löcher in die Tränke, aus denen das Wasser herauslief.

      Arrows preßte sich auf den Boden und nutzte die Gelegen- heit, um neue Patronen in das Magazin seiner Winchester hineinzuschieben.

      Dann wartete er ab, bis das wütende Geballere etwas abge- ebbt war, bevor er sich schließlich wieder aufrichtete und hinter der Tränke hervortauchte.

      In schneller Folge schoß er sein Winchester-Gewehr ab und aus dem Barackenfester bekam er Unterstützung.

      Zwei der Kerle wurden tödlich getroffen, einen dritten erwischte es an der Hand, so daß er fluchend seine Waffe fallenließ.

      "Los, weg hier, Männer!" hörte man eine kehlige Stimme.

      Die überlebenden Banditen rannten in Richtung ihrer Pferde, wobei sie weiter sporadisch in Arrows' Richtung ballerten.

      Dann schwangen sich die ersten von ihnen in die Sättel und preschten davon.

      Arrows jagte ihnen noch ein paar Kugeln hinterher, aber sie waren bald schon außerhalb seiner Schußweite. Arrows richtete sich nun zu voller Größe auf und legte sich den Lauf der Winchester über die Schulter.

      Es war so, wie er vermutete hatte.

      Diese Kerle hatten offenbar mit wenig Gegenwehr gerechnet und sich bei ihrem Überfall dementsprechend sicher gefühlt.

      Aber in dem Moment, in dem ihnen jemand entschlossen gegenübertrat, liefen sie davon wie die Hasen.

      Arrows ging ein paar Schritte zurück und nahm seinen Hut vom Boden auf. Dann wandte er den Blick zu der Cowboy-Baracke hin, deren Dach nun hell in Flammen stand.

      In diesem Moment trat eine junge Frau durch die Tür, in deren zarten Händen sich eine Winchester befand. Sie war wohl die letzte überlebende Verteidigerin dieser Ranch, von der kaum etwas bleiben würde, als das Land selbst.

      Ihr eigenes Leben war mit Mühe und Not gerettet worden, aber das war auch schon alles.

      Sie trug Männerkleidung, die ihr viel zu groß war und ihre Figur sicherlich nicht betonte.

      Aber selbst das Wenige, das die grobe Drillich-Hose und das karierte, sehr weit geschnittene Hemd davon preisgaben, ließ Arrows unwillkürlich schlucken.

      Sie war eine aufregende Schönheit.

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