Название: Henochische Magie - Band 8
Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Философия
Серия: Henochische Magie
isbn: 9783738077681
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Skizze einer henochischen Elementtafel:
Man erkennt hier deutlich, dass eine einzige Elementtafel über die verschiedensten Gruppierungen bzw. Klassifizierungen verfügt. In den kerubischen Quadraten wird bereits schon zwischen herrschende und dienende Energien unterschieden. Ferner erkennt man, dass die einzelnen Bezeichnungen sehr stark christlich und monotheistisch gefärbt sind, was man jedoch außer Acht lassen kann, wenn man sich in der Praxis mit diesen Energien befassen will. Das Schöne an diesen kosmischen Energien ist, dass sie sich um keine Religion scheren und jeden Menschen, der einen echten Kontakt aufbauen kann, gleichbehandeln.
Die jeweiligen Elementtafeln sind im Grunde sehr spezifische Arbeitswerkzeuge, die eine immense Menge an individuellen Energien zu bieten haben. Doch es gibt hier ein gigantisches Problem. Dieses Problem ist das Ego des Menschen, welches sich sehr gerne aufbläht und die wildesten Geschichten erfindet, um die Macht, die Gefährlichkeit und die gigantische Größe der henochischen Magie – und des jeweiligen tollen Magiers, der sie beherrscht –zu propagieren. Schnell wird zwischen „guten“ und „bösen“ Engeln unterschieden und es werden explizite Hinweise gegeben, was die besonderen Mächte alle können. Man kann diese Propaganda getrost in die Schublade packen, in der man auch schon das Gedankengut der Apokalypse gepackt hat, die ausgelöst wird, wenn man unvorbereitet mit der henochischen Magie agiert.
Leider waren auch Dee und Kelley nicht davon gefeit. Es sind die typischen Gefahren der Magie, gerade dann, wenn man sich selbst noch nicht als Diener (oder Minister fürs Ego) im Großen Werk erkannt hat. So findet man in der „privaten Grimorie“ von John Dee, dem „Tabula bonorum angelorum invocationes“ (Sloane 3191) ein großes Sammelsurium von Anrufungen und praktischen Arbeiten, wobei es leider keine Aufzeichnungen gibt, ob und wie diese Anrufungen funktionieren. Sie sind von Dee in Latein verfasst, doch zum Glück sehr ordentlich bzw. leserlich verfasst worden, sodass man auch heute noch die Anrufungen studieren kann. Muss man sie denn studieren bzw. muss man sie wortwörtlich übernehmen? Nun, diese Frage stellte ich mir auch. Doch ich konnte mir die Antwort zum Glück auch selbst geben, da die Praxis eine sehr klare Auskunft parat hielt. Ich experimentierte mit den originalen Anrufungen in Latein auf verschiedene Weise. Zu Beginn kannte ich die Übersetzung bzw. Bedeutung nur absolut rudimentär. Ich wusste, dass es um die verschiedenen Winkel der henochischen Tafel ging, und dass diese evoziert werden sollten. Das Ergebnis war überraschend effektiv, da die angerufenen Energien sehr deutlich spürbar waren und man mit ihnen energetisch und astral auch einen echten Kontakt aufbauen konnte. Hierdurch motiviert übersetze ich für mich die Texte ins Deutsche und zitierte sie. Auch hier war das Ergebnis positiv, wobei ich bereits in mir einen Widerstand spürte, da die Anrufungen sehr deutlich aus dem Mittelalter kamen und endlose Aufzählungen, Bekundungen und Ehrerbietungen beinhalteten. Alles ganz schön und gut, doch wenn es um eine klare Kommunikation gehen soll, ist es unnötig, einen überflüssigen Sermon zu halten und die Energien „zu langweilen“ bzw. ins Koma zu reden. Daher schrieb ich die Anrufungen um, sodass sie in die „aktuelle Zeit“ passen und letztlich eine, „auf den Punkt gerichtete“ Evokation ergaben. Dieses Ergebnis war (für mich) das Effektivste gewesen, da der Kontakt wesentlich deutlicher, unbestreitbarer (selbst für ein sehr skeptisches Ego) und auch schneller zustande kam. Doch was heißt das jetzt für andere magische Menschen? Nun, da ich ein großer Verfechter der magischen, rituellen, sinnigen und funktionierenden Praxis bin, erstellte ich ein paar „Versuchsanordnungen“, um verifizieren zu können, ob das Ergebnis – im magischen Sinne – reproduzierbar ist, oder ob es sich um eine Besonderheit handelt, die sich ausschließlich auf mein Energiesystem bezieht. Letztlich habe ich in dieser Art und Weise alle praktischen Arbeiten in diesem Buch verifiziert, egal, ob es nun die Arbeiten des Liber Loagaeth sind, die henochischen Schlüssel (bzw. deren Neuauflage), die Arbeiten in der „mystischen Heptarchie“ oder eben die Arbeiten mit den Energien der Elementtafeln. In meinen Augen ist es vollkommen wertlos, etwas als „gängige Praxis“ zu deklarieren, was dann doch nur auf den jeweiligen magischen Menschen zugeschnitten ist und nur in diesem individuellen Rahmen funktioniert. Zugegeben, diese Gefahr besteht immer, denn auch wenn ich hier schreibe, dass alle praktischen Bestandteile in Theorie (via Analyse) und Praxis (via Ritual und Ritus) ausprobiert wurden, ist es möglich, dass es doch nicht bei jedem, der meine Rituale wiederholt, zu dem gewünschten Ergebnis führt. Mal davon abgesehen, dass es gerade in der Magie niemals zu 100% reproduzierbare Arbeiten gibt, können die Gründe hierfür mannigfach sein. Dies muss natürlich auch berücksichtigt werden, bevor man sich jetzt wild auf die Namen der Götter, der Könige, der Ältesten, der Götter des Kalvarienkreuzes und die Engel/Winkel der kerubischen Quadrate stürzt.
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