Название: Henochische Magie - Band 1
Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Философия
Серия: Henochische Magie
isbn: 9783738074956
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1551 kehrte Dee nach England zurück, wo er Edward Tudor bzw. Eduard VI., dem dritten Monarch der Tudordynastie vorgestellt wurde. Dieser verstarb aber schon ein paar Jahre später (im Februar 1553 wurde er todkrank) und die jüngere Schwester, Maria Tudor, folgte auf dem Thron, obwohl sie erst ausgeschlossen wurde, da sie nur seine Halbschwester war. Da aber die Cousine von Eduard VI., Jane Grey, zwar als Erbin benannt, jedoch nach 9 Tagen wieder abdanken musste, wurde Maria Herrscherin. Dee soll beauftragt worden sein, ihr ein Horoskop zu erstellen, dies war ein weiterer Schritt in die „adligen Kreise“ der englischen Herrschaft. In diesem Zuge sollen sich die ersten schriftlichen Kontakte zwischen Prinzessin Elisabeth (später Königin Elisabeth I.) und Dee entwickelt haben, was dazu führte, dass Dee auch für Elisabeth ein Geburtshoroskop anfertigen sollte.
John Dee hatte stets adelige Gönner (die Herzogin von Northumberland, den Earl of Leicester, den Earl of Pembroke), die ihn großzügig finanziell unterstützten, sodass er auch eine Stelle als Mathematik Dozent in Oxford ablehnen konnte. Nebenbei war John Dee auch Berater (1551-1583) für die Unternehmen, die sich auf Handel und Entdeckungen spezialisierten. Doch auch, wenn Dee immer ein großes Ansehen genoss, wurde er im Jahr 1555 (im Geburtsjahr von Edward Kelley) inhaftiert.
Ein gewisser George Ferrys verleumdete Dee, dass er eines seiner Kinder durch Schwarze Magie getötet habe und ein anderes erblinden ließ. Die zusätzliche Beschuldigung, dass Dee via Zauberei König Maria töten wolle, brachte wahrscheinlich das Fass zum Überlaufen, da England relativ human in Bezug auf die Hexenverfolgung reagierte. Doch Dee kam bald wieder aus dem Gefängnis frei, da das Königshaus deutlich intervenierte und die Inquisition letztlich „nachgab“. So wurde John Dee am 29. 08.1555 von allen Anklagepunkten freigesprochen.
Da sich natürlich die Kirche nicht ohne Weiteres geschlagen geben wollte, musste Dee noch einmal eine „Befragung in religiösen Angelegenheiten“ über sich ergehen lassen, die von Bischof Bonner am 19.11.1555 abgehalten wurde. Da Dee aber sehr christlich war, war dies kein Problem für ihn. Ein paar Monate später (Januar 1556) wandte er sich an die Königin mit einem „Bittgebet für die Wiederherstellung und Erhaltung der antiken Schriftsteller und Denkmäler“, was nichts anderes als die Bitte war, eine königliche Bibliothek einzurichten, sodass historische und vor allem handschriftliche Dokumente sicher aufbewahrt werden konnten. Leider wurde seine Idee abgelehnt.
Drei Jahre später, als Königin Maria durch ihre Schwester Elisabeth „beerbt“ wurde, bemühte sich John Dee vermehrt um die Gunst der neuen Königin. Erneut schrieb er ihr Horoskope und errechnete den „günstigsten Termin“ für ihren Krönungstag, den 14.01.1559. Seit jenem Datum war er „königlicher Hofastrologe“.
Auf einer seiner Reisen durch Europa entdeckte Dee ein Buch von Johannes Trithemius (eigentlich Johannes Heidenberg), welches sich speziell mit Magie und Alchemie, aber auch mit Kryptografie beschäftigte. Dieses Werk soll Dee sehr inspiriert haben, da er in den kommenden drei Jahren viele Schriftstücke verfasste, sodass er im Jahr 1562 nach Antwerpen aufbrach, damit seine Werke gedruckt werden konnten. Sein berühmtester Druck war „Monas Hieroglyphica“, welches eine Widmung an Kaiser Maximilian II. enthielt. Diese Widmung war natürlich ein gerissener Schachzug, da Dee sofort ein Exemplar Kaiser Maximilian II. in Presburg präsentierte.
Dee reiste im selben Jahr aber wieder nach England zurück, wo er beinahe das Dekanat von Gloucester übernahm – eine Zusammenfassung von etwa zehn Pfarreien – doch da verschiedene Berater der Königin ihr davon abrieten, wurde einem anderen Bewerber der Vortritt gelassen. So arbeitete Dee weiter als Hofastrologe, Philosoph und Mathematiker. Dies zeigt sich deutlich, als er im Februar 1570 das Vorwort der ersten englischen Übersetzung von Euklids Elementen verfasste.
In den kommenden Jahren reiste John Dee sehr viel, gründete seine „Heimatadresse“ aber in dem südwestlichen Londoner Stadtbezirk „London Borough of Richmond upon Thames“ (Mortlake). Dort blieb er bis 1583 wohnen. Durch seine Reisen sammelte er sehr viele Bücher und Schriftstücke, sodass er letztlich seine Bibliotheksidee aus dem Jahr 1556 selbst verwirklichte.
Zu erwähnen ist jedoch noch das Jahr 1572, wo John Dee das Erscheinen eines neuen Sterns am Nachthimmel postulierte. Es war ein Komet, der sich der Erde näherte. Fünf Jahre später, als der Komet immer deutlicher zu sehen war, soll Königin Elisabeth I. mehrere Tage bei Dee residiert haben, um sich von ihm alles über diesen Kometen anzuhören. Dies ist nicht verwunderlich, denn die kosmische Erscheinung am Himmel, erschreckte den königlichen Hof.
Im Jahr 1582 soll John Dee Edward Kelley kennengelernt haben. Wobei auch das Jahr 1583 gehandelt wird.
Edward Kelley war ein bekannter Alchemist, Gehilfe eines Apothekers (manche Quellen schreiben, er war Apotheker – was aber kaum einen Unterschied macht), aber auch ein Lebemann. Gleichzeitig ist aber auch sehr wenig über ihn bekannt, da er kaum im „Rampenlicht“ stand. Die Bemerkungen in John Dees Tagebuch sind zwiespältig! Kelley soll eine unentschlosse Persönlichkeit gewesen sein. Er soll sehr misstrauisch, labil und vorsichtig gegenüber Menschen gewesen sein, gleichzeitig soll er aber auch sehr schnell reizbar gewesen sein und seine Wutausbrüche sollen auch oft in körperlicher Gewaltanwendung gegipfelt haben. Zwar war Kelley auch sehr spirituell und einfühlsam, doch wären seine „Löweneigenschaften“ (Kelley wurde am 01.08.1555 geboren) deutlich erkennbar.
Kelley war auch als Gemeindeschreiber tätig, doch da er nicht stets ehrlich war – er beging Urkundenfälschungen – wurde er seines Amtes enthoben und ihm wurden beide Ohren abgeschnitten. Ob dies wirklich stimmt, sei in den Raum geworfen, da andere Quellen berichten, dass er „nur“ am Pranger gestanden habe. Letztlich irrelevant, da man sich darüber im Klaren sein muss, dass solche „nichtigen Dokumente“ sicherlich nicht über 400 Jahre aufbewahrt wurden. Sicher, die damalige Justiz war bieder und hitzköpfig, sodass es mich nicht verwundern würde, wenn beide Beschreibungen richtig wären.
Durch seine pharmazeutischen Kenntnisse, wandte er sich stärker der Alchemie zu, und versuchte so seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da Gerüchte umgingen, dass der Kaiser Rudolf II. von Habsburg eine offene Tür für Alchemisten hatte, reiste Kelley nach Prag. Hier traf er John Dee und eine fruchtbare Arbeit begann.
Als es mit der henochischen Magie losging, waren John Dee 50 Jahre und Edward Kelley 27 Jahre alt. Sie arbeiteten 7 Jahre zusammen und erschufen und entdeckten ein sehr interessantes magisches System. Doch diese „Entdeckung“ ist in der Literatur sehr weit gefächert. Es gilt mal wieder der Ausspruch „3 Bücher und 7 Meinungen bzw. Quellen“, die zwar stets behaupten, authentisch zu sein, dennoch sehr widersprüchliche Aussagen treffen. Eine echte, wahre und 100% richtige, zertifizierte Aussage, wird man nicht bekommen. Es gibt aus der damaligen Zeit zwar Dokumente, doch sind diese im Grunde nicht einzusehen. Ferner war Edward Kelley nun nicht so bekannt, wie andere berühmte Zeitgenossen, die von vielen Geschichtsschreibern eine regelrechte Unsterblichkeit bekamen.
Sicher, Edward Kelley war Magier und Alchemist – doch schon bei der Begegnung zwischen Dee und Kelley gibt es literarische Differenzen. Mal heißt es, dass Edward Kelley im Jahr 1582 von England nach Prag ging, um dort am Hofe des Kaisers „Rudolf II. von Habsburg“ seine Dienste anzubieten, da der Kaiser eine große Begeisterung für die Alchemie besaß und alle Alchemisten, die ihn überzeugen konnten, großzügig aushielt. So heißt es weiter, dass Kelley erst in Prag John Dee kennenlernte, welcher am Hofe des Kaisers als Astrologe tätig war.
Andere Quellen berichten, dass Kelley sich bereits in England mit John Dee traf, bzw. er bot seine Dienste als Hellseher an. Es wird hier sogar das genaue Datum – Donnerstag, 08.03.1582 – genannt. Es heißt weiter, dass Dee nach zwei Tagen Kelley erlaubte ihm eine Kostprobe zu geben. Kelley СКАЧАТЬ