Ein Mann Namens Bradford. Alfred Bekker
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Название: Ein Mann Namens Bradford

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847650300

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СКАЧАТЬ atmete erleichtert aus.

      "Kann man wohl sagen!"

      "Wer sind Sie?", fragte der Mann. Lawton glaubte, eine Spur von Misstrauen in der Stimme des anderen heraushören zu können.

      "Ich heiße Jim Lawton. Und Sie?"

      "Will Rankine."

      Er hatte die sechzig wohl schon um einiges überschritten. Sein Gesicht war runzelig und von Falten zerfurcht. Die Haare, die unter seinem Hut hervortraten, waren grau.

      Rankine trat zu jener Stelle, wo sich die Schlange zum letzten Mal bewegt hatte, suchte einen Augenblick lang, nahm dann das lange Gewehr von der Schulter und hob mit dessen Lauf den Kadaver des Tiers in die Höhe.

      Es war tatsächlich eine Klapperschlange.

      "Schätze, Sie haben mir das Leben gerettet!", meinte Lawton.

      Rankine nickte und ließ den Kadaver wieder zu Boden fallen.

      "Das schätze ich auch, Mister!" Er grinste verschmitzt. "Das war verdammt knapp, kann ich Ihnen sagen! Bei diesen Bestien muss man auf der Hut sein, sonst ist man weg vom Fenster!"

      Lawton schluckte.

      "Danke!"

      "Keine Ursache, Mann! Ich war gerade in der Gegend und habe Sie beobachtet!"

      "Sie haben ein ziemlich gutes Auge, Rankine! Schließlich haben Sie die Schlange mit dem ersten Schuss erwischt!"

      Der Alte nickte selbstbewusst.

      "Ja, das habe ich, Mister! Darauf können Sie Ihren Hut verwetten!"

      Er steckte die lange Rifle in den dafür vorgesehenen Sattelschuh. Da das Gewehr länger war, als es der Sattelschuh eigentlich erlaubte, war dieser unten geöffnet, sodass der Lauf ein Stück hinausragte.

      Lawton ging zu seinen Sachen und band sich den Revolvergurt um die Hüften.

      Als er damit fertig war und wieder aufschaute, bemerkte er, dass Rankine zwei Army-Holster am Gürtel hängen hatte, in denen jeweils ein langläufiger Navy-Colt steckte. Über den Rücken trug er einen Säbel gegürtet, dessen Griff gegen die Hutkrempe stieß, wenn er den Kopf drehte.

      An seiner schmuddeligen Wildlederjacke hingen ein paar Orden.

      "Waren Sie mal Soldat?"

      "Was dagegen?"

      Der Alte kniff die Augen etwas zusammen.

      Lawton juckte sich an der Narbe in seinem Gesicht.

      "Nein. Ich frage nur, wegen Ihrer seltsamen Bewaffnung!"

      "Sie stellen 'ne Menge Fragen, Mister! Wie wär's, wenn Sie mal etwas über sich verraten würden?"

      Lawton zuckte mit den Schultern.

      "Nichts dagegen."

      "Was suchen Sie hier in der Gegend?"

      "Ich bin auf der Durchreise."

      "Woher kommen Sie?"

      "Ich bin vor ein paar Wochen in Montana aufgebrochen."

      "Und wohin geht die Reise?"

      "St.Louis."

      Rankine pfiff durch die Zähne.

      "Das ist wahrhaftig kein Katzensprung!"

      "Kommt drauf an, was man gewöhnt ist!"

      Der Alte runzelte die Stirn.

      "Und was wollen Sie in St.Louis?"

      "Einen Freund treffen."

      "Klingt ein bisschen weit hergeholt!"

      Lawton zuckte mit den Schultern.

      "Es ist mir ziemlich gleichgültig, wie das in Ihren Ohren klingt. Es zwingt Sie niemand, mir zu glauben!"

      Rankine lachte heiser.

      "Ja, das ist allerdings richtig."

      "Gibt es hier in der Nähe irgendwo eine Ortschaft? Ich habe etwas die Orientierung verloren..."

      "Wollen Sie Vorräte kaufen?", fragte der Alte zurück, anstatt auf Lawtons Frage zu antworten.

      "Ja."

      "Na ja..."

      "Also gibt es hier nun irgendein verdammtes Nest oder nicht?"

      "Nest...", murmelte Rankine. "Gar keine schlechte Bezeichnung. Stadt wäre ziemlich übertrieben! Ein paar Häuser, die etwas dichter beisammen stehen, mehr nicht."

      "Wie heißt es?"

      "Harlington."

      "Nie gehört."

      "Kein Wunder, Lawton! Wirklich kein Wunder!"

      "Es verirrt sich wohl nicht oft jemand in diese Gegend..."

      Rankine nickte.

      "Stimmt. Und die Menschen sind hier auch nicht gerade für ihre Gastfreundschaft bekannt. Sie sind misstrauisch."

      Lawton zuckte mit den Schultern.

      "Ich habe nicht vor, länger als nötig zu bleiben."

      "Das ist gut so!"

      *

      Es dauerte eine Weile, bis Lawton sein Pferd gesattelt und seine Sachen zusammengepackt hatte. Will Rankine saß währenddessen auf einem glatten Findling, in der einen Hand die Zügel seines mageren Gauls, die andere an der angerosteten Schnalle seines Gürtels und musterte Lawton die ganze Zeit über aufmerksam.

      Muss wirklich nicht viel los sein in dieser Gegend, wenn es so interessant für ihn ist, jemanden dabei zu beobachten, wie er seinen Lagerplatz aufräumt!, überlegte Lawton.

      "Wo haben Sie gekämpft?", fragte er den Alten dann. "Sie haben da ein paar Orden an Ihrer Brust..."

      Will Rankine verzog nur ein wenig das Gesicht, antwortete aber nicht. Es schien, als wollte er die Frage absichtlich überhören.

      Lawton runzelte die Stirn.

      "Wohnen Sie auch in Harlington, Mr. Rankine?"

      "Ich komme manchmal dorthin, und ich kenne ein paar Leute dort."

      Lawton sah ein paar kleinere Felle, die an dem Sattel des Alten befestigt waren.

      "Jäger? Fallensteller?"

      "Ja."

      "Ich wusste gar nicht, dass СКАЧАТЬ