Die göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 22

Название: Die göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748564898

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СКАЧАТЬ glauben,

      Die vielen Stimmen rührten her von Leuten,

      Die in dem Dickicht sich vor uns verbergen.

      Drum sprach zu mir der Meister: Wenn von einem

      Der Bäume hier du eine Gerte abbrichst,

      So wird der Wahn, den du jetzt hegst, erblassen.

      Ein wenig vorwärts reckt' ich meine Hand

      Und raubt' ein Zweiglein einem großen Baume.

      Da rief der Stamm: Wer heißt dir, mich verletzen?

      Und als der Bruch von Blut sich dunkel färbte,

      Rief er aufs neu': Warum zerpflückst du mich?

      Ist deine Brust so völlig mitleidsleer?

      Jetzt sind wir Stämme; doch wir waren Menschen

      Und wären wir von Schlangen nur die Seelen,

      So sollte deine Hand mitleid'ger sein.

      Wie, wenn ein grüner Klotz am einen Ende

      Im Feuer liegt, er an dem andern zischt

      Und von der Luft die sich herausdrängt stöhnet,

      So drängten sich aus jenem Bruche Worte

      Und Blut hervor, so daß ich gleich dem Manne,

      Den Furcht ergreift, das Zweiglein fallen ließ.

      Gekränkte Seele, sagte drauf mein Meister,

      Hätt' ohne eignes Anschaun er vermocht

      Zu glauben, was mein Lied nur ihm berichtet,

      So hätte nicht er sich an dir vergriffen.

      Doch die Unglaublichkeit der Sache ließ

      Mich ihn zu tun bewegen, was mich selbst schmerzt.

      Nun sag' ihm, wer du bist, und deinen Ruf

      Wird er, zu ein'ger Buße, in der Welt

      Zu der er wiederkehren darf, erfrischen.

      So sehr besticht mich, sagte drauf der Stamm,

      Dein süßes Wort, daß ich nicht schweigen kann;

      Gewährt mir drum ein williges Gehör.

      Ich bin's, der in der Hand die beiden Schlüssel

      Zu Friedrichs Herzen hielt, und so gelinde,

      Zum Öffnen wie zum Schließen, sie bewegte,

      Daß sein Vertrauen fast niemand mit mir teilte.

      Treu blieb ich meines hohen Amtes Pflichten,

      So daß ich Puls' und Adern drum verlor.

      Doch jene Hure, die die frechen Blicke

      Stets dahin wendet, wo der Kaiser herbergt,

      Die allwärts Tod bringt, doch am Hof daheim ist,

      Entflammte gegen mich all die Gemüter,

      Daß die entflammten Friedrich selbst entflammten

      Und Ehr und Freud' in Jammer sich verkehrten.

      Da machte gegen mich, den sonst gerechten,

      Um sterbend der Verachtung zu entgehn,

      Des Unmuts Bitterkeit mich ungerecht.

      Doch, bei den neuen Wurzeln dieses Stammes

      Beschwör ich's, daß ich nimmer meinem Herrn

      Der so der Ehre wert war, Treue brach.

      Kehrt wer von euch zurück zur Oberwelt,

      So richt' er mein Gedächtnis wieder auf,

      Das von des Neides Schlag daniederliegt.

      Ein wenig wartet' er, dann sprach mein Meister

      Zu mir: Da er nicht weiter redet, eile

      Ihn noch zu fragen, was du wissen möchtest.

      Ich aber sagte: Frage du ihn lieber

      Nach dem was wichtig du für mich erachtest;

      Ich könnt' es nicht, weil Mitleid mich bewältigt.

      Drauf sprach er wieder: Soll, was du gebeten,

      Der Mann hier gern und reichlich dir gewähren,

      So woll' uns noch, gefangner Geist, berichten,

      Wie sich an dies Geäst die Seele bindet.

      Und sag' uns auch, wenn du es kannst, ob jemals

      Aus solchem Leib sich eine wieder losmacht.

      Da schnob der Stamm gar sehr, bis solches Schnauben

      Zu diesen Worten endlich sich gestaltet:

      In Kürze geb' auf eure Frag' ich Antwort.

      Sobald geschieden ist vom Leib die Seele,

      Von dem sie selber sich verzweifelnd losriß,

      Schickt sie zum siebenten der Schlünde Minos.

      Kein fester Punkt im Wald ist ihr beschieden;

      Nein, wo das Ungefähr sie hingeschleudert

      Da keimt und sproßt sie wie ein Samenkorn,

      Sie wächst zum Schößling und zum Waldesbaume

      Es schaffen die Harpy'n, von ihrem Laube

      Sich nährend, Schmerz ihr und dem Schmerz ein Tor.

      Auch wir erhalten einst die Erdenhülle

      Zurück; doch nicht, sie wieder anzuziehn,

      Denn niemandem gebührt was er sich selbst nahm.

      Wir schleppen sie hierher, und allerwärts

      Im dunklen Wald wird eines jeden Körper

      An seines lästgen Schattens Baum gehenket.

      Noch waren wir dem Stamme zugewandt,

      Im Glauben, daß er mehr uns sagen wollte,

      Als uns ein seltsam Rauschen überraschte,

      Wie СКАЧАТЬ