Die Todesreiter vom Rio Pecos. Alfred Bekker
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Название: Die Todesreiter vom Rio Pecos

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847647133

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      Jed wandte sich im Sattel herum und blickte grimmig auf die davonpreschende Herde.

      Die Herde donnerte gen Westen in Richtung des Rio Pecos.

      Westlich des Pecos gab es kein Gesetz mehr und vielleicht war dort sogar das Ziel dieser merkwürdigen Bande von Uniformierten. Fort Hobbs lag jedenfalls genau in entgegengesetzter Richtung...

      Nie und nimmer waren das Soldaten der US-Kavallerie - so schlecht die Meinung seines Vaters über die auch gewesen sein mochte!

      Es waren Viehdiebe und Mörder - mochten sie eine Uniform tragen oder nicht.

      "Verfluchte Hunde!" knirschte Jed O'Malley zwischen den Zähnen hindurch, als er die Blauröcke mitsamt der Herde davonziehen sah.

      Jeds Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.

      Im Moment konnte er nichts tun, aber das letzte Wort in dieser Sache war noch nicht gesprochen...

      *

      Als Jed die O'Malley-Ranch erreichte, kamen ihm zwei Frauen entgegen. Die ältere war Laura O'Malley, seine Mutter, die jüngere hieß Beth, trug eine praktische Drillich-Hose und ein Männerhemd und war Jeds jüngere Schwester.

      Gerade achtzehn war sie und selbst die unförmige Kleidung konnte ihre Schönheit nicht verbergen.

      "Jed!" rief Laura O'Malley bestürzt, als ihr Blick auf den blutenden Ross fiel. "Mein Gott, was ist passiert?"

      "Ich werde es dir gleich erzählen", sagte er düster.

      "Wo sind dein Vater und die anderen?"

      Jed sprang aus dem Sattel und packte sogleich wieder zu, damit Ross nicht herunterrutschte.

      Er nahm den Verletzten auf den Rücken und schleppte ihn in Richtung des Ranchhauses.

      Und dabei wandte er sich an Beth. "Setz dich auf den Gaul hier und reite zu Doc McCooney!"

      "Aber..."

      "Schnell! Es geht um Ross' Leben!"

      Beth nickte. Sie nahm die Zügel des Pferdes, schwang sich hinauf und ließ das Tier lospreschen. Beth war eine hervorragende Reiterin. Sie würde genauso schnell beim Doc sein, wie einer der Cowboys.

      Die nächste Stadt war Brownwell, aber der Doc brauchte für seine Praxis ein großes Haus und so hatte er sich nicht in der Stadt, sondern in einer nahegelegenen Ranch einge-richtet, die vor Jahren aufgegeben worden war.

      Es dauerte nicht lange und Beth war hinter der nächsten Hügelkette verschwunden. Jed ging indessen ins Haus. Seine Mutter hatte die Tür vor ihm geöffnet.

      "Wo willst du ihn hinlegen, Jed?"

      "In mein Zimmer!"

      Einen Augenblick später legte Jed den Verletzten vorsichtig auf sein Bett.

      Ross' Atem war flach.

      "Ich werde heißes Wasser machen", sagte Laura O'Malley und wandte sich zum Gehen.

      Jed hielt sie am Arm.

      "Warte, Ma."

      "Was ist noch?"

      "Sie sind alle tot, Ma. Dad, Stuart, Palmer..."

      Laura stand wie zur Salzsäule erstarrt da und biß sich auf die Unterlippe. Ihre Augen wurden rot. "Nein...", flüsterte sie und schüttelte dann stumm den Kopf.

      Sie sah Jed einen Moment lang fassungslos an und fragte dann: "Was ist passiert, Jed?"

      Jed stockte.

      Als er schließlich soweit war, darüber sprechen zu können, berichtete er in knappen Worten, was sich beim Round up zugetragen hatte.

      "Kaltblütige Killer waren das!" knurrte Jed grimmig. "Ein Menschenleben war ihnen völlig gleichgültig!"

      "Glaubst du, daß es wirklich Soldaten waren?"

      "Sie trugen die blaue Uniform, das ist alles was ich weiß.

      Und daß sie mit der Herde in Richtung Westen gezogen sind.

      Aber sie werden für das bezahlen, was sie getan haben, Ma! So wahr ich hier stehe!"

      Laura nahm die Hände vor das Gesicht und schwieg einen Moment.Dann ging sie wortlos hinaus in die Küche, um heißes Wasser zu machen.

      Sie war eine Frau, die soeben alles verloren hatte. Den Mann, die Herde... Sie stand buchstäblich vor dem Nichts.

      Aber sie behielt die Fassung. Das Leben an der Seite eines Ranchers hatte sie äußerlich hart werden lassen. Aber in ihrem Inneren brach eine Welt zusammen.

      *

      Beth kam mit Doc McCooney zurück.

      Sie hatte Glück gehabt, ihn in seiner Praxis anzutreffen.

      Wenig später hätte er sich auf den Weg gemacht, um Krankenbesuche zu erledigen.

      "Ich hoffe, ich komme noch rechtzeitig", meinte der Doc, als er ins Haus trat.

      Laura führte ihn wortlos zu dem Verletzten und berichtete in knappen Worten, was draußen beim Round up geschehen war.

      Für Beth war das ein harter Schlag.

      Aber sie nahm sich zusammen, wie ihre Mutter.

      Ein Menschenleben konnte schließlich noch gerettet werden auch wenn das natürlich kein Trost sein konnte.

      Es wurde kaum etwas gesagt, der Doc und Laura wußten auch ohne Worte, was zu tun war. Es war schließlich nicht das erste Mal, daß auf dieser Ranch eine Kugel herausoperiert werden mußte.

      Der Doc holte die Kugeln aus Bein und Schulter. Den Rest mußte Ross selbst schaffen.

      "Wird er durchkommen?" fragte Laura.

      Der Doc wollte sich nicht festlegen. Er stand vor einer Schüssel und wusch sich die Hände. Als er sich abtrocknete, sagte er: "Was jetzt geschieht, habe ich nicht mehr in der Hand, Mrs. O'Malley... Aber ich habe getan, was ich konnte.

      Das können Sie mir glauben."

      "Daran habe ich nie gezweifelt, Doc!"

      Jed hatte sich inzwischen frische Kleidung angezogen. Dann war er hinausgegangen, um sich ein Pferd zu satteln und jetzt legte er seine Winchester und ein Paar Satteltaschen auf den hölzernen Küchentisch.

      Er steckte sich gerade etwas Munition in die Westentasche, als die anderen aus dem Krankenzimmer heraustraten.

      "Jedediah!" rief Laura O'Malley und Jed drehte sich daraufhin sofort um. Jedediah - die vollständige Form seines Namens benutzte sie immer nur, wenn es ihr sehr ernst war.

      Und das war nicht oft der Fall.

      Jed СКАЧАТЬ