Lügen mit langen Beinen. Prodosh Aich
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Название: Lügen mit langen Beinen

Автор: Prodosh Aich

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

Серия:

isbn: 9783844291223

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СКАЧАТЬ mitteilen? Und alles im gleichen Satz? Warum wird uns nicht schlicht mitgeteilt, daß: ‚Die Datierung der Texte war lange Zeit unter Indologen heftig umstritten.‘ Und danach die Gründe. Ein Versehen?).

      Aufgrund astronomischer Angaben (Sind diese Angaben richtig oder falsch?) hatte der berühmte indische Freiheitskämpfer (‚berühmte indische Freiheitskämpfer‘? Für was sollen wir nun programmiert werden?) Bal Gangadhar Tilak Anfang dieses Jahrhunderts in seinem Buch «The Arctic Home in the Vedas» geglaubt (‚geglaubt‘?), den Ursprung der Veden bis ins 5. und 6. Jahrtausend v. Chr. zurückdatieren zu können (hat Bal Gangadhar Tilak das inhaltlich nicht begründet?). Der deutsche Indologe H. Jacobi kam unabhängig davon zu ähnlichen Schlußfolgerungen und datierte den Beginn der vedischen Periode auf die Mitte des 5. Jahrtausends.

      Der ‚berühmte indische Freiheitskämpfer Bal Gangadhar Tilak‘ ist für uns nicht leicht greifbar. Wohl aber ‚der deutsche Indologe H. Jacobi. Hermann Jacobi (1850–1937) ist von Haus aus ein Mathematiker. Er promoviert 1872 über das Thema: „De astrologiae Indicae ‚Hora‘ appellatae originibus“. Auf Deutsch würde es etwa heißen: Über die Ursprünge des Begriffs ‚Hora‘ in der indischen Astrologie. Er hat sich mit Jainischen Texten mit mathematischem und rechnerischem Hintergrund befaßt. Er ist des Prakrit und des Pali mächtig, beide später gesprochene Versionen von Sanskrit in der östlichen Region in Indien, im heutigen Bundesstaat Bihar vor 2600 Jahren. Bis zu seinem mittleren Lebensalter bleibt er Mathematiker und Naturwissenschaftler. Er hat auch eine Prakrit–Grammatik geschrieben. Er hat anläßlich einer Festschrift für den Indologen Rudolf von Roth einen Aufsatz über das Alter der Veden auf der Grundlage astronomischer Berechnungen geschrieben, den er 1908 auch in der Zeitschrift: „Journal of the Royal Asiatic Society“ veröffentlicht hat. In seiner veröffentlichten Biographie finden wir keinen Hinweis auf seine Sanskritkenntnisse. Mit diesem Hintergrundwissen erscheinen uns die nächsten drei Sätze in unserem beispielhaften Absatz in einem anderen Licht.

      „Meist folgte man (warum ‚folgte man‘?) in der Datierung der vedischen Texte jedoch dem berühmten deutschen Indologen Max Müller, der im späten 19. Jahrhundert in Cambridge lehrte (War er berühmt, weil er als Deutscher im Cambridge lehrte, oder lehrte er in Cambridge, weil er berühmt war? Wurde er ‚Leithammel‘, weil er berühmt war, oder wurde er berühmt, weil er zum ‚Leithammel‘ aufgestiegen war? Wir hätten stattdessen lieber gewußt, wie dieser Indologe die Datierung der Veden begründet hat. Leider Fehlanzeige. Außerdem hat es nie einen ‚deutschen Indologen Max Müller in Cambridge gegeben.). Von der Lebenszeit des Buddha um 500 v.Chr. ausgehend, datierte er die Entstehung der Upanishaden, deren Philosophie ohne Zweifel der Zeit vor Buddhas Wirken entstammte, in die Jahrhunderte von 800 bis 600 v. Chr.. Ihnen gingen die Brahmana– und Mantra–Texte in den Jahrhunderten von 1000 bis 800 bzw. von 1200 bis 1000 v. Chr. voran (Sind das Begründungen? Uns wird unterschoben, daß der berühmte deutsche Indologe Max Müller diese Texte meisterhaft lesen und beurteilen konnte, und daß aus diesen Texten hervorginge, wann die einzelnen Texte entstanden sind. Dem ist nicht so. Wir werden auf Friedrich Maximilian Müller, so heißt der „Max Müller“, auf seine Sanskritkenntnisse im besonderen und auf die Indologen im allgemeinen noch zurückkommen. Aber lesen wir weiter).

      Heute datiert man (einfach so?) den ältesten vedischen Text, den Rigveda, in die Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. Da die Veden sehr bald nach ihrer Entstehung (was war davor?) als göttliche Offenbarung (Ist eine ‚göttliche Offenbarung‘ nicht immer an die Person gebunden? Wem wurde der Rigveda offenbart und von welchem Gott?) nicht mehr verändert werden durften und in einer für unsere heutige Zeit unfaßbar genauen Weise (welche Meßlatte gibt es hierfür?) in Priesterfamilien (‚Priesterfamilien‘?) mündlich überliefert wurden, können sie nun, nachdem ihre Datierung zumindest in bestimmten Jahrhunderten als gesichert angesehen werden kann (sind das Begründungen?), als historische Quellen ersten Ranges für die Geschichte der vedischen Gesellschaft in Nordindien angesehen werden.“

      Wieso ‚Geschichte der vedischen Gesellschaft?Göttliche Offenbarunghistorische Quellen ersten Ranges‘ und ‚die Geschichte der vedischen Gesellschaft in Nordindien‘ begreifen wir auch nicht. Noch etwas ist uns bei diesem beispielhaften Absatz aufgefallen. Es wird mit positiv und negativ besetzten Adjektiven gearbeitet, wie: ‚lange Zeit‘, ‚westlichen Indologen‘, ‚heftig umstritten‘, ‚der berühmte indische Freheitskämpfer Bal Gangadhar Tilak‘, ‚der deutsche Indologe‘, ‚meist folgte man‘, ‚dem berühmten deutschen Indologen Max Müller. Wir lassen uns durch die Überlegung nicht ablenken, ob die Anwendung von Adjektiven bewußt geschieht. Wir wissen, daß häufig genug solche Scheinüberlegungen eingestreut werden, um uns von wesentlichen Fragen abzuhalten. Beispielsweise kennen wir alle Auseinandersetzungen um Abhörprotokolle und deren oft widerrechtliche Veröffentlichung in vielen Ländern. Meist geht der öffentliche Streit um die Rechtmäßigkeit des Bekanntwerdens. Die wesentliche Frage bleibt ausgeblendet: Was können eigentlich honorige Politiker ihren politischen Freunden, Gegnern und leitenden Beamten denn gesagt haben, was die demokratische Öffentlichkeit nicht erfahren darf? Ablenkung als moderne Manipulationstechnik.

      Wir entschuldigen uns an dieser Stelle für eine kleine Bosheit unserseits. Zu Beginn haben wir „arische Eroberer“ erwähnt. Später haben wir begonnen, „arische Eroberer bzw. Einwanderer“ zu erwähnen. Es sollte die Einstimmung für eine gemeinere Art von Manipulation durch die „Historiker“ sein. Der 2. Abschnitt in dem Buch Geschichte Indiens: von der Induskultur bis heute / Hermann Kulke; Dietmer Rothermund. – 2. Verbreitete und aktualisierte Auflage, Beck, München 1998; erste Auflage 1982“ ist betitelt: „Einwanderung und Seßhaftwerdung der Aryas“. Nun, „Einwanderung der Aryas“ ist ein Vorgang, der noch im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts „Eroberung durch die Arier“ geheißen hat. Durch die Tücke der unterschiedlichen Fachdisziplinen der „modernen Wissenschaft“ sind die „Historiker“ und Indologen mit den Archäologen in mehr als einen Datierungskonflikt geraten. Die archäologischen Funde widerlegen die Eroberungstheorie insofern, als jene kaputten Trophäen als Beleg für die Niederlage der „Draviden“, leider schon kaputt gewesen sind, bevor die „Arier“ in der zentralasiatischen Steppe ihre „Bevölkerungsexplosion“ erleben und sich auf den Weg über den Hindukush, den einzigen Paß durch das Himalaja–Massiv gemacht haben sollen.

      Damit müßten eigentlich nicht nur die Theorie der „arischen Eroberung“, sondern auch jene Theorie über Indien als ein Land von zwei Rassen zusammengefallen sein. Wenn nicht: ‚meist folgte man der‘ Wendefähigkeit der „Historiker“ und Indologen. Wenn nicht Eroberung, dann doch Einwanderung! Denn nur so kann der Fall der Theorie der überlegenen „arischen Rasse“ abgewendet werden. Sie sind nicht nur im Bauch schon immer von der eigenen Überlegenheit überzeugt. Es ist nicht auszudenken, was mit dem Fall der „arischen Rasse“ alles noch hinfällig werden könnte. Schöne Märchen! Aber wissenschaftlich verbrämt!

      Außerdem wissen diese Meinungsmacher genau, wie tief das rassische Bewußtsein in dieser blond-blauäugig-weiß-christlichen Kultur verwurzelt ist, die immer noch auf der Suche nach einem unschuldigen Namen ist. Sie sind sich dessen sicher, daß auch wenn sie wiederholt von „Einwanderung“ sprechen, sich diese in den Köpfen der Angehörigen dieser Kultur doch als „Eroberung“ abbildet. Ihre Selbstsicherheit kennt keine Grenze. Sie brauchen nicht einmal beim Schreiben besonders darauf zu achten, daß ihre innerste Überzeugung von der Überlegenheit der „Arier“, deren Nachfahren sie ja sind, sich nicht durch Fahrlässigkeit nach außen kehrt. So können wir bereits auf Seite 50 des 2. Abschnitts lesen: „Der Sieg der Indo–Aryas über die einheimische Bevölkerung scheint, wie im Falle anderer erobernder Völkerschaften im Vorderen Orient, wesentlich auf ihrem hochentwickelten, zweirädrigen Pferdestreitwagen (ratha) beruht zu haben. Ihre Speichenräder waren so wertvoll und empfindlich, daß die Wagen bisweilen auf Ochsenkarren verladen wurden, um sie bis zum Beginn der Schlacht zu schonen. Die СКАЧАТЬ