Faszination Ladyboy. Fred Suban
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Название: Faszination Ladyboy

Автор: Fred Suban

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844293906

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СКАЧАТЬ weiblich-emotionalen und männlich-rationalen Extremen.

      Was also spricht denn gegen ihre Akzeptanz in der Gesellschaft?

      Vielleicht ist die Ablehnung seitens der Frauen darin zu suchen, die Transsexuellen seien eben keine wirklichen Frauen, sondern Männer, die sich gerne als Frauen aufspielen. Möglicherweise liegt der wahre Grund in der Eifersucht, weil manches an deren physischem Körperbau so ausgebildet ist, dass viele der „echten“ Frauen darauf neidisch sein könnten: beispielsweise auf die wohlgeformten langen Beine oder die zarte, straffe Haut, die keine Cellulitis zu befürchten hat.

      Die Ablehnung seitens der Männer ist eher darauf begründet, dass ihrer Ansicht nach die Transsexuellen zwar als Männer geboren worden seien, jedoch aus einem psychischen Wahn heraus „auf Frau machten“. So etwas könne man eben nicht ernst nehmen, geschweige denn in der Gesellschaft oder gar im Berufs- oder Geschäftsleben tolerieren.

      Man könnte sich aber ein Beispiel nehmen an Ländern wie Thailand, wo Transsexuelle mit allen gesellschaftlichen und beruflichen Ansprüchen als eigenständige Persönlichkeiten, als drittes Geschlecht sozusagen, akzeptiert sind. Man würde feststellen, dass diese Praxis seit Langem bestens funktioniert, mehr noch: Die Transsexuellen sind gesellschaftlich nicht mehr wegzudenken.

      Hinweis: Dieser Abschnitt ist nur im eBook enthalten. In der Taschenbuchausgabe fehlt dieser.

      Entgegen aller Vorurteile ist Transsexualität weder eine psychische Störung noch eine anormale sexuelle Neigung. Die Besonderheit liegt in der naturgegebenen Gegensätzlichkeit zwischen der geistig psychischen Identität und dem organischen Geschlecht, also zwischen dem sozialen und dem biologischen Geschlecht.

      In der Beurteilung, ob ein Mensch Mann oder Frau sei, richten sich Gesetz und die öffentliche Meinung der Gesellschaften leider ausschliesslich nach dem biologischen Geschlecht, was aber bedeutet, dass der Mensch in seiner Gesamtheit nur als ein organisches Wesen bewertet wird. Wäre er das wirklich, gäbe es nach dem Tod kein Weiterleben mehr. Das wiederum entspräche jedoch der Lehre aller Religionen.

      

      Die beiden Bilder machen deutlich, dass selbst der Körper insgesamt nicht ausschließlich so ausgestattet ist, wie er vom Geschlecht her zu erwarten wäre. Abb.: Transsexuelle mit psychisch weiblicher Identität und organisch männlichem Geschlecht.

      Was also spräche dagegen, Wesenheiten, welche sich − aus welchen Gründen auch immer − mit einem ihrer geistigen Herkunft entgegengesetzten biologischen Geschlecht vereinen, als eigenständige Persönlichkeiten, als das „Dritte Geschlecht“ zu benennen und zu akzeptieren? Es wäre lediglich ein Zurückerinnern an die Lebensweisheit der antiken Gesellschaften oder der amerikanischen Urindianer, welcher die Idee des *androgynischen Lebens zugrunde lag, und in der Betroffene ihrer eigenständigen Persönlichkeit bewusst waren, bevor dieses Bewusstsein mit der Verbreitung des Judentums und der daraus entstandenen Religionen gewaltsam zerstört wurde, weltweit insbesondere durch das Christentum. Besonders brutal gingen die Spanischen Eroberer (Conquistadores) vor.

      Der erste spanische Historiker der Neuen Welt, Pietro Martiere d’Anghiera, der den „Conquistador“ Vasco Nunez de Balboa im damaligen Panama begleitete, wusste folgendes zu berichten (Zitat):

      „Widernatürliche Unzucht: Vaschus (Vasco) fand das Haus dieses Königs verunreinigt durch die abscheulichste widernatürliche Unzucht. Denn er fand des Königs Bruder und viele andere junge Männer in Frauengewändern, elegant und weibisch gekleidet, welche dem Bericht jener zufolge, welche in seiner Umgebung lebten, er mit widernatürlicher Liebe missbrauchte. Von diesen befahl Vaschus etwa vierzig an der Zahl seiner Kampfhunden zum Frass vorzuwerfen.“

      Oder in einer anderen Chronik heisst es:

      „Die Indianer, soweit sie Häuptlinge sind oder dem Adel angehören und dergestalt sündigen, haben Jünglinge, mit denen sie dieser verdammungswürdige Sünde frönen, und jene willigen Jünglinge, sobald sie in der Schuld verfallen, kleiden sich in naguas (Röcke), wie Frauen...und sie legen sich Perlenketten und Armbänder und anderen Frauenschmuck an; sie üben sich weder im Gebrauch von Waffen, noch tun sie etwas, was Männern angemessen wäre, sondern sie verrichten die üblichen Aufgaben im Hause wie Fegen und Waschen und sonstige weibliche Arbeiten“.

      *) Die androgynische Idee besagt, dass die Zusammenlegung beider geschlechtlicher Potenzen eine höhere Verwirklichungskraft darstellt als jede für sich, d.h. dass beide Geschlechter (Mann und Frau) für ihre Verwirklichung (Vervollkommnung) aufeinander angewiesen sind.

      2. Kapitel: Transsexualität und die westliche Gesellschaft

      Es ist eine Fahrlässigkeit,

      - mit welcher Intoleranz, Gesetzgebung und Behörden über ihr Leben bestimmen,

      - unter wie vielen Vorurteilen und wie viel Verachtung bis hin zu Diskriminierung sie in unserer Gesellschaft zu leiden haben, wodurch sie oft in die Vereinsamung, Depression bis hin zu Suizid getrieben werden;

      Außerdem ist es beschämend, mit welcher Gleichgültigkeit unsere Gesellschaft darüber hinwegsieht ‒ ohne jegliches Gefühl der Mitschuld.

      Gemeint sind Hermaphroditen und transsexuell Geborene, denen die Natur ohnehin schon ungebeten ein schwierig zu tragendes Schicksal in die Wiege gelegt hat.

      Ich war noch in meinem letzten Lehrjahr, als mir mein Vorgesetzter eines Tages eröffnete, er wolle mich nach Arbeitsschluss zu einem Kaffee einladen. Das war etwas Ungewöhnliches, denn normalerweise ging er lieber zu einem Feierabendbier in seine Stammkneipe.

      „Da staunst du, wie?“, meinte er, da er wohl mein verdutztes Gesicht bemerkt hatte. „Wir gehen in das Café an der Müllerstraße; kennst du es etwa?“

      „Nein, mit meinem Lehrlingslohn kann ich es mir nicht leisten, irgendwo in ein Restaurant oder Café zu gehen.

      „Gut; da wirst du etwas erleben, was du so schnell nicht vergessen wirst. Wie ich dich kenne, schaust du bei schönen Frauen nicht weg. Dort serviert nämlich ein Superstück“, wie er sich ausdrückte.

      Das besagte Café war eigentlich eine Café-Bar mit einer Bar in Form eines Hufeisens in der Mitte des Raumes und ein paar kleinen Tischen seitlich entlang der Wand. Zu meinem Erstaunen war das Lokal sehr gut besetzt ‒ kein Wunder, denn hinter der Bar bediente eine Blondine, die man eher in einem exklusiven Frauenmagazin vermutet hätte. An der Bar waren lediglich noch wenige Plätze frei. Darauf steuerte mein Chef zu. Eigentlich war ich ein schüchterner Mensch, und mit Frauen hatte ich überhaupt keine Erfahrung. Das war Ende der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts, wo man im Umgang mit dem anderen Geschlecht noch nicht so locker war wie heutzutage. So konnte ich nicht verhindern, dass mein Herz beinahe bis zum Zerspringen klopfte, als sich die Dame mit einem freundlichen Lächeln vor mich hinstellte, um sich nach meinem Wunsch zu erkundigen. Aber ich hörte nur eine Männerstimme, und als ich mich umdrehte, um nach dem Besitzer dieser Stimme zu schauen, fühlte ich eine Hand auf meinem Arm.

      „Nein, du bist schon richtig“, hörte ich eine sanfte Männerstimme aus dem Mund dieser СКАЧАТЬ