Magische Bande. Dennis Blesinger
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Название: Magische Bande

Автор: Dennis Blesinger

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738028690

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СКАЧАТЬ raubte ihm fast den Atem, bevor er sich darauf besann, keine Lunge zu haben, die verbrannt werden konnte. Ebenso wenig Haut oder andere Organe, die Schaden nehmen konnten. Er blickte sich um.

      Der Faden hing nun gleißend hell in der Luft, dicker als vorher und an jedem Ende hing … Nadja.

      Es brauchte einen Augenblick, bis Marc die Unterschiede klar wurden. Er sah nicht die selbe Person doppelt, sondern zwei verschiedene Facetten seiner Schwester. Die eine lag mit geschlossenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht auf der Erde, inmitten einer viel zu großen dunklen Blutlache, während die Nadja am anderen Ende des Fadens einen halben Meter über dem Boden schwebte und etwas anblickte, das sich nach wie vor jenseits seiner Wahrnehmung befand.

      »Niemals!«

      Auf dem Gesicht der schwebenden Nadja lag ein grimmiger Ausdruck, den Marc nur zu gut kannte. Trotz, gepaart mit einem eisernen Willen, lag in ihren Augen.

      Etwas peitschte durch die Luft, landete mit einem hässlichen Klatschen dort, wo Nadja lag und hinterließ eine tiefe Wunde auf ihrem Arm. Blut spritzte und vergrößerte die Lache, in der der Körper lag, noch ein wenig. Der Schrei, der seiner Schwester entfuhr, tat Marc in der Seele weh. Er blickte sich zunehmend hektisch um, um herauszufinden, was er tun könnte.

      »Wenn ich sterbe, wirst du verlieren.«

      Die schwebende Nadja blickte an sich hinunter. Auf ihrem Arm war das Spiegelbild der Verletzung zu sehen, die ihr Zwilling soeben erlitten hatte. Im Gegensatz zu der liegenden Nadja blickte sie die Wunde kühl an und richtete ihren Blick wieder auf ihren Widersacher. Sie lächelte humorlos und schüttelte den Kopf. Sie fuhr mit der Hand über ihren Arm, woraufhin die Verletzung verschwand. Allerdings, wie Marc registrierte, nicht auf dem Arm der Nadja, die am Boden lag.

      »Die Frage ist eigentlich nur, wann du verlieren wirst.«

      Wieder peitschte es und dieses Mal war der Schmerz selbst auf dem Gesicht der schwebenden Nadja zu sehen, während ihr das Blut zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch sickerte.

      »Du wirst dir sehr bald wünschen, zu sterben. Und wenn es soweit ist, wird es mir eine Freude sein, in deinem Körper zu wandeln.«

      Jedes Wort hörte sich an, als ob mit einem scharfen Stein über eine Schiefertafel gekratzt werden würde. Es kostete Marc Mühe, nicht aufzustöhnen.

      »Niemals!«

      Trotz der Schmerzen, die sie offensichtlich empfand, richtete sich Nadja, die schwebende Nadja, langsam und würdevoll zu ihrer ganzen Größe auf, bevor sie tief einatmete und das Blut aus ihrem Mund in die Richtung spuckte, aus der die Stimme gekommen war.

      Als das Peitschen erneut erklang, handelte Marc instinktiv. Obwohl er nicht sah, was das Geräusch verursachte, hob er die Hand, um das Etwas, was auch immer es war, aufzuhalten, bevor es Nadja erneut verstümmeln konnte. Etwas wickelte sich um seinen Unterarm und sandte brennende Schmerzen durch seinen Körper, der, wie er wusste, nicht da war. Diese Erkenntnis half nicht. Die Schmerzen trieben ihn in die Knie, vor seinen Augen begannen Sterne zu tanzen.

      »Was … Marc?«

      Marc blickte verwirrt auf. Nadja sah ihn erschrocken an, zum ersten Mal war Panik in ihren Zügen zu sehen.

      »Du musst hier weg!«, rief sie ihm zu. »Du kannst mir nicht helfen. Vanessa!«

      Irgendetwas, das Marc versuchte, aus seinem Bewusstsein auszublenden, schob sich in sein Blickfeld. Nadja hatte erzählt, dass das Wesen, das im Keller erschienen war, keine feste Form angenommen hatte, als ob es seine wahre Gestalt nicht hatte zeigen wollen. Hier war die Geheimhaltung nicht mehr nötig. Windende, sich schlängelnde Auswüchse machten es schwierig, die eigentliche Form zu erkennen. Wenn dies hier das war, was von Samael Besitz ergriffen hatte, so war es ein Wunder, dass der Körper danach überhaupt noch menschliche Form gehabt hatte. Augen, aus denen purer Hass blickte, näherten sich ihm, während Marc nach wie vor darum kämpfte, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

      Etwas packte ihn an der Schulter. Er fühlte, wie er durchgeschüttelt wurde. Ein Blick auf Nadja zeigte ihm, dass er dabei war, die Verbindung zu diesem Ort zu verlieren. Die Formen verblassten und verschwammen vor seinen Augen.

      »Es tut mir leid«, meinte Nadja, während sie sich vor seinen Augen auflöste. Das Letzte, das er sah, war ein Schemen, der auf ihn zuraste. Danach explodierte sein Geist.

      »Marc!«

      Noch während die Konturen verschwammen und wieder von der Dunkelheit verschluckt wurden, fühlte Marc, wie er zurückgeschleudert wurde. Er bekam keine Luft. Dort, wo der Schemen ihn getroffen hatte, breitete sich ein explosionsartiger Schmerz aus und durchlief seinen Körper. Die Ohrfeige erwischte ihn wenige Augenblicke, nachdem er realisiert hatte, dass er wieder einen Körper hatte, der Schmerzen empfinden konnte.

      »Marc! Verdammt, wach auf!«

      Er blickte sich um und zwang sich dazu, seine Umgebung zu erkennen. Es war dunkel, aber es war die Dunkelheit der Nacht und er befand sich in seinem Schlafzimmer. Vanessa stand über ihn gebeugt und hatte die Hand zu einer weiteren Ohrfeige erhoben. Ihr Augen waren aufgerissen und selbst in dem vorherrschenden Zwielicht konnte Marc die Angst darin sehen, die sie empfand. Er hob die Hand, um zu signalisieren, dass er wach war.

      »Okay. Nicht schlagen. Alles gut.«

      »Alles gut?« Vanessas Stimme überschlug sich, aber die Erleichterung in ihrer Stimme war klar zu erkennen. »Gar nichts ist gut. Du hast einen halben Meter über dem Bett in der Luft gehangen. Was zum Teufel … oh mein Gott, was hast du gemacht?«

      Marc folgte ihren Blicken und sah auf seinen Arm, auf dem deutliche Spuren zu sehen waren. Dort, wo das peitschende Etwas ihn getroffen hatte, bedeckten kleine, jedoch zahlreiche Schnitte den Arm vom Handgelenk bis zum Ellbogen. Noch während er erstaunt darauf blickte, fingen die Wunden an zu bluten. Innerhalb weniger Sekunden war der gesamte Arm rot und Blut begann, von seinem Ellbogen hinunter auf das Bett zu tropfen.

      »Sie ist am Leben! Wir müssen hinterher! Wir müssen – «

      »Marc, halt den Mund.« Mit aufgerissenen Augen blickte Vanessa auf Marcs Arm, der aussah, als ob er durch Stacheldraht gezogen worden wäre. Sie rannte aus dem Raum und kam nach wenigen Sekunden mit der Erste Hilfe Ausrüstung zurück, die sie im Badezimmer aufbewahrten. Mit ruhigen Fingern presste sie eine Kompresse auf die Verletzung und fixierte sie. Dann blickte sie ihren Bruder an, der von der Behandlung so gut wie nichts mitzubekommen schien. Sie wartete etwas, bis sie sicher war, dass die Blutung nachgelassen hatte, und fing dann an, die Wunden zu säubern. Erleichtert registrierte sie, dass die Verletzungen, trotz der Menge an Blut, größtenteils oberflächlich waren und rasch heilen würden. Es würde ein interessantes Narbenmuster zurückbleiben, aber mehr auch nicht.

      »Nadja«, stammelte Marc erneut. »Sie ist am Leben. Wir müssen – «

      »Marc!« Vanessa packte Marc bei der Schulter, als dieser Anstalten machte, aufzustehen. Immer noch verwirrt ließ er es zu, dass sie ihn wieder zurück auf das Bett drückte. »Du hast gerade eine Astralprojektion vollzogen und das Ding hat dir im entkörperlichten Zustand fast den Arm abgerissen!« Sie zeigte auf die Kompressen und die beiden rot gefleckten Handtücher, die auf dem Boden lagen. »Wenn wir da einfach so rüber gehen, nimmt uns das Ding auseinander. Im wahrsten Sinne des Wortes.«

      »Aber sie lebt noch. Du kannst doch nicht einfach – «

      »Doch, das kann ich. Und zwar aus einem sehr einfachen СКАЧАТЬ