mensch MIT Gebärmutter - ein Puzzleteil zum Menschenbild. Hedwig v. Knorre
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Название: mensch MIT Gebärmutter - ein Puzzleteil zum Menschenbild

Автор: Hedwig v. Knorre

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783745033755

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СКАЧАТЬ sind wir gewöhnt. Wie unser Körper funktioniert, darüber haben wir im Biologieunterricht einiges gelernt.

      Wir haben Muskeln, die wollen Bewegung. Wir haben einen Mund, der will essen. Wir haben ein Gehirn, das will lernen und denken, Eindrücke verarbeiten und Probleme lösen. Wir haben eine Lunge, die will atmen.

      Unser Körper hat eine Klitoris oder einen Penis, die wollen erigieren. Unser Körper hat in der Regel entweder Hoden, die Samen produzieren, oder Eierstöcke, die Eier produzieren. Genau diese Körper haben Gebärmütter. Die wollen gebären.

      Alle unsere Körperteile und Organe wollen entsprechend ihrer Bestimmung eingesetzt werden, tätig sein, „genutzt“ werden.

      Und die Gebärmutter will nun einmal gebären.

      Unser Körper hat ein Nervensystem. Das will Impulse zum Gehirn leiten und „Befehle“ vom Gehirn an die übrigen Körperteile. Unser Körper hat ein Neurotransmittersystem. Das will die Gefühle im Gleichgewicht halten.

      Unser Körper kann fühlen. Eigentlich gilt die Seele als Instanz der Gefühle. Unsere Seele ist also in unserem Körper zu Hause. Auch das ist nichts Neues.

      Wir wollen uns gut fühlen. Wie kriegen wir das hin? Da gibt es gesündere Möglichkeiten und weniger gesunde. Die Alkoholsucht gehört beispielsweise zu den ungesunden.

      Zu den gesunden Möglichkeiten gehört Bewegung. Viele gehen joggen, schwimmen oder Fahrrad fahren. Wie zufrieden kommen sie zurück! Oder die Hobbygärtner: nach ein paar Stunden Gartenarbeit – oh wie zufrieden fühlen sie sich!

      Manche brauchen mehr. Sie wandern weit oder ersteigen hohe Berge. Sie klettern steile Felswände empor oder schweben in Drachen oder Segelfliegern. Andere schnorcheln oder tauchen tief im Meer.

      Einigen reicht auch das nicht. Sie brauchen „verrückte“ Extremsportarten wie Bungeespringen. Hauptsache ist „der KICK“, das GUTE GEFÜHL hinterher. Was tun Menschen nicht alles dafür!

      Doch nicht nur Bewegung macht gute Gefühle. Auch Kreativität wie Bildhauern, Malen, Musizieren … wer es tut, fühlt sich besser und die Umgebung gleich mit! Welchen Gefühlsreichtum können Menschen über die Kreativität miteinander erleben! Auch der Umgang mit Tieren macht uns glücklich.

      Doch die größte Zufriedenheit erleben wir im Zusammensein mit anderen Menschen. Miteinander reden, einander verstehen – wie wichtig ist das für uns! Einander fühlen, körperlich, beim Tanz, bei Massagen, Umarmungen, Streicheln, Sex … Wenn Menschen einander körperliche Nähe und Wärme geben, bekommt es die Seele gleich mit.

      Positive menschliche Nähe macht glücklich, je näher, desto intensiver. Es gibt keine größere menschliche Nähe als zwischen einer Mutter und ihrem Kind! Diese Beziehung birgt das größtmögliche Glückspotential für beide.

      Das aller größte Glückspotential liegt am Beginn des neuen Lebens auf dieser Erde, im Geburtsprozess. Dabei wird ein einzigartiger Neurotransmittercocktail ausgeschüttet, der einen vielfach größeren „KICK“ gibt als alles andere und damit alle Extremsportarten toppt. Ganz natürlich. Die Weisheit der Natur hat es so eingerichtet, damit Mütter und Kinder miteinander glücklich sind. Von Anfang an und im optimalen Fall ein Leben lang. Die Mutter ist glücklich, wenn es ihrem Kind gut geht, und ist bereit, ALLES dafür zu tun. Das Kind ist glücklich mit einer fürsorglichen Mama, und es entwickelt sich zu ihrer Freude gesund und prächtig.

      Solche Mutter-Kind-Paare braucht unsere Gesellschaft!

      Titel

       Genetik

      Wir leben im Zeitalter eines immensen Wissens über Genetik, worüber die Generationen vor uns nicht verfügten. Darum kennen wir heute auch die genetischen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen.

      Alle 46 Chromosomen in menschlichen Zellen sind doppelt angelegt, also 23 Paare zu je 2 Chromosomen. Das macht Sinn, denn es kommt vor, dass ein Abschnitt auf einem Chromosom schadhaft und unbrauchbar ist. In diesem Fall kann eine Zelle, deren Aufgabe es ist, ein bestimmtes Protein aus diesem Abschnitt zu bauen, auf den entsprechenden Abschnitt des zweiten Chromosoms zurück greifen.

      Auf dem X-Chromosom befinden sich über 1000 Informationen zu den meisten wesentlichen körperlichen Anlagen. Mädchen haben 2 X-Chromosomen. Jungen dagegen haben nur ein X-Chromosom und anstelle des zweiten X-Chromosoms ein Y-Chromosom. Muss eine Körperzelle eine Aminosäure bauen, deren Bau-Anweisung auf dem X-Chromosom liegt, und ist dieser Abschnitt fehlerhaft – was in der Natur nicht selten vorkommt, denn die Natur ist nicht perfekt – dann kann ein Körper mit XX-Chromosom auf den entsprechenden Gen-Abschnitt des zweiten X-Chromosoms zurück greifen. Fehlt dieses zweite X-Chromosom, ist das nicht möglich. Auf dem Y-Chromosom sind diese Informationen nicht vorhanden.

      Menschen mit 2 X-Chromosomen sind also in mancherlei Hinsicht im Vorteil gegenüber den Menschen mit nur einem X-Chromosom. Schon während der Schwangerschaft sterben mehr Jungen vorgeburtlich als Mädchen; auch unter Frühgeborenen sterben mehr Jungen als Mädchen, bevor sie das Reifestadium eines termingerecht Geborenen erreichen.

      Das Y-Chromosom ist ziemlich klein und beinhaltet wenig Information. In der Hauptsache sorgt die Y-Information dafür, dass beim sich entwickelnden Menschen, in diesem Stadium von Fachleuten „Fötus“ genannt, die frisch angelegten Gonaden zu Hoden werden. „Ungestört“ von einem Y-Chromosom entwickeln sich die Gonaden zu weiblichen Geschlechtsorganen mit Gebärmutter.

      Die Hoden des männlichen Embryos schütten recht bald regelmäßig das Hormon Testosteron aus. Hormone werden über die Blutbahn im Körper verteilt und entfalten ihre Wirkung überall, wo Rezeptoren dafür angelegt sind, also auch im Gehirn. Das gilt auch für Testosteron. Ein sich entwickelndes Gehirn, das 10 mal so viel Testosteron ab bekommt, gestaltet sich etwas anders als ein Gehirn, das nur ein Zehntel dieser Menge bekommt. Das Gehirn eines sich männlichen Embryos entwickelt sich dementsprechend anders im Vergleich zu einem weiblichen Gehirn, das nur ein Bruchteil dieser Testosteronmenge bekommt.

      Die Forschung der Sexualhormone steckt noch in den Kinderschuhen. Und natürlich lässt sich nicht alles mit Testosteron erklären, schon garnicht so etwas wie antisoziales Verhalten. Dem widersprechen schon allein all die vielen netten, fürsorglichen Männer mit prosozialen Tendenzen. Das menschliche Sozialverhalten ist viel komplexer.

      Doch es ist ein Beispiel für einen signifikanten Unterschied der Geschlechter, der genetisch angelegt ist, schon vorgeburtlich zur Wirkung kommt und anschließend lebenslang weiter besteht, unabhängig von gesellschaftlichen Normen und sozialer Prägung.

      Neugeborene Jungen erleben sich schwächer in sich selbst als neugeborene Mädchen, haltloser. Das bleibt so. Darum wird eins ihrer Grundmotive im Leben: Halt suchen. In unserer Gesellschaft finden sie ihre Affinität zu allem, was großartig ist: Polizei! Feuerwehr! Armee! Macht in einer Hierarchie! Ansehen und gesellschaftlicher Status ist ihnen wichtig.

      Im Reproduktionsgeschehen ist ein Mensch mit y-Chromosom rein biologisch gesehen nur für eines wichtig: Sperma befruchtet die Eizelle. Ein Vater kann sich gleich nach der Zeugung aus dem Geschehen zurück ziehen, oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Schwangerschaft.

      Steuern Väter mehr dazu bei, über die Zeugung hinaus, ist dies nicht biologischen, sondern psychischen und emotionalen Aspekten sowie gesellschaftlichen Rollenvorstellungen geschuldet.

      Anders als bei Menschen mit Gebärmutter. Die Mutter ist biologisch unersetzlich im Reproduktionsgeschehen, vom Beginn СКАЧАТЬ