Название: mensch MIT Gebärmutter - ein Puzzleteil zum Menschenbild
Автор: Hedwig v. Knorre
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783745033755
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Vertrauen ist überaus wichtig in unserer sehr komplexe Gesellschaft. Vertrauen ist die Basis jedes sozialen Lebens. Wir Menschen brauchen einander. Unser Leben ist in kleinere Spezialeinheiten zersplittert als je zuvor in der Geschichte. Arbeitsteilung ist nötig, Kontrolle an Schnittstellen aufwändig und oft unmöglich zu leisten. Vertrauen bleibt notwendig, nicht nur im privaten Bereich. „Vertrauensbildende und vertrauenserhaltende Maßnahmen“ werden in sozialen Berufen gelehrt, gelernt und praktiziert. Hier gehören sie zum wichtigsten Basiswissen bzw. praktischen Handwerkszeug.
Was ist Vertrauen? Wie kommt es zustande? Das hat in erster Linie mit einer liebevollen, gesunden Mutter-Kind-Bindung zu tun!
Titel
Vertrauensbildung
Zu Beginn unseres Lebens sind Menschen alleine völlig hilflos und schutzlos. Wir können uns weder kleiden noch für unser Essen sorgen. Nicht einmal unsere Ausscheidungen können wir selbst entsorgen. Meist tut eine liebende Mutter all das für ihr Neugeborenes. An ihr lernt das Kind zu vertrauen. Sie ist vertrauenswürdig, das heißt, sie tut für das Kind, was es braucht, wann und wie es nötig ist. Das Kind lässt sich darauf ein, rechnet mit ihr, ruft nach ihr - und sie kommt. Wenn nicht gleich, dann etwas später.
Titel
Vertrauenswürdigkeit und Vertrauensfähigkeit
Indem die Mutter als Stärkere sich vertrauenswürdig erweist, entsteht und wächst in dem kleinen Kind die Vertrauensfähigkeit. Vertrauensfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit zusammen machen die Vertrauensbeziehung zwischen den beiden aus. Je stärker diese Bindung ist, desto besser „funktioniert“ das soziale Leben, ob Alltag oder Ausnahmesituation.
Titel
Vertrauensbeziehung
Vertrauensbeziehungen bestehen aus Vertrauenswürdigkeit und Vertrauensfähigkeit, auf beiden Seiten. Vertrauensbeziehungen sind das wertvollste im Leben überhaupt.
Titel
Verletztes Vertrauen
Doch auch in den guten, tragenden Beziehungen wird meist irgendwann das Vertrauen erschüttert. Niemand ist zu 100 Prozent und in jeder Hinsicht vertrauenswürdig. Stress und Überlastung, aber auch Missachtung, Langeweile und Krisen verleiten hier und da zu verletzendem Verhalten.
Daran können Beziehungen zerbrechen. Das muss allerdings nicht immer sein.
Titel
Entschuldigung und Vergebung
Zum Glück gibt es nach vertrauenserschütternden Ereignissen manchmal die heilsame Möglichkeit der Vergebung. Eine Entschuldigung drückt Einsicht aus, dass es nicht böse gemeint war und sich nicht wiederholen soll. Ist die Entschuldigung akzeptabel, können beide vertrauensvoll miteinander weiter machen.
Titel
Misstrauen
Leider machen wir im Laufe unseres Lebens auch manch richtig schlechte Erfahrung. Doch auch sie sind wichtig, denn sie lehren uns das Gegenteil des Vertrauens, das gesunde Misstrauen. Wir fangen an, auf bestimmte Signale zu achten, bei denen unsere inneren Alarmglocken läuten. Dann lassen wir uns auf Personen oder Situationen nicht vertrauensvoll ein. Wir errichten innere Misstrauenshürden.
Wer wenig gute und viel schlechte Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht hat, entwickelt schier unüberwindlich hohe Misstrauenshürden. Diese Menschen können niemanden mehr an sich heran lassen und vereinsamen innerlich, oft auch äußerlich. Sie haben sich in eine Art "freiwilliger Schutzhaft" begeben. Damit geht es ihnen nicht gut, aber besser als in „beängstigender“ Gesellschaft.
Titel
Kontrolle
Kontrolle ist die Folge von Misstrauen. Kommt Misstrauen auf, motiviert es zur Kontrolle. Doch Kontrolle ist anstrengend und unerfreulich. Kontrolle zehrt viel wertvolle Energie und machen keinen Spaß. Das Alltagsleben verkraftet nur ein gewisses Maß an Kontrolle.
Titel
Konsequenzen
Was, wenn die Kontrolle tatsächlich eine Lüge, ein Fehlverhalten zutage bringt? Das zieht Konsequenzen nach sich, „Strafen“. Die sollen dazu beitragen, Lüge oder Fehlverhalten in Zukunft zu vermeiden. Auch diese Konsequenzen sind anstrengend und unerfreulich, zehren viel Energie und machen keinen Spaß.
Fazit: je stärker die Vertrauensbeziehungen, desto mehr Spaß macht das Leben!
Ein wichtiges Element von Liebe und Vertrauen ist das Gewissen.
Titel
Gewissensbildung
Das Gewissen – was ist das eigentlich?
Es ist die Verbundenheit der Seele mit anderen Menschen, mit Tieren, mit der Natur, oder auch spirituell. Das Gewissen ist eine überaus wichtige innere Instanz unserer Persönlichkeit. Es leitet uns an, in unseren Beziehungen konstruktives Miteinander anzustreben.
Ein Mensch mit gesundem Gewissen fühlt – meist unbewußt – so:
Ich habe einigen Menschen Gutes getan in meinem Leben.
Das ist der Reichtum meines Lebens.
Wo ich Gutes tun wollte
und es nicht gelungen ist,
das ist der große Schmerz meines Lebens.
Je näher mir die andere Person steht, desto wichtiger sind mir ihre Belange. Logisch, daß die Belange des Kindes für die Mutter von größter Bedeutung sind! Das ist gesund, das muss so sein.
Mütterlichkeit bewirkt und fördert eine gesunde Gewissensbildung – die wichtigste Grundlage für eine gesunde Gesellschaft.
Titel
erlebt
Sommer. Heiß. Kirschenernte, Einkochen, viel Arbeit. Eigentlich ist Kinder-Baden dran. Ich bin erschöpft. Die größeren plantschen draussen in der Zinkwanne, das Baby kriegt eine Katzenwäsche beim Wickeln, muss heute mal reichen.
Am nächsten Tag riecht das Baby – irgendwie – komisch, schlecht. Nein, es ist nicht die Windel. Ich muss richtig suchen. Als ich es sehe, wird mir übel. Unter den Achseln hat es geschwitzt und weil ich es nicht gebadet habe, hat es sich dort entzündet, die Haut ist knallrot, da ist Eiter, richtig offene Stellen! Oh wie ich erschrecke! „Was bin ich für eine schlechte Mutter!“ СКАЧАТЬ