Theo Retisch. Martin Cordemann
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Название: Theo Retisch

Автор: Martin Cordemann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738004489

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СКАЧАТЬ stieß die Tür auf.

      Die Kneipe war halb gefüllt.

      Die Luft stickig.

      Die Atmosphäre verraucht.

      An der Bar stand sie.

      Drehte sich um.

      Ich sah es ihr an.

      Sah, weshalb ich mich so beeilt hatte.

      Weshalb ich alles aufs Spiel gesetzt hatte.

      Weshalb ich durch die ganze Stadt gerast war.

      Sie wollte mich.

      Ich stürmte durch die Kneipe.

      Und küsste sie.

      Das Beste des Tages!

      Das „Schwierigkeiten“ war eine neue Szenekneipe, die an der Zülpicher Straße aufgemacht hatte. Das Viertel mit seinen Kneipen lag ganz in der Nähe der Uni und wurde deshalb vornehmlich von Studenten für ihre Abende ohne Lernen benutzt – also genau genommen für die meiste Zeit. Mit dem „Schwierigkeiten“ versuchte man, eine moderne Cocktailbar mit einer heruntergekommenen Kölschkneipe zu vereinigen. Das ganze war mehr so ein Experiment, ob diese Kombination überhaupt funktionieren konnte. Ich hatte meine Zweifel. Dafür mochte ich das Personal.

      Jasmin arbeitete hier als Bedienung.

      Eine Studentin.

      Jura.

      Trotzdem nett.

      Eine tolle Küsserin.

      „Ich hab Pause“, hauchte sie und küsste mein Ohr.

      „Ich auch!“ murmelte ich.

      Wir verschwanden aus dem „Schwierigkeiten“ und gingen in ihre Wohnung. Es dauerte nicht lange, bis wir nackt und völlig verschwitzt waren.

      Jasmin war großartig. Eine Beziehung, wie man sie sich wünschte. Sie studierte. Kellnerte. Lernte. Hatte wenig Zeit. Man sah sich. Aber nicht zu oft. Und wenn man sich sah, nutzte man die Zeit. Nicht zum Streiten. Für wichtigeres.

      Wir hatten uns bei der Polizei kennen gelernt. Als dort im Rahmen ihres Studiums ein Praktikum machte.

      Ich kümmerte mich um sie. Zeigte ihr ein paar Tricks. Lernte sie kennen.

      Wir trafen uns.

      Mochten uns.

      Liebten uns.

      Sie war eine tolle Frau.

      Und der Sex war großartig!

      Ich seufzte und zündete mir eine Zigarette an. Dabei beobachtete ich, wie ein kleiner Schweißtropfen langsam über die Wölbung ihrer wohlgeformten Brust lief. Ein hinreißender Anblick.

      „Woran denkst du?“ fragte sie.

      „An dich.“

      Ich sog den Rauch tief in die Lungen.

      „Schwerer Tag?“

      „Naja.“ Ich sah sie gelassen an. „Ging so.“ Sie hatte wunderschöne Augen. „Muss gleich noch n paar Leute befragen.“

      „Nebenjob als Fernsehmoderator?“

      „Ich wünschte, es wär so!“

      Ihre Brustwarzen waren noch immer aufgerichtet.

      Meine Hand streichelte ihren Venushügel.

      „Haben wir noch Zeit?“

      Sie sah auf die Uhr.

      „Leider nicht.“

      Sie küsste mich auf den Mund und stieg aus dem Bett.

      „Willst du nicht duschen?“ fragte ich sie, als sie ihren BH anzog.

      „Nein.“ Sie grinste. „Meine Gäste mögen es, wenn ich nach Sex rieche.“

      „Der Laden war mir schon immer suspekt“, murmelte ich und ging unter die Dusche.

      Eine Viertelstunde später befand ich mich wieder draußen in der Kälte. Zurück zum Tatort. Die Nachbarn befragen. Eine aufregende Angelegenheit.

      Als ich vor dem Haus auf dem Bürgersteig parkte, trat bereits Inspektor Marcsen aus der Tür. Er war mein Partner und hatte den Vormittag frei gehabt.

      „Ahh, der eifrige Kommissar“, begrüßte er mich.

      „Ahh, der arbeitsscheue Inspektor“, war meine Antwort.

      „Eigentlich darfst du da ja nicht parken.“

      „Ich wusste, du hast es in dir.“

      „Was?“

      Er sah mich fragend an.

      „Den Verkehrspolizisten. Ich werd mich gleich morgen darum kümmern, dass du dahin versetzt wirst.“

      „Also, bei genauerer Betrachtung steht dein Wagen eigentlich ziemlich gut.“

      „Lernfähig“, lobte ich.

      „Was haben wir hier? Die von der Zentrale haben mir nur gesagt, dass ich dich hier treffen soll.“

      „Erinnerst du dich an Dieter Werkel?“

      „Dieter Werkel, Dieter Werkel... Oh nein! Dieser Typ, der diese elend langen Fernsehfilme mit Mario Adorf und Heinz Hoenig macht?“

      „Quatsch, nein. Das ist Dieter Wedel!“

      „Und der ist tot?“

      „Nein. Naja, weiß nicht, möglich. Aber darum geht’s hier nicht. Es geht um Dieter Werkel.“

      Bei Marcsen ging die Lampe der Erkenntnis an.

      „Drogen, Prostituierten und Mord Werkel? Klar. Netter Zeitgenosse. Wie oft haben wir versucht, ihn hinter Gitter zu bringen?“

      „Oft genug. Aber er hatte immer gute Anwälte.“

      „Dieses ‚hatte‘...“

      „...deutet darauf hin, dass die sich nur noch um seinen Nachlass kümmern können, ja.“

      „Wow.“

      Marcsen war echt erstaunt.

      Aber keineswegs betroffen.

      „Da hat es ja mal den richtigen getroffen.“

      „Im wahrsten Sinne des Wortes! Sollte übrigens wie Selbstmord aussehen, wurde aber verpfuscht.“

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