Drei Monate in Dixie. Arthur James Lyon Fremantle
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Название: Drei Monate in Dixie

Автор: Arthur James Lyon Fremantle

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

Серия: Zeitzeugen des Sezessionskrieges

isbn: 9783738052381

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СКАЧАТЬ ausgestorbene, sandige Ebene mit Mesquitebäumen und Feigenkakteen.

      Gegen 07.30 Uhr erreichten wir Leatham's Ranch, wo wir unsere Maultiere tränkten. Da das Wasser hier passabel war, füllten wir unsere Wasserfässer auf. Ich wusch mir das Gesicht und diese Tätigkeit veranlasste Mr. Sargent, lautstark seiner Verblüffung Ausdruck zu verleihen, wobei auch eine gewisse Verachtung mitschwang. Bei Leatham's Ranch trafen wir einen wohlhabenden Spekulanten und Lieferanten, der sich Major oder Richter Hart nennen ließ.

      Ich habe erfahren, dass unser Richter auch Parlamentarier ist und dass er in seiner Eigenschaft als Angehöriger der Legislative des Staates Texas ein Anrecht auf die Anrede "ehrenwerter Herr" hat.

      Gegen 09.00 Uhr rasteten wir inmitten einer Prärie, auf der ein wenig Gras für unsere Maultiere wuchs und bereiteten uns eine Mahlzeit zu. Während das Essen auf dem Feuer stand, näherten sich uns zwei Hirsche dermaßen, dass wir sie mit Gewehren leicht hätten erlegen können.

      Wir haben eine Menge sogenannter "Ratten-Ranches" gesehen, Gebilde aus Kuhmist und Holzstöckchen, die großen Maulwurfhügeln ähneln und von den hiesigen Ratten gebaut werden.

      Unser Führer Mr. Sargent ist ein ausgesprochen rauer Bursche – ein fettleibiger Mann mittleren Alters, der niemals seinen Mund öffnet, ohne einen Fluch auszustoßen und dessen Charakter durch und durch amerikanisch ist. Er und der Richter kommunizieren ausschließlich mittels Beleidigungen und beide sind Sklaven des Alkohols.

      Wir leben hauptsächlich von Speck und Kaffee. Da sowohl das Wasser als auch der Speck sehr salzig sind, leiden wir beträchtlich, der Rotwein und die Unmengen an Brandy, die wir mitführen, verschaffen uns jedoch Linderung.

      Sooft wir in der Mittagshitze rasten, kühlt sich Mr. Sargent auf seine eigene Weise ab, indem er sich seiner Beinkleider entledigt, sich den Wanst vollschlägt und anschließend auf der Erde liegend dem Richter Anweisungen zur Versorgung der Maultiere erteilt.

      Um 14.30 Uhr spannte unser Parlamentarier wieder an und gegen 14.45 Uhr erreichten wir einen Salzwasserarm des Sees Aroyo del Colorado. Der Arm war etwa 70 Meter breit und wir überquerten ihn auf einem Fährboot. Eine halbe Stunde später stießen wir erneut auf Wasser, welches jedoch trinkbar und zudem besser als das Wasser von Leatham's Ranch war, weswegen wir unsere Fässer damit füllten.

      Wir passieren ständig Wagenkolonnen, die Baumwolle nach Brownsville transportieren und Kutschen der Regierung, die Versorgungsgüter ins Landesinnere bringen. Nahezu jeder Brunnen gehört zu einer Ranch oder Farm, erbärmlichen, kleinen Holzhäuschen, die von etwas beackertem Boden umgeben sind. Die Bewohner sprechen alle Spanisch und tragen mexikanische Kleidung.

      McCarthy ist sehr stolz auf seine Kenntnis der hiesigen Gegend, obgleich er uns häufig auf den falschen Weg führt. Allerdings ähneln die verschiedenen Pfade einander dermaßen, dass man leicht in die Irre geht.

      Um 16.45 Uhr rasteten wir an einem ungleich besseren Platz als gestern. Wir müssen anhalten, wo immer wir ein wenig Gras für unsere Maultiere finden können.

      Kurz nachdem wir unser Nachtlager vorbereitet hatten, kamen sechs Texas Rangers von Woods Regiment herangeritten. Die Burschen boten einen sehr malerischen Anblick – großgewachsen, spindeldürr und wettergegerbt, aber sie betrugen sich recht zivilisiert.

      Bis wir San Antonio erreichen, werden wir jede Nacht unter freiem Himmel verbringen müssen und in der Dunkelheit ziehe ich immensen Nutzen aus meiner Türkischen Laterne. (Es ist dies eine Laterne aus weißem Leinwandstoff und Draht, in die man eine Kerze stellt und die sich nach der Benutzung zusammenfalten lässt. In den Straßen Konstantinopels ist sie ein alltäglicher Anblick, aber die Texaner begegneten dieser Konstruktion mit großer Bewunderung.)

      15. April 1863 (Mittwoch): Trotz der Zecken und Flöhe schlief ich gut und wir brachen um 05.30 Uhr auf. Wir passierten eine tote Klapperschlange von zweieinhalb Metern Länge und erreichten gegen 07.00 Uhr eine Wasserstelle.

      Um 09.00 Uhr erspähten wir die Kavalkade von General Magruder, die uns auf einem parallelen Pfad in etwa 800 Metern Entfernung entgegenkam. McCarthy und ich sprangen aus dem Wagen und ich rannte über die Prärie, um den General zu erreichen. Es gelang mir, indem ich mir das Ersatzpferd des letzten Mannes des Reiterzuges borgte. Ich galoppierte an die Spitze des Zuges und fand den General in Begleitung einer Dame, die mir vorgestellt wurde, deren Namen ich jedoch nicht preisgeben möchte. Sie ist unbestreitbar eine ausgesprochen hübsche Frau und die Gattin eines Offiziers aus Magruders Stab. Selbstverständlich schenken all die gutaussehenden Offiziere, die den General durch diese Wüste begleiten, dieser Dame die größte Aufmerksamkeit.

      General Magruder, der Oberbefehlshaber im Staate Texas, ist eine ansehnliche, soldatische Erscheinung; ein Mann von etwa 55 Jahren mit breiten Schultern, einem rosigen Teint und strahlenden Augen. Er trägt seinen Backenbart und Schnurrbart nach der englischen Mode und als ich ihn traf, trug er die graue Uniform der Konföderation. Er war so höflich, mich zu bitten, ihn auf seiner Reise durch Texas zu begleiten. Er hatte bereits Kunde von meiner Ankunft erhalten und war entschieden der Ansicht, ich solle mich ihm anschließen. Er erkundigte sich nach mehreren Offizieren meines Regiments, deren Bekanntschaft er während seiner Zeit an der kanadischen Grenze gemacht hatte. Er ist Virginier, ein eloquenter Redner und er betrachtet sich als guten Freund zahlreicher englischer Offiziere.

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      Er bestand darauf, dass McCarthy und ich mit ihm speisen sollten und versprach, uns Pferde zu überlassen, mit denen wir Mr. Sargent wieder einholen könnten.

      Nachdem wir uns einverstanden erklärt hatten, führte ich ein langes und angenehmes Gespräch mit dem General, der von den Puritanern mit großer Abscheu sprach und ihre ersten Vertreter auf dem amerikanischen Kontinent "diese pestverseuchte Mannschaft der Mayflower" nannte. Er verspürt jedoch keinerlei Verbitterung gegen einzelne Yankees. Auch äußerte er sich sehr positiv über McClellan, den er einen Gentleman von wachem Geiste und persönlicher Tapferkeit nannte, dem allerdings die moralische Courage fehle, sich großer Verantwortung zu stellen. Magruder hatte die konföderierten Truppen bei Yorktown befehligt, die sich McClellans Vormarsch entgegengestellt hatten. Er erklärte mir die diversen Kniffe, auf die er zurückgegriffen hatte, um seine Stärke vor McClellan zu verbergen und sprach von der immensen Erleichterung und der Belustigung, die er empfunden hatte, als er sah, wie McClellan mit seiner riesigen Armee vor den erbärmlichen Feldbefestigungen und deren gerade einmal 8.000 Verteidigern zurückzuweichen begann. [Anm. d. Übers.: Als Magruder im Frühjahr 1862 McClellan auf der Virginia-Halbinsel den Marschweg nach Richmond versperrte, täuschte er den bekanntermaßen vorsichtigen Unionsgeneral über die Anzahl seiner weit unterlegenen Verteidigungstruppen, indem er mittels bemalter Baumstämme starke Artilleriestellungen vorgaukelte und Infanterieregimenter wiederholt an verschiedenen Stellen in Sichtweite des Feindes umhermarschieren ließ. Tatsächlich wagte McClellan den direkten Angriff auf das vermeintliche konföderierte Bollwerk nicht und bereitete seine 120.000 Mann starke Armee auf eine ausgedehnte Belagerung vor, welche dem Süden wertvolle Wochen zum Aufbau einer organisierten Verteidigung der Hauptstadt verschaffte. Bei seinem Gespräch mit Fremantle erliegt Magruder offenbar der Versuchung, seine Leistungen bei Yorktown zusätzlich auszuschmücken: Obgleich seine Truppen zahlenmäßig in der Tat weit unterlegen waren, verfügte er anfangs über 11.000 Männer, die relativ rasch auf 35.000 verstärkt wurden. Auch konnte er McClellan nicht zum Rückzug zwingen, sondern musste seine Verteidigungsstellungen selbst aufgeben, als nach mehrwöchiger Belagerung ein massiver Sturmangriff der Unionsarmee offenbar unmittelbar bevorstand.] Magruder hatte einst mit Hooker im gleichen Regiment gedient und er nannte ihn "im Grunde einen Schurken und Lügner". Von Lee und Longstreet sprach er nur mit der größten Hochachtung.

      Magruder ist ein alter Artillerist und hat viel Zeit in Europa verbracht. СКАЧАТЬ