Demokratie macht Spaß!. Winfried Brinkmeier
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Название: Demokratie macht Spaß!

Автор: Winfried Brinkmeier

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

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isbn: 9783847692829

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СКАЧАТЬ geben mit Wonne ihre gehässigen Kommentare ab. Solch ein Zerfall wäre ihnen natürlich recht; dann hätten sie einen lästigen Konkurrenten weniger. Ein Zerfall und ein weiteres Abwählen der Partei DIE LINKE wird sich nur verhindern lassen, wenn es der Partei gelingt, ihre öffentlich ausgetragenen Flügelkämpfe einzustellen und vernünftige Konzepte für die Zukunft zu entwickeln und zu vertreten.

      Zwischenzeitlich hat die Bundes-SPD dem Bundestagsageordneten Dietmar Bartsch geraten, zur SPD zu kommen. Ein pragmatischer Reformer wie er würde dort gebraucht. Die Partei Die Linke ist zur Konkurrenzpartei der SPD geworden; sie hat viele unzufriedene SPD-Leute aufgesogen. Mit dem Versuch der Anwerbung von Dietmar Bartsch will die SPD einen tiefen Keil in die Partei Die Linke treiben, um deren Zerfall zu beschleunigen. Dietmar Bartsch hat umgehend dieses vergiftete Angebot der SPD abgelehnt. Er fühle sich als stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Linke voll ausgelastet und genügend eingebunden. Das war die richtige Antwort auf durchsichtige Spielchen der SPD. Sie greifen auch zu Methoden, die man bisher nur von den Konservativen kannte. Nun ja – sie unterscheiden sich auch nicht mehr sehr von den Konservativen. Beide versuchen gierig, in jedes mögliche Koalitionsbett zu steigen, um ja nur an den Pfründen der Macht zu bleiben.

      Abschließend sei darauf hingewiesen, dass es für die etablierten Parteien CDU, CSU und FDP und eines Teils der SPD längst an der Zeit ist, die heutige Partei Die Linke mit dem notwendigen Respekt für eine demokratische Partei anzuerkennen. Sie stellt immerhin eine angesehene Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Statt nichtssagender Sonntagsreden wäre dies für diese Parteien ein längst überfälliger patriotischer Vollzug der Wiedervereinigung. Es wäre an der Zeit, dass gerade diese PolitikerInnen und ParteimitgliederInnen und ihre Gefolgschaft die Mauern in ihren Köpfen niederreißen und Die Linke nicht weiterhin für politische Machtspielchen benutzen würden, die längst überholt sind. Damit würden auch die etablierten Parteien zeigen, dass sie nunmehr im Heute angekommen sind. Die Zeit dafür ist reif.

      Die britische Königin Elisabeth II. begeht ihr 60. Thronjubiläum (06. Juni 2012)

      Mit einer Parade aus mehr als tausend Kanus, Booten, Yachten und Schiffen feierten die Briten die Thronbesteigung Elisabeths II. vor 60 Jahren. Es war ein grandioses Schauspiel. Mitten darin waren die Königin in einem weißen Kleid und Prinz Philipp in einer Admiralsuniform auf einer Barkasse. Hunderttausende Schaulustiger säumten die Ufer, Millionen von Menschen sahen bei öffentlichen Übertragungen zu. Es fanden Straßenfeste und Picknicks statt. Die Feierlichkeiten dauerten tagelang. Das britische Empire zeigte sich von seiner besten Seite; die Briten feierten, was das Zeug hielt.

      Bei einem Rock-Konzert vor dem Buckingham-Palast traten Sir Elton John, Sir Paul McCartney, Dame Shirley Bassey, Sir Cliff Richard und Sir Tom Jones auf und begeisterten hunderttausende Menschen. Die Königin war ebenso dabei wie Prinz Charles mit seiner Frau Camilla, Prinz William und Herzogin Kate, Prinz Harry sowie andere Familienangehörige. Seit 60 Jahren ist die Queen jetzt die Königin. Und sie denkt noch nicht ans Aufhören. Prinz Charles wartet und wartet mit seiner Camilla – aber die Königin dankt nicht ab. Die Frau muss unwahrscheinlich zäh sein und eine bärenstarke Gesundheit haben. Die Feierlichkeiten machten ihr nichts aus; sie schien immer munter gewesen zu sein. Schließlich ist sie bereits 86 Jahre alt; das ist enorm. Ihr Mann Prinz Philipp hat die Feierlichkeiten nicht so gut ausgehalten; der 91Jährige liegt mit einer Blasenentzündung im Krankenhaus. Ich kann mich daran erinnern, wie Helmut Schmidt die Queen einmal in einem seiner vielen Bücher hochgelobt hatte als eine Frau mit enormem politischen Fingerspitzengefühl und großartigem politischen Hintergrundwissen, das ihn in einem Gespräch mit der britischen Königin zutiefst beeindruckt hatte.

      Gestern Abend brachten sie im Zweiten Deutschen Fernsehen eine sehr gute Sendung über das britische Königshaus mit dem Titel „Elizabeth II. – Die Queen und die Deutschen“.

      Die Sendung war informativ und beleuchtete auch die deutschen Wurzeln des britischen Königshauses. Sie gehen auf Georg von Hannover zurück. Der wurde als Georg I. zum König von England gekrönt. Das jetzige Haus Windsor, dem König Elizabeth II. angehört, hieß bis 1917 Sachsen-Coburg und Gotha. Die Ururgroßeltern der britischen Königin Elizabeth II. waren Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861) und Königin Victoria (Vereinigtes Königsreich) (1819–1901). Diese war auch über 60 Jahre Königin von England; ihr Mann Albert aus dem Hause Sachsen-Gotha-Coburg unterstützte sie. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. war ein Verwandter des britischen Königshauses. Mit dem Ehemann von Elisabeth II., Prinz Philip, kam wieder ein Mann mit deutschen Wurzeln in die königliche Familie. Väterlicherseits entstammt er dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg, mütterlicherseits dem Haus Battenberg, einer Nebenlinie des Hauses Hessen. Prinz Philip machte aus seinen deutschen Vorfahren nie einen Hehl. Die Mutter von Elisabeth II. hatte aufgrund ihrer Erfahrungen des Ersten und des Zweiten Weltkrieges große Vorbehalte gegenüber den deutschen Linien ihrer Verwandtschaft.

      Wegen des innenpolitischen Drucks während des Ersten Weltkrieges durch die deutschen Abstammung und Verwandtschaft der königlichen Familie mit dem Deutschen Kaiserreich änderte König Georg V. im Juli 1917 den deutschen Namen Sachsen-Coburg-Gotha (vom Haus Sachsen-Coburg und Gotha herrührend), den die Familie in Großbritannien seit 1840 trug, in den jetzigen Namen Windsor. Dieser steht für die kleine englische Stadt Windsor, in der .ich Windsor Castle, die Residenz der königlichen Familie, befindet.

      Andere europäische Königshäuser haben ihre Monarchien dadurch modernisiert, dass die alt gewordenen RegentInnen abgedankt haben zu Gunsten ihrer Kinder. Die machen es natürlich genauso gut, Auch deswegen, weil sie intensiv auf ihre künftige Rolle vorbereitet worden sind. So geschah es in den Niederlanden und in Spanien. Dies war klug und weitsichtig. Zu solcher Klugheit scheint die britische Königin Elizabeth II. leider trotz all ihrer Verdienste nicht fähig zu sein. Sie scheint der irrigen Auffassung zu sein, dass sie ihre Pflicht als Königin bis zum letzten Atemzug zu tun hat. Darin ähnelt sie den früheren Päpsten. Schade. 60 Jahre sind genug!

      Deutschland und seine Soldaten (11. Juni 2012 – Quellen 11)

      Im Ersten wurde ein anstrengender „Tatort“ mit dem Titel „Heimatfront“ gezeigt. Darin ging es um Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen nach ihrem Afghanistan-Einsatz. Die Soldaten sind nach ihrer Rückkehr von ihrem Kriegseinsatz psychisch so sehr angeschlagen, dass sie mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen und der Hilfe von Fachleuten bedürfen. Von solchen Soldaten gibt es in Deutschland mehrere Hunderte; jedes Jahr kommen Hunderte hinzu.

      Nach dem „Tatort“ fand eine interessante Diskussion darüber in der Talk -Show bei Günther Jauch statt. Sie stand unter dem Thema: „Trauma Afghanistan - Welche Spuren hinterlässt der Krieg?“. An dieser Diskussion nahmen neben dem Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maizière die Politikerin der Linken Luc Jochimsen, der ehemalige betroffene Fallschirmjäger und Elitesoldat der Bundeswehr Robert Sedlatzek-Müller, der seit seiner Rückkehr aus Afghanistan an posttraumatischen Belastungsstörungen leidet, der 91jährige Heinz-Otto Fausten, der im 2. Weltkrieg an vorderster Front in Russland kämpfte und ein Bein verlor, und der Journalist und Moderator Ulrich Meyer, ein Oberstleutnant der Reserve, sowie Günther Jauch als Gastgeber teil. Brav bedankte sich der Bundesverteidigungsminister bei Günther Jauch schon zu Anfang für diese Sendung. Sie diente auch dem Zweck, das Handwerk der Soldaten in Deutschland salonfähig zu machen. Dies war eine kostenlose Werbesendung für die Bundeswehr.

      So edel, hilfreich und gut ist der Beruf des Soldaten nicht, wie dies einige Diskussionsteilnehmer vorzugaukeln versuchten. Soldaten gehören nicht zu den feinsten Menschen einer Gesellschaft. Man muss nicht unbedingt Kurt Tucholsky bemühen, von dem der Spruch stammt: „Soldaten sind Mörder!“. Dieser Ausspruch ist in seinem moralischen Rigorismus übertrieben und m. E. nicht haltbar. Aber Soldaten sind potenzielle Mörder. Denn wenn sie Menschen getötet haben, erfüllen sie die moralischen СКАЧАТЬ