Magisches Kompendium - Runen und Runenmagie. Frater LYSIR
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Название: Magisches Kompendium - Runen und Runenmagie

Автор: Frater LYSIR

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM

isbn: 9783752907148

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СКАЧАТЬ Funde bezieht, zeitgleich an verschiedenen Orten in Mittel- und Nordeuropa aufgetreten sind. Es scheint daher, dass die Runen Stück für Stück von der jeweiligen Bevölkerung und Kultur entwickelt wurden, jedoch den Initialfunken in einem Alphabet hatten, welches ähnliche Strukturen hatte. Zwar wird sehr gerne vermutet, dass die gerade Struktur der Runen damit begründet sei, dass es einfacher ist, gerade Linien in Holz und Stein zu treiben, doch ist diese Aussage eher unhaltbar, da nicht nur mittlerweile auch gerundete Runen gefunden wurden, sondern auch andere Schnitzereien, die deutlich kunstvoller waren, als einfache Runendarstellungen. Auch die Idee, dass letztendlich die Runen vom phönizischen Alphabet abstammen, ist nicht wirklich zu halten, denn auch wenn die phönizischen Buchstaben den Runen ähneln, zeigt die Tatsache, dass sich aus diesem Buchstaben die hebräischen Buchstaben entwickelt haben, doch die Möglichkeit, dass auch gerade Linien und Ecken abgerundet werden können. Natürlich muss man sagen, dass es möglich ist, dass hier die Phönizier federführend waren, denn die hebräische Schrift, genau wie die griechische Schrift und auch unsere lateinische Schrift, beziehen sich ursprünglich auf die phönizische Schrift – eine Schrift, die knapp 3000 Jahre alt ist. Es ist aber nicht die älteste Schrift, denn dies ist die sumerische Keilschrift (ca. 3150 v. Chr.), aus welcher sich die babylonische Schrift entwickelt hat und schließlich das phönizische Alphabet.

      Und genau hier sieht man schon, dass die anderen Thesen letztlich auch so gestrickt sind, dass irgendwie die Sumerer, die Babylonier und die Phönizier ihre Finger mit im Spiel haben. Da die lateinische Schrift, wie auch die griechische Schrift, sich von den Schriften der Hochkulturen ableiten, und sich in Bezug auf die Herkunft der Runen, die lateinische und griechische Thesen, Seite an Seite befindet, muss man hier nicht viel Fantasie haben, um diese Thesen auch ins Reich der Phönizier zu drücken. Die norditalisch-etruskische These bezieht sich darauf, dass das nordetruskische Alphabet hier ein wichtiger Sprungpunkt war. Dass sich dieses Alphabet aber unter anderem einer Beeinflussung von den Griechen gegenüber sah, könnte man eigentlich schon zur nächsten These springen. Daher sei hier einzig noch einmal erwähnt, dass das nordetruskische Alphabet in seiner Form, ein paar Ähnlichkeiten besitzt.

      Diese Ähnlichkeiten sind aber viel stärker in Bezug auf das phönizische Alphabet zu deuten, als auf die Runen. Hier einmal ein Abbild des nordetruskischen Alphabets und im Anschluss sofort eine Tabelle der phönizischen Buchstaben:

Grafik 1 Grafik 4 Grafik 7

      Nun ja, man kann hier natürlich Übereinstimmungen finden, wenn man dies denn will, doch sind sie wahrlich nicht perfekt. Genauso unperfekt sind die lateinische These und die griechische These, da einfach davon ausgegangen wird, dass die Bevölkerung von Mittel- und Nordeuropa durch die Expansion des Römischen Reiches, zwangsläufig Kontakt mit dem lateinischen Alphabet hatte, sei es jetzt durch die Eroberungszüge, oder durch Händler, sodass die lateinischen Buchstaben ganz einfach als Vorbild genommen wurden, um hieraus eigene Buchstaben zu formen. Natürlich ist es möglich, auch wenn man hier wahrlich übergroße Egos haben müsste, die unbedingt eigene Buchstaben verbreiten wollten. Zwar findet die These, dass die Runen sich aus dem lateinischen Alphabet entwickelt haben, viele Fürsprecher, doch sind deren Fundamente nicht so stahlhart, wie man es sich wünschen kann. Da hilft es auch nicht, dass die Ogham-Schrift mit ins Boot geholt wird, da hierdurch eher mehr Verwirrung als Klarheit herrscht. Dies liegt daran, dass die Ogham-Schrift sich sehr stark auf eine mythologische Erschaffung stützt, denn der Begriff „Ogham“ bezieht sich auf den irischen Gott Oghma MacElatha, der aus dem irischen Göttervolk der Fomhoire stammt, jedoch den Tuatha de Danann zugetan ist. Die Ogham-Schrift wird gern mit den Runen verglichen, denn auch bei der Ogham-Schrift gibt es eine Legende, wie diese „erschaffen“ wurde. In der Legende wird berichtet, dass Oghma MacElatha die Schrift „erfand“, als er Kraniche beobachtete. Diese Tiere galten in den irischen Göttermythen als Hüter der Schrift, sodass allein die Beobachtung einen energetischen Effekt bedingte, der sich dann auf eine kreative Schöpfung bezieht. Der irische Name dieser Schrift bzw. der Zeichen lautet „Ogham Craobh“, was manchmal mit der Vokabel „Baum“, aber auch oft mit dem Wort „Stäbchen“ (Stämmchen) übersetzt wird. Manchmal wird die Schrift auch nach den ersten drei Symbolen benannt, was in diesem Fall „beith“ „luis“ „fearn“ wäre, also die Bäume „Birke“, „Eberesche“ und „Erle“. Auch dies erinnert wieder an die Runen, da auch hier der „Futhark“ durch die ersten sechs Runen benannt / betitelt wird. Ob nun die Inselkelten in Irland oder die Nordmänner in Mittel- und Nordeuropa, die vermeintlichen Germanen, man findet immer nur die Hinweise, dass hier keine direkten Buchstaben verwendet wurden, obwohl ihre Kultur als hoch entwickelt galt. Die Ogham-Schrift und die Runen tauchten in etwa vor ca. 1900 Jahren auf, wobei man in Bezug auf die Ogham-Schrift sagt, dass hier eher ein kultischer Charakter vorhanden war. Da die Striche für die einzelnen Buchstaben wie Zweige und Stämme aussehen, ist eine Zuordnung zu besonderen Bäumen und deren besonderes Holz (die Verschiedenartigkeit der Hölzer ist sehr wichtig, gerade für eine Kultur, die sich in dichten Wälder befand) ein logischer Schritt gewesen. Doch Holz überdauert nicht knapp 2000 Jahre, sodass die exakte und nachweisliche Entstehung der Ogham-Schriftzeichen bis dato nicht 100%ig geklärt ist – wie bei den Runen auch. Auch hier gibt es viele Vermutungen und Geschichten, aber es gibt keinen handfesten und unwiderlegbaren Nachweis.

      Wobei man sich sehr sicher ist, dass sich die Ogham-Zeichen nicht aus Festlandrunen (also keltische Runen) entwickelt haben, sodass man hier schon von einer eigenen Schriftvariante sprechen kann – auch wenn es gewisse Verwandtschaftsmerkmale zu den schwedischen „Helsingrunen“ gibt, da auch hier nur „einzelne Striche“ verwendet wurden.

      Runen oder Ogham-Schriftzeichen, bei den ganzen Betrachtungen wird oft davon ausgegangen, dass es im klassischen Sinne kein echtes Alphabet ist, da auch manchmal davon ausgegangen wird, dass die Ogham-Zeichen von antiken römischen Zählhölzern abgeleitet wurden, welche sich auf den britannischen Inseln verbreiteten, da hier eben die Römer verschiedene Städte und Siedlungen hatten. Und so sind wir auch bei der lateinischen Variante bzw. These, egal, ob sich diese nun auf die Runen oder auf die Ogham-Schrift bezieht. Da man jedoch in Irland, Schottland, Wales und auch England weit über 500 Schriften fand, die meistens in Steinen eingeritzt wurden, ist die Argumentation, dass es eigentlich die Zeichen von Zählhölzchen sind, schwer zu verteidigen. In handschriftlichen Büchern, die natürlich wieder von Mönchen und anderen christlichen Gruppierungen stammen, findet man im Zeitabschnitt 200 - 700 viele Ogham-Zeichen, wobei bis heute nicht alle Funde klar entziffert werden konnten. Es ist leider keine Seltenheit, dass sehr viele Kulturen ihr Wissen mündlich weitergaben, sodass im Grunde kaum etwas aufgeschrieben wurde. Runen! Ogham-Zeichen! Da es typisch Mensch ist, etwas zu vergleichen und somit zu kategorisieren, werden die Runen UND die Ogham-Zeichen gern den lateinischen Buchstaben zugeordnet, wobei man hier nicht vergessen sollte, dass mit den Zeichen nicht nur Buchstaben, sondern auch ganze Wörter bzw. Bedeutungen verewigt wurden. Eine Rune UND ein Ogham-Zeichen sind auch immer mit einem spezifischen Begriff versehen. Bei den Runen sind es nur weit gefächerte Begriffe wie Vieh, Sonne, Hagel, Eis, Pferd, Mensch etc., während die Ogham-Zeichen die Bäume betitelten, die dann aber wieder archetypisch verstanden werden müssen. Es war ein inniges Miteinander, sodass jeder Baum seine „Aufgabe“ hatte, wodurch auch die Möglichkeit der Divination entstand. Aus Gründen der Vollständigkeit will ich noch kurz erwähnen, dass die einzelnen Buchstaben in einer geraden Linie verbunden wurden, sodass man aus dieser Art und Weise auch Bindesymbole machen konnte, da hier ein „Hauptstamm“ mit vielen „Zweigen“ existierte. Wenn die Symbole für Inschriften verwendet wurden, wurden sie senkrecht, also von oben nach unten, geschrieben. Wenn es dann mal „handschriftliche“ bzw. Schriften in Büchern gab, findet man waagerechte Aufzeichnungen, die von links nach rechts gehen. Hier kann es aber auch sein, dass die jeweiligen Schreiberlinge, primär Mönche, die sowieso in der lateinischen Schrift von links nach rechts schrieben, es einfach für die Ogham-Zeichen adaptierten. Bevor ich nun mit den Runen weitermache, will ich СКАЧАТЬ