Traumwandler. Julia Skye
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Название: Traumwandler

Автор: Julia Skye

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: 2

isbn: 9783753190259

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СКАЧАТЬ hatte mal vor einigen Jahren ein paar Reitkurse belegt; ob mir diese Künste ausreichten, um erfolgreich bis zu Lilíth zu gelangen, wagte ich zu bezweifeln. Allerdings hatte ich mich schon genug verdächtig gemacht, deshalb sagte ich nichts.

      Die Elfen brachten zwei wunderschöne Stuten zu uns – zumindest glaubte ich, es waren Stuten. Ich redete mir einfach ein, dass die Pferde weiblich waren, weil ich dann weniger Angst hatte.

      Ich lief zu einem der Pferde hin. „Hallo, du“, sagte ich leise. Dann sah ich zu Tair. „Sie ist wunderschön.“

      Er sah mich irritiert an.

      Solas sah aus, als müsse er sich ein Lachen verkneifen. „Er ist ein Hengst.“

      Shit.

      Der Elf blickte zu den Schneeelfen „Geht voran“, befahl er. „Rose und ich folgen euch.“

      Auch wenn sein Befehl schon wieder Verwirrung auszulösen schien, wagte keiner zu widersprechen. Die Elfen zogen ab; genauso schnell und plötzlich, wie sie gekommen waren.

      Ich hoffte, dass Solas jetzt vielleicht erklären würde, warum er mich vorhin einfach so weg geschubst hatte – na gut, nicht wörtlich, aber fast.

      Stattdessen sah er mich scharf an. „Du verstehst die Elfensprache nicht?“

      Ich zwang mich, ebenso scharf zurückzublicken. „Du verstehst meine Elfensprache auch nicht.“

      „Deine Elfensprache?“ Ungläubig sah er mich an.

      „Die, wo wir sprechen, wo ich herkomme!“, blaffte ich ihn an. „Oder bildest du dir ein, du kennst die ganze Welt nur weil du uralt bist?“

      „Uralt?“ Er runzelte die Stirn.

      „Älter“, schob ich schnell hinterher. Natürlich wusste ich, dass 1500 Jahre für einen Elfen vermutlich überhaupt gerade das Gegenteil von uralt waren – allerdings war ich im Moment so wütend auf ihn, dass ich solche Details außer Acht ließ.

      „Können wir jetzt bitte los reiten?“, blaffte ich schließlich, weil ich seinen Blick nicht mehr länger auf mir spüren wollte. Ich ergriff die Zügel meines Pferdes – und dann sah ich nach oben; der Sattel auf dem Rücken des Hengstes schien weiter entfernt zu sein als der Gipfel des Berges.

      Ich hatte keine Ahnung, wie ich dort hinaufkommen sollte. Hilflos bemühte ich mich, meinen Körper dort hoch zu manövrieren. Ich schaffte es nicht. Gleichzeitig war ich mir peinlich bewusst, dass er mich noch immer beobachtete.

      „Hast du überhaupt schon einmal ein Pferd gesehen?“, sagte er schließlich. Es klang nicht spöttisch, nur verwundert.

      „Natürlich!“, schnauzte ich ihn an.

      „Warum dachtest du dann, es sei eine Stute?“, fragte er.

      In dem Moment riss meine Geduld. Ich wirbelte herum; beinahe hätte ich ihm mit meinem Finger ins Auge gestochen. „Warum? Warum? Was stellst du überhaupt so viele Fragen?“, blaffte ich. „Soll ich vielleicht mal meine stellen?

      Gleich einmal angefangen mit Warum küsst du mich die ganze Zeit wenn du mir überhaupt nicht vertraust?. Oder noch besser Warum küsst du mich und bringst dann einen Sicherheitsabstand von drei Metern zwischen uns wenn deine Elfenfreunde kommen? Wenn du mir diese Fragen beantwortest, bitteschön, dann erfährst du meine Antworten. Vorher nicht!“

      Ich versuchte erneut, mich in den Sattel zu schwingen, weil ich seinen ungläubigen Blick nicht mehr ertragen konnte. Dieses Mal war ich so voller Wut und Adrenalin, dass es mir gelang.

      „Wir sollten los“, sagte ich grob.

      Solas griff mir in die Zügel.

      „Was ist?“, sagte ich unfreundlich. Mit aller Kraft versuchte ich, meine Gefühle in mir zu halten. Am liebsten wäre ich in Tränen ausgebrochen und hätte mir eine Tafel Schokolade und Caro geholt.

      Doch wenn ich jetzt zurückging… wer weiß, was ich verpassen würde.

      „Rose“, sagte er eindringlich. Er verstummte kurz, als schien er selbst nicht so recht zu wissen, was er sagen sollte. „Es tut mir leid, wenn ich dich… aufgewühlt habe. Ich verspreche dir, wir unterhalten uns sobald wir mit Lilíth geredet haben. Bitte, Rose.“ Er sah mich mit so einem Blick an, dass meine Wut auf einen Schlag verrauchte.

      Ich spürte, wie ich nickte; erneut vollkommen unter seinem Bann. „Nein!“, hörte ich Caro schreien – die vielen Male vor dem Fernseher, wenn wir diese kitschigen Liebesschnulzen mit drei Tüten Popcorn angeschaut hatten und die Frau sich einfach so von dem Mann benebeln ließ.

      Ja, nun war ich diejenige, nach der Caro ihr Popcorn schmeißen würde.

      Solas sah mich noch eine Weile lang so eindringlich an, dass ich mich zwingen musste, um nicht zu erschaudern. Dann drehte er sich um – und schwang sich auf den Sattel, noch viel eleganter als der andere Elf abgestiegen war. Ich musste mich beherrschen, um ihn nicht anzuglotzen, als er sein Pferd neben meines führte.

      „Ich verspreche es dir“, sagte er. „So bald wie möglich.“ Sein Blick hielt meinen fest, nur wenige Sekunden lange. Dann trieb er sein Pferd an, und ich folgte ihm, bemüht, mich auf dem Sattel zu halten.

      Auf zu den Schneeelfen.

      Falls ich mich solange auf dem Pferd halten konnte.

      Kapitel 2

      Das Reich der Schneeelfen war atemberaubend. Es gab kein anderes Wort dafür – um ehrlich zu sein, könnte ich nicht einmal die Worte finden, die dem Anblick, der sich vor meinen Augen auftat, gerecht werden konnte.

      Auf dem Weg hatten Solas und ich die ganze Zeit über geschwiegen. Schon bald hatten wir sowieso Tair und die anderen eingeholt, was es unmöglich machte, uns zu unterhalten. Außerdem war die Strecke, die wir zurück zu legen hatten, um hierher zu gelangen, nicht sehr lange.

      Wir befanden uns schon weit oben auf dem Berg, als ein riesiges, filigran geformtes Tor vor uns auftauchte. Links und rechts flankiert von eisigen Mauern; sie waren nicht menschengemacht, sondern vollkommen natürlich – selbst wenn ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte, wie so etwas zustande kommen konnte.

      Über den Mauern sah ich eine prachtvolle, gigantische eisige Burg – zumindest schien sie aus Eis. Allerdings sah sie so klar und rein und weiß aus, dass ich mich erneut fragte, ob Elfen eigentlich zaubern konnten. Anders konnte ich mir all das hier nicht erklären.

      Alles hier schien aus dem merkwürdigen, elfischen Eis geformt zu sein; filigrane Äste und Blätter – das zumindest schien das Vorbild zu sein – aus Schnee und Eis ragten in die Höhe und durchliefen das gigantische Reich, das von dicken, eisigen Mauern eingefasst wurde.

      Ich merkte, wie Solas‘ Blick auf mir lag; vermutlich wollte er meine Reaktion einschätzen. Ich konnte nicht anders, als zu starren, auf das was vor uns lag. Es war so wunderschön und rein - und gleichzeitig so kalt. Beinahe kam es mir so vor, als hätte Lilíth ein Stück ihrer Heimat im Wald als Vorbild hierher bringen wollen; gleichzeitig repräsentierte die Kälte dieses Ortes ihren Verlust und ihren Zorn СКАЧАТЬ