Little Women: Beth und ihre Schwestern. Луиза Мэй Олкотт
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Название: Little Women: Beth und ihre Schwestern

Автор: Луиза Мэй Олкотт

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754178942

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СКАЧАТЬ Trank mir, den ich haben muss!

      Süss mach’ ihn, stark und wirksam, schnell

      Gieb Antwort mir, o Elf, zur Stell’!

      Es ertönte eine sanfte Melodie, und aus dem Hintergrunde der Höhle trat eine kleine Gestalt in duftigem weissen Gewande mit glänzenden Flügeln, goldenem Haar und einem Rosenkranze auf dem Haupte. Sie schwang ihren Zauberstab und sang:

      „ Hier komm’ ich aus meinem luft’gen Haus,

      Weit, weit in dein silbernen Mond.

      Nimm hin den Trank,

      Nur zögre nicht lang,

      Denn schnell ist sein Zauber dahin!“

      Der Geist liess eine kleine vergoldete Flasche zu den Füssen der Hexe niederfallen und verschwand. Eine zweite Arie von Hagar beschwor eine neue Erscheinung herauf; — diesmal aber war’s ein hässlicher schwarzer Kobold; unter donnerähnlichem Getöse erschien er, schleuderte, einige unverständliche Worte krächzend, dem Hugo ein schwarzes Fläschchen zu und verschwand mit einem heisern und höhnischen Lachen. Hugo sang seinen Dank, steckte jeden der Zaubertränke in einen seiner Stiefel und entfernte sich. Nun erzählt Hagar dem Publicum, dass Hugo vor Jahren mehrere ihrer Freunde getödtet, dass sie ihn deshalb verflucht hat und, um sich zu rächen, seine Pläne durchkreuzen will. Hierauf fällt der Vorhang, und die Zuhörer ruhen sich aus, essen Confect und bewundern die Schönheiten des Stückes.

      Man hörte nun viel Geräusch und Hämmern, ehe der Vorhang wieder aufgezogen wurde, aber bei dem Anblick der neuen prächtigen Decorationen verstummte jedes ungeduldige Murren.

      Ein Thurm erhob sich bis unter die Decke; in halber Höhe befand sich ein Fenster, vor dem eine Lampe brannte, und hinter dem weissen Vorhange erschien die liebliche Zara in blauem mit Silber verzierten Gewande, auf Rodrigo wartend. Endlich kam er, seine kastanienbraunen Locken beschattete ein Hut mit wallendem Federbusch, die Schultern deckte ein rother Mantel, er trug eine Guitarre im Arm, und an den Füssen natürlich — die grossen Stiefel. An Fusse des Thurmes niederknieend, sang er in schmelzenden Tönen ein Ständchen; Zara antwortete, und nach einem Wechselgesange willigte sie ein, mit Rodrigo zu entfliehen. Nun aber kam der Haupteffect des ganzen Stückes. Rodrigo wirft Zara das eine Ende einer Strickleiter zu und fordert sie auf, herabzukommen. Diese steigt ängstlich aus dem Fenster, stützt ihre Hand auf Rodrigo’s Schulter und ist im Begriff leicht hinabzuspringen, aber — o weh! ihre Schleppe war am Fenster hängen geblieben, der Thurm wankte, neigte sich auf eine Seite, stürzte und begrub die unglücklichen Liebenden unter seinen Trümmern.

      Ein allgemeiner Schrei ertönte, als die grossen Stiefel sich aus den Ruinen erhoben, und man Zara’s Stimme rufen hörte: „Hatte ich’s euch nicht vorher gesagt?“ Mit wunderbarer Geistesgegenwart stürzte Don Pedro, der grausame Vater, hinein, zog die Tochter unter den Ruinen hervor, und nachdem er ihr mit leiser Stimme befohlen, nicht zu lachen und weiter zu spielen, als sei nichts vorgefallen, gebot er dem Rodrigo zornig, aufzustehen und verbannte ihn aus seinem Gebiet. Obgleich durch den Fall des Thurmes augenscheinlich erschüttert, widersetzt sich Rodrigo dem alten Edelmann, und rührt sich nicht von der Stelle. Seine Unerschrockenheit giebt auch Zara Muth. Sie wagt es, ihrem Vater zu trotzen, und dieser befiehlt, sie beide in den tiefsten Kerker des Schlosses zu werfen. Ein kleiner Gefängnisswärter trat mit Ketten herein und führte sie ab, sah aber dabei selbst höchst erschrocken aus und vergass offenbar, die seine Handlung erklärenden Worte zu sprechen oder zu singen.

      Der dritte Act beginnt. Die Scene stellt die Schlosshalle vor. Hagar erscheint, um die Liebenden zu befreien und sich an Hugo zu rächen. Als sie ihn kommen hört, verbirgt sie sich und steht nun, wie er die Zaubertränke in zwei Becher mit Wein gietzt und dem schüchternen kleinen Gefängnisswärter gebietet: „Bringe sie den Gefangenen in ihre Zellen und sage ihnen, dass ich augenblicklich kommen werde.“ Der Diener ruft Hugo bei Seite, um ihm eine Mittheilung zu machen, und Hagar benutzt diesen Augenblick, um die beiden Becher gegen zwei unschädliche zu vertauschen. Ferdinando, der Page, trägt sie fort, und Hagar stellt den für Rodrigo bestimmten Giftbecher auf den Tisch. Hugo, von einer langen Arie, die er gesungen, durstig, trinkt den Inhalt des Bechers, stürzt bewusstlos nieder und giebt unter heftigen Qualen seinen Geist auf, nachdem Hagar dem auf einen Augenblick wieder zum Bewusstsein Erwachten in einer grossen Arie offenbart hat, was sie gethan hat.

      Dies war eine wirklich ergreifende Scene. Der Held wurde herausgerufen und erschien mit grosser Würde, Hagar an der Hand führend, deren Gesang fast noch mehr als Hugo’s Spiel das Publicum zur grössten Bewunderung hingerissen hatte.

      Der vierte Act zeigt den verzweifelnden Rodrigo im Begriff, sich zu tödten, weil man Zara der Untreue beschuldigt. Er zückt eben den Dolch gegen die eigene Brust, als man eine liebliche Stimme unter dem Fenster ertönen hört. Das Lied versichert ihn, dass Zara treu aber in Gefahr ist, und dass er sie retten kann, wenn er will. Es wird ein Schlüssel in den Kerker geworfen, welcher die Thür öffnet. Die unverhoffte Freude giebt ihm Kraft, seine Ketten zu zerreissen, und er stürzt hinaus, um seine Geliebte zu retten.

      Der fünfte Act beginnt mit einer stürmischen Scene zwischen Zara und Don Pedro. Er verlangt, sie solle im ein Kloster gehen; sie aber weigert sich standhaft. Vergeblich sucht sie den Vater zu erweichen und ist einer Ohnmacht, nahe, als Rodrigo hereinstürzt und um ihre Hand wirbt. Don Pedro verweigert sie ihm, weil er nicht reich ist. Der Streit wird immer heftiger, und schon ist Rodrigo im Begriff, die völlig erschöpfte Zara fortzutragen, als der schüchterne kleine Diener hereintritt, mit einem Brief und einem Sacke von Hagar, die auf geheimnissvolle Weise verschwunden ist. Der Brief enthält die Mittheilung, dass Hagar dem jungen Paare unermessliche Schätze hinterlässt, dem Don Pedro aber ihren Fluch, falls er nicht einwilligt, die Liebenden glücklich zu machen. Man öffnet den Sack und der Anblick der darin enthaltenen Reichthümer rührt den gestrengen Vater, der nun ohne Murren seine Einwilligung giebt, und während alle Betheiligten einen freudigen Chor anstimmen, fällt der Vorhang, im Augenblick, wo das junge Paar vor Don Pedro niederkniet, um seinen Segen zu empfangen.

      Rauschender Beifall folgte; ein lautes Krachen aber machte demselben ein plötzliches Ende. Das Bett, worauf die Zuschauerloge gebaut war, brach zusammen, und ein Theil der begeisterten Zuschauer verschwand. Aber Rodrigo und Don Pedro eilten zur Hülfe herbei, und alle wurden unversehrt unter den Trümmern hervorgezogen, wenn auch einige vor Lachen dem Ersticken nahe. Die Aufregung war kaum vorüber, als Hannah erschien, um die Gesellschaft in Frau March Namen zum Abendessen einzuladen.

      Dies Abendessen war selbst für die Schauspieler eine Ueberraschung, und als sie den reichbesetzten Tisch erblickten, sahen sie einander mit Staunen und Entzücken an. Es sah der Mama ähnlich, ihnen eine besondere Freude machen zu wollen; aber etwas so Schönes und Feines war seit den Tagen ihres verlorenen Reichthums unerhört. Zwei Schüsseln Eiscrême, weiss und rosa, Kuchen, Früchte, seine Bonbons, und in der Mitte des Tisches vier grosse Bouquets von Treibhausblumen! Sie konnten sich von ihrem Erstaunen kaum erholen und starrten erst den Tisch und dann ihre Mutter an, welche die ganze Scene höchlich zu ergötzen schien.

      „ Haben gütige Feen den Tisch gedeckt?“ fragte Amy.

      „Der Weihnachtsmann hat uns die schönen Sachen beschert,“ sagte Lieschen.

      „ Die Mutter hat’s gethan,“ rief Margaret mit ihrem süssesten Lächeln, trotz ihres grauen Bartes und der weissen Augenbrauen.

      „Die Tante March hat einen guten Einfall gehabt,“ rief Jo, als sei ihr plötzlich ein Licht aufgegangen.

      „ Alle auf dem Irrwege,“ sagte Frau March. „Der alte Herr Lorenz hat diese Leckerbissen geschickt.“

      „ Der Grossvater des jungen Lorenz? Wie СКАЧАТЬ