Little Women: Beth und ihre Schwestern. Луиза Мэй Олкотт
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Little Women: Beth und ihre Schwestern - Луиза Мэй Олкотт страница 6

Название: Little Women: Beth und ihre Schwestern

Автор: Луиза Мэй Олкотт

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754178942

isbn:

СКАЧАТЬ entschlossen, gerade das fortzutragen, was sie am liebsten ass.

      Margaret deckte die Buchweizenkuchen zu und häufte Brot auf einen grossen Teller.

      „Ich dachte wohl, dass ihr’s thun würdet, sagte Frau March zufrieden lächelnd.“ Ihr sollt alle mitgehen und mir helfen, und wenn wir zurückommen, wollen wir Milch und Brot frühstücken; heute Mittag wollen wir uns dann zu entschädigen suchen.“

      Sie waren bald fertig, und der Zug setzte sich in Bewegung. Glücklicherweise war es früh am Tage, und da sie durch Nebenstrassen gingen, so wurden sie von wenigen Leuten gesehen, und niemand lachte über die komische Gesellschaft

      Es war ein ärmliches, kahles, elendes Zimmer mit zerbrochenen Fensterscheiben, ohne Feuer, mit zerlumpten Betten, wo sie die kranke Mutter mit dem schreienden Säugling und eine Schaar bleicher hungriger Kinder fanden. Letztere waren unter eine alte Decke gekrochen, um sich gegenseitig, warm zu halten. O, wie die grossen Augen die hereintretenden Mädchen anstarrten, und die blauen Lippen sie anlächelten!

      „ Ach, mein Gott! es sind gute Engel, die zu uns kommen!“ rief die arme Frau unter Freudenthränen.

      „ Komische Engel in Kapuzen und Handschuhen,“ sagte Jo lachend.

      Nach wenigen Minuten aber schien es wirklich, als ob gute Geister in dem ärmlichen Zimmer geschäftig gewesen wären. Hannah, die Holz gebracht hatte, machte Feuer an und verstopfte die zerbrochenen Fensterscheiben mit alten Hüten und mit ihrem eigenen Tuche. Frau March gab der Mutter Thee und Hafergrütze und tröstete sie mit dem Versprechen, ihr nach Kräften zu helfen, während sie das kleine Kind mit so zärtlicher Sorgfalt ankleidete, als wäre es ihr eigenes gewesen. Mittlerweile deckten die Mädchen den Tisch, setzten die Kinder um das Kaminfeuer und fütterten sie unter freundlichem Gespräch und Lachen wie eben so viele hungrige Vögel.

      „ Die Engelskinder!“ riefen die armen kleinen Dinger, während sie sich’s gut schmecken liessen und ihre rothen Hände vor dem behaglichen Feuer wärmten. ,Engelskinder!‘ waren die Mädchen noch nie genannt worden; aber der Name klang ihnen süss, besonders Jo, für die er am wenigsten zu passen schien. Das war ein glückliches Frühstück, obgleich sie nichts davon bekamen; und als sie fortgingen mit dem Bewusstsein, eine Hungernde Familie gesättigt und getröstet zu haben, da gab es wohl in der ganzen Stadt keine glücklichere Leute als die vier hungrigen kleinen Mädchen, die ihr Frühstück weggegeben hatten und sich am Weihnachtsmorgen mit Milch und Brot begnügten.

      „ Ich denke, das heisst „unsern Nächsten lieben wie uns selbst“, und ich freue mich, dass Mama uns dazu Gelegenheit gegeben hat,“ sagte Margaret, als sie und ihre Schwester die Geschenke für die Mutter ordneten, welche hinaufgegangen war, um Kleider für die arme Familie zusammenzusuchen.

      Der Weihnachtstisch war kein reichbesetzter, aber eine grosse Schale mit Rosen und andern Blumen verliehen demselben ein ganz festliches Ansehen, und die Liebe, mit welcher die kleinen Gaben dargebracht wurden, gab ihnen ihren inschätzbaren Werth.

      „ Da kommt sie! Fang an, Lieschen! Oeffne die Thür, Amy! Mama lebe hoch!“ rief Jo, im Zimmer herumspringend.

      Lieschen spielte ihren lustigsten Marsch, Amy riss die Thür auf, während Margaret der Mutter entgegen ging und sie triumphirend an den Ehrenplatz führte. Frau March war sehr überrascht und gerührt und unter Thränen lächelnd, besah sie ihre Geschenke und die denselben angehefteten kleinen Zettel. Die Pantoffeln mussten gleich anprobirt werden; eins der schönen Taschentücher wurde mit Amy’s kölnischem Wasser parfümirt, und die Rose vor die Brust gesteckt. Die seinen Handschuhe dagegen wurden für die nächste passende Gelegenheit bei Seite gelegt.

      Und nun gab’s viel zu lachen und zu erklären in jener einfachen, liebevollen Weise, welche solchen Familienfesten einen so grossen Reiz verleihen und noch nach langen Jahren die Erinnerung daran so süss machen.

      Die Ereignisse des Morgens hatten soviel Zeit in Anspruch genommen, dass der übrige Theil des Tages unter Vorbereitungen zu den Festlichkeiten des Abends verging. Da sie noch zu jung waren, um oft ins Theater zu gehen, und nicht reich genug, um für ihre kleinen Aufführungen kostspielige Einrichtungen zu machen, so bedurfte es seines geringen Aufwandes von Phantasie, um das Fehlende zu ersetzen. Aber auch hier traf das Sprichwort zu. ,Noth ist die Mutter der Erfindung.‘ Aus Pappe, Gold- und Silberpapier und allerlei andern Kleinigkeiten wurden die prächtigsten Aufzüge zu Stande gebracht, und das grosse Zimmer war es schon gewohnt, das Unterste zu oberst gekehrt zu sehen. Wie oft war es schon der Schauplatz solcher unschuldigen Feste gewesen!

      Herren wurden nicht zugelassen, und so konnte Jo nach Herzenslust Männerrollen spielen, wobei es ihr Hauptvergnügen war, in einem Baar ungeheuren Lederstiefeln einher zu stolzieren; sie waren das Geschenk einer Freundin, welche sie sich durch eine Dame verschafft hatte, die einen Schauspieler zu ihren Bekannten zählte. Diese Stiefel, ein altes Rappier und ein geschlitztes Wamms, welches einst von einem Künstler zu einem Gemälde benutzt worden war, waren Jo’s Schätze und kamen bei jeder Gelegenheit zum Vorschein. Da das Theaterpersonal so wenig zahlreich war, so mussten die beiden Hauptpersonen verschiedene Rollen übernehmen, und die Gewandtheit, welche sie im beständigen Wechseln der Costüme und in der Anordnung der Bühne entfalteten, war höchst anerkennenswerth. Es war eine treffliche Uebung für ihr Gedächtniss, ein unschuldiges Vergnügen und füllte manche Stunde aus, die sonst vielleicht auf weniger angenehme Weise und in minder guter Gesellschaft zugebracht worden wäre.

      An diesem Weihnachtsabend nun sassen zehn bis zwölf junge Mädchen zusammendrängt auf einem Bette, welches die Zuschauerloge vorstellte. Ein blau und gelb gestreifter Vorhang von Möbelkattun, hinter welchem man viel Rauschen, Flüstern, Hin- und Herlaufen und gelegentlich ein unterdrücktes Sichern hörte, trennte sie von der Bühne. Doch jetzt hörte man schellen; der Vorhang wurde aufgezogen, und das Trauerspiel begann.

      Der auf dem Theaterzettel angedeutete ,düstere Wald‘ wurde durch einige Gesträuche in Töpfen, eine grüne Fussdecke und eine Höhle im Hintergrunde dargestellt. Das Dach dieser Höhle bildete ein Kleiderhalter, die Wände, zwei Büreaux; in derselben befand sich ein Ofen in voller Glut, und eine alte Hexe stand über einen schwarzen Kessel gebeugt. Die Bühne war dunkel, was die Glut des Ofens und den aus dem Kessel aufsteigenden wirklichen Dampf um so effectvoller machte. Einen Augenblick liess man die Versammlung ungestört dieses überraschende Schauspiel geniessen, dann trat der Bösewicht Hugo auf, mit klirrendem Säbel, breitkrämpigem ins Gesicht gedrücktem Hut, schwarzem Bart, weitem Mantel und den bekannten grossen Stiefeln. In heftiger Aufregung geht er auf der Bühne auf und nieder, dann giebt er in einem wilden Gesange seinem Hasse gegen Rodrigo und seiner Liebe für Zara Ausdruck und endet mit dem Entschlusse, den Einen zu ermorden und die Andere zu gewinnen. Der rauhe Ton seiner Stimme machte einen tiefen Eindruck, und die Zuhörer benutzten einen Augenblick, wo er Athem schöpfte, um ihren lauten Beifall kund zu geben. Er verbeugte sich mit der Miene eines an die Gunst des Publitzums gewöhnten Künstlers, trat an den Eingang der Höhle und rief in gebieterischen Tone:

      „Halloh! mein Schatz, hieher! ich brauche deine Hülfe.“

      Auf diesen Ruf trat Margaret als Hexe aus der Höhle. Sie trug ein Kleid aus rothem und schwarzem Stoff, und einen Stab in der Hand. Graues Pferdehaar hing um ihr Gesicht, und ihr Mantel war mit kabbalistischen Zeichen bedeckt. Hugo verlangte einen Zaubertrank, der Zara mit Liebe zu ihm erfüllen sollte, und einen zweiten, um Rodrigo zu vergiften. Hagar versprach beide in einer effectvollen Arie, welche damit begann, dass sie den Geist heraufbeschwor, der ihr den Liebestrank bringen sollte:

      Hieher, hieher, luft’ger Geist,

      O komm’ aus den himmlischen Auen!

      Rosenkind, von Thau gespeist.

      Kannst Zaubertränke СКАЧАТЬ