John Flack. Edgar Wallace
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Название: John Flack

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754181409

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СКАЧАТЬ wollte gerade das Bureau verlassen, als ihr sein großes Werk einfiel.

      »Mr. Daver, wissen Sie vielleicht etwas über die Flacks?«

      Er runzelte die Stirn.

      »Flachs? ... Warten Sie mal; was meinen Sie mit Flachs?«

      Sie buchstabierte den Namen.

      »Ein Freund von mir erzählte mir neulich davon,« sagte sie. »Ich dachte, Ihnen würde der Name bekannt sein. Das ist eine Verbrecherbande ...«

      »Flack! ... Aber sicher kenne ich den Namen! ... Du meine Güte, wie interessant! Sie sind also auch Kriminalogist? John Flack, George Flack, Augustus Flack ...« – er sprach rasend schnell, als er die Namen an seinen langen, vom Tabak gelb gefärbten Fingern abzählte. »John Flack ist im Irrengefängnis, seine beiden Brüder entwischten nach Argentinien. Schreckliche Kerle, schreckliche, ganz schreckliche Kerle! Was für eine wundervolle Organisation ist doch unsere Polizei. Und Scotland Yard erst! ... Einfach großartig! ... Sie stimmen mir doch bei? ... Aber zweifellos ... Flack!« Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, diese Gesellschaft mit ein paar kurzen Paragraphen abzutun, aber mein Material ist leider noch nicht vollständig. Kennen Sie sie denn?«

      Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

      »Nein, ich habe nicht den Vorzug.«

      »Fürchterliche Geschöpfe,« fuhr Mr. Daver fort. »Erstaunliche Kreaturen! Wer ist denn Ihr Freund, Miß Belman?... Ich würde mich freuen, ihn kennenzulernen. Er könnte mir vielleicht mehr über diese Leute erzählen.«

      Margaret hörte diese Worte mit Bestürzung an.

      »O nein. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Sie ihn treffen werden,« sagte sie hastig, »und ich glaube auch nicht, daß er darüber sprechen würde, falls Sie ihm begegnen würden – es war vielleicht falsch von mir, ihn überhaupt zu erwähnen.«

      Diese Unterhaltung mußte Mr. Daver sehr beschäftigt haben, denn am Abend, als sie ihr Bureau verließ, um nach ihrem Zimmer zu gehen – sie war sehr müde – klopfte er an ihre Tür, öffnete diese auf ihre Aufforderung hin und blieb auf der Schwelle stehen.

      »Ich habe die Berichte über die Flacks noch einmal durchgelesen,« sagte er, »und es ist überraschend, wie wenig Material über sie vorhanden ist. Ich habe einen Zeitungsausschnitt mit dem Bericht, daß John Flack tot ist. Das war der Mann, der nach Broadmoor geschickt wurde. Ist er eigentlich tot?«

      »Ich könnte es Ihnen wirklich nicht sagen,« sagte sie, nicht ganz der Wahrheit gemäß. »Er wurde mir gegenüber nur gelegentlich erwähnt.«

      Mr. Daver kratzte sich am Kinn.

      »Ich dachte, man hätte möglicherweise Ihnen ein paar Einzelheiten erzählt, die Ihnen ... als Laie ... sozusagen ...« er kicherte ... »unwichtig erschienen, die aber für mich –«

      Er zögerte erwartungsvoll.

      »Das ist alles, was ich weiß, Mr. Daver,« sagte Margaret.

      Sie schlief fest in dieser Nacht; das entfernte Rauschen der Wogen, die den langen Strand der Siltbury Bucht heraufrollten, sang sie in traumlosen Schlummer.

      Ihre Arbeit begann erst nach dem Frühstück, das sie in ihrem Bureau einnahm, und bestand hauptsächlich im Kontrollieren der Rechnungen. Anscheinend hatte aber Mrs. Burton bis jetzt diesen Teil der Verwaltung unter sich gehabt, so daß wahrscheinlich erst am Monatsende, wenn Schecks ausgestellt werden mußten, ihre Arbeit schwerer werden würde. Ihre Arbeitszeit war hauptsächlich mit Korrespondenz ausgefüllt. Einigen hundertvierzig Bewerberinnen um ihren Posten mußte geantwortet werden, hierzu kam noch eine Anzahl Briefe von Leuten, die in der Pension wohnen wollten. Alle diese Briefe mußten Mr. Daver vorgelegt werden, und es war auffallend, wie wählerisch Mr. Daver war. Hier ein Beispiel:

      »Se. Ehrwürden John Quinten? Nein, nein. Wir haben schon einen Pastor im Hause. Das genügt. Schreiben Sie ihm, es täte uns sehr leid, aber es wäre alles besetzt. Mrs. Bragley möchte ihre Tochter hierher bringen? Auf keinen Fall! Ich will nicht durch Kindergeschrei gestört werden. Sie geben mir doch Recht? ... Ich sehe, Sie denken auch so. Wer ist diese Frau? ... ›Zur Nachkur hierher kommen?‹ Das heißt, sie ist krank ... Ich kann aus Larmes Keep kein Sanatorium machen. Sie können all den Leuten schreiben, daß bis nach Weihnachten alles besetzt ist. Nach Weihnachten können sie kommen – ich verreise dann.«

      Die Abende gehörten ihr. Sie konnte, wenn sie wollte, nach Siltbury gehen, das mit Stolz zwei Kinos und eine Pierrot-Gesellschaft aufwies, und Mr. Daver stellte ihr das Hotelauto für diesen Zweck zur Verfügung. Sie zog es aber vor, durch das Gelände zu wandern. Das Besitztum war viel größer, als sie angenommen hatte. Auf der Südseite des Hauses dehnte es sich eine halbe Meile weit aus. Die Grenze nach Osten bildeten die Klippen, an denen entlang eine Mauer aus Feldsteinen in Brusthöhe aufgeführt war. Und das aus sehr gutem Grunde, denn die Klippen fielen hier senkrecht zweihundert Fuß auf die unterliegenden Felsen ab. An einer Stelle hatte ein kleiner Erdrutsch stattgefunden, hatte den Wall mit fortgerissen, und man hatte die Lücke durch einen provisorischen Holzzaun abgeschlossen. Der Versuch war gemacht worden, einen Neun-Loch-Golfplatz einzurichten, aber anscheinend war Mr. Daver dieser Sache überdrüssig geworden, denn das Gelände stand kniehoch unter wogendem Gras. An der Südwestecke des Hauses, ungefähr hundert Yards entfernt, befand sich ein dichtes Rhododendrongebüsch, und das durchforschte sie, als sie einem kleinen gewundenen Pfade folgte, der sie bis in die Mitte des Gehölzes führte. Ganz unerwartet kam sie auf einen alten Ziehbrunnen. Das Mauerwerk lag in Trümmern; der Brunnenschacht war mit Brettern zugedeckt. An dem vom Wetter mitgenommenen Schutzdach über der Winde hing eine kleine hölzerne Tafel – augenscheinlich als Aufklärung für die Besucher:

      »Dieser Brunnen wurde von 935 bis 1794 benutzt. Er wurde von den gegenwärtigen Besitzern des Grundstücks im Mai 1914 aufgefüllt. Für diesen Zweck sind einhundertundfünfunddreißig Wagenladungen Sand und Steine gebraucht worden.«

      Für Margaret war es ein angenehmer Zeitvertreib, an diesem alten Brunnen zu stehen, und sich die Hörigen und barfüßigen Bauern vorzustellen, die Jahrhunderte hindurch an der Stelle gestanden hatten, wo sie sich jetzt befand. Als sie aus dem Gebüsch heraustrat, stieß sie auf Olga Crewe, das Mädchen mit dem blassen Gesicht.

      Margaret hatte weder mit dem Pastor noch mit dem Obersten gesprochen; sie hatte diese weder gemieden, noch diese sie. Olga Crewe hatte sie nicht mehr gesehen, und sie würde ihr auch jetzt aus dem Wege gegangen sein, wenn das junge Mädchen nicht zu ihr herübergekommen wäre.

      »Sie sind die neue Sekretärin, nicht wahr?«

      Ihre Stimme war sehr musikalisch, lockend. »Süßlich« war Margaretes erste Empfindung.

      »Ja, ich bin Miß Belman.«

      Das junge Mädchen nickte.

      »Meinen Namen kennen Sie ja, wie ich annehme? Werden Sie es hier nicht schrecklich langweilig finden?«

      »Ich glaube nicht,« lächelte Margaret. »Es ist ein wunderschönes Stückchen Erde.« Olga Crewes Augen überflogen die Landschaft mit kritischem Blick.

      »Ja, das ist es sicher. Sehr schön ... Aber man wird im Laufe der Jahre auch der Schönheit überdrüssig.«

      Margaret horchte erstaunt auf.

      »Sind Sie schon so lange hier?«

      »Eigentlich СКАЧАТЬ