John Flack. Edgar Wallace
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Название: John Flack

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754181409

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СКАЧАТЬ zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um an den eleganten, jungen Mann zu denken, der schon so oft versucht hatte, – und zwar unter dem alten Vorwand, »sie müßten sich früher schon mal getroffen haben« – mit ihr in ein Gespräch zu kommen. In der Aufregung über ihren Besuch in Larmes Keep hatte sie tatsächlich die Existenz dieses zudringlichen Anbeters oder die Möglichkeit, daß dieser bei ihrer Rückkehr von ihrer Reise auf sie warten könne, völlig vergessen.

      Ravini blieb stehen und wartete, bis sie herankam, wobei er ihr beifällig entgegenlächelte. Er liebte schlanke Mädchen von ihrer Art: Mädel, die sich ziemlich einfach kleideten, schöne Strümpfe und unauffällige kleine Hüte trugen. Er lüftete seinen Hut; die Glückssteine blitzten wunderbar.

      »Oh!« sagte Margaret Belman und blieb ebenfalls stehen.

      »Guten Abend, Miß Belman,« sagte George und ließ lächelnd seine weißen Zähne sehen. »Glücklicher Zufall, Ihnen wieder zu begegnen.«

      Als sie an ihm vorbeiging, fiel er in gleichen Schritt mit ihr.

      »Ich wünschte, ich hätte mein Auto hier; ich hätte Sie nach Hause fahren können,« begann er zu plaudern. »Ich habe einen neuen zwanziger Rolls – wirklich ein netter, kleiner Wagen. Ich brauche ihn nur wenig – ziehe es vor, von der Half Moon Street zu laufen.«

      »Gehen Sie jetzt nach der Half Moon Street?« fragte sie schnell.

      Aber George war ein Mann von Erfahrung.

      »Ihr Weg ist auch der meine.«

      Sie blieb stehen.

      »Wie heißen Sie?« fragte sie.

      »Smith – Anderton Smith,« antwortete er ohne Zögern. »Warum wollen Sie das wissen?«

      »Ich möchte es dem nächsten Schutzmann erzählen, dem wir begegnen,« sagte sie, und Mr. Ravini, dem solche Drohungen nicht unbekannt waren, lächelte.

      »Machen Sie sich nicht lächerlich, kleines Mädel,« sagte er. »Ich tue nichts Böses, und Sie wollen doch Ihren Namen auch nicht in den Zeitungen sehen. Außerdem würde ich einfach sagen, Sie hätten mich aufgefordert, mitzukommen, und wir wären alte, gute Freunde.«

      Sie sah ihn fest an.

      »Ich werde vielleicht sehr bald einen Freund treffen, der sich nur sehr schwer davon überzeugen lassen wird,« sagte sie. »Bitte, lassen Sie mich in Ruhe.«

      George aber erklärte, daß er das Vergnügen ihrer Gegenwart vorzöge.

      »Was für eine törichte, junge Dame Sie doch sind!« begann er. »Ich erweise Ihnen doch weiter nichts, als die gewöhnlichen Aufmerksamkeiten – –«

      Eine Hand packte seinen Arm und drehte ihn langsam herum – und das am hellichten Tage auf dem Waterloo Bahnhof, vor den Augen von mindestens zweien seiner Kumpane. Mr. Ravinis Augen blitzten drohend.

      Und doch schien sein Angreifer ein höchst harmloser Mann zu sein. Er war schlank und sah ziemlich melancholisch in die Welt. Er trug einen Gehrock, der fest über der Brust zugeknöpft war, und einen hohen, harten Filzhut mit flachem Deckel. Auf seiner etwas starken Nase saß – ein wenig schief – ein einfacher Stahlklemmer. Ein Paar strohfarbener Koteletten zierten seine Wangen, und an seinem Arm hing ein lose zusammengerollter Regenschirm. Diesen Einzelheiten schenkte aber George keine besondere Aufmerksamkeit, er kannte sie zur Genüge, denn Mr. I. G. Reeder, Detektiv der Staatsanwaltschaft, war ihm sehr gut bekannt ... die Kampflust verschwand aus seinen Augen.

      »Aaaach, Mr. Reeder!« sagte er mit einer Herzlichkeit, die beinahe aufrichtig klang. »Das ist aber eine angenehme Überraschung. Darf ich Ihnen Miß Belman vorstellen – wir wollten gerade zusammen nach –«

      »Aber doch nicht nach dem Flotsam Club zum Tee?« murmelte Mr. Reeder mit schmerzlichem Tonfall, »Und auch nicht nach Harrabys Restaurant? Sagen Sie bloß das nicht, Georgio! Du liebe Güte! Das hätte aber interessant werden können!«

      Er strahlte den finster blickenden Italiener an.

      »Im Flotsam Club hätten Sie der jungen Dame zeigen können, wo Ihre Freunde erst vorgestern den jungen Lord Fallon um dreitausend Pfund erleichtert haben – wie man mir erzählt hat. Und bei Harraby hätten Sie ihr das interessante, kleine Zimmer zeigen können, wo die Polizei immer durch eine Hintertür hineinkommen kann, wenn Sie es für vorteilhaft halten, einen Ihrer Freunde zu verraten. Sie hat wirklich was versäumt!« George Ravinis Lächeln stand mit seiner plötzlichen Blässe nicht im Einklang.

      »Hören Sie mal. Mr. Reeder –«

      »Tut mir leid, Georgio« Mr. Reeder schüttelte traurig seinen Kopf. »Meine Zeit ist kostbar. Ich kann Ihnen gerade noch eine Minute opfern, um Ihnen mitzuteilen, daß Miß Belman eine ganz besonders gute Freundin von mir ist. Sollte sich ihr Erlebnis von heute wiederholen – wer weiß, was da alles passieren könnte; wie Ihnen bekannt sein dürfte, bin ich ein boshafter Mensch.« Er sah den Italiener nachdenklich an. »Ich möchte wissen, ob es wirklich Bosheit ist, die mich hindert, Ihnen eine sehr interessante Enthüllung zu machen, die mir auf der Zunge liegt. Das menschliche Gemüt ist ein eigenartiges und kompliziertes Ding, Mr. Ravini. Na ja, ich muß weiter. Grüßen Sie Ihre Zunftgenossen, und wenn Sie merken, daß einer der Herren von Scotland Yard Ihnen nachgeht, seien Sie ihm nicht weiter böse. Er tut ja nur seine Pflicht. Und vergessen Sie nicht meine – na ja – Warnung betreffs dieser jungen Dame.«

      »Ich habe nichts zu dieser Dame gesagt, was ein Herr nicht sagen dürfte.«

      Mr. Reeder schielte Ravini an.

      »Sollten Sie das getan haben, können Sie darauf rechnen, daß Sie mich heute Abend wiedersehen – und dann werde ich wohl nicht allein kommen. In dem Fall,« – sein Ton wurde ganz vertraulich – »würde ich genug kräftige Leute mitbringen, die Ihnen die Schlüssel zu Ihrem Schließfach im Fetter Lane Stahlkammer-Depot abnehmen werden.«

      Mehr sagte er nicht, aber Ravini taumelte bei dieser Drohung. Ehe er sich wieder gefaßt hatte, waren Mr. I. G. Reeder und sein Schützling in der Menge verschwunden.

      3. Kapitel

      »Ein interessanter Mann,« sagte Mr. Reeder, als ihr Wagen über die Westminster Brücke fuhr. »Er ist wirklich der interessanteste Mensch, den ich im Augenblick kenne. Das Schicksal wollte es, daß ich in dieser Weise auf ihn stoßen mußte. Ich möchte aber, er würde keine Diamantringe tragen.«

      Er sah seine Begleiterin verstohlen an.

      »Nun, hat Ihnen ... hm ... das Haus gefallen?«

      »Es ist wunderschön dort,« sagte sie ohne große Begeisterung, »aber es ist ziemlich weit weg von London.«

      Er sah auf einmal niedergeschlagen aus.

      »Haben Sie die Stellung nicht angenommen?« fragte er besorgt.

      Sie wandte sich halb zu ihm und sah ihn fest an.

      »Mr. Reeder, ich glaube wirklich, Sie sehen mich lieber gehen als kommen!«

      Zu ihrer Überraschung bekam Mr. Reeder einen ganz roten Kopf.

      »Wie ... hm ... natürlich möchte ich das ... nicht, meine ich selbstverständlich. Aber es scheint СКАЧАТЬ