Das Halsband. Hedwig Courths-Mahler
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Название: Das Halsband

Автор: Hedwig Courths-Mahler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754181959

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СКАЧАТЬ und englisch durcheinander und auch einige spanische Worte liefen mit dazwischen. Berta lachte und war ganz verliebt in das reizende Kind.

      Später ging Annie mit ihrem Töchterchen ein wenig ins Freie. Aber sie schleppte sich nur bis zu den nächsten Anlagen. Dort setzte sie sich auf eine Bank und Jonny plauderte abwechselnd mit ihr und mit dem Püppchen, das sie mit sich genommen hatte.

      Um die Mittagszeit kehrte Annie in das Hotel zurück. Und so zwang sie einige Tage die schleichende Krankheit nieder, immer hoffend, daß es nur eine vorübergehende Schwäche sei.

      Acht Tage waren so vergangen, als es ihr eines Morgens nicht möglich war, sich weiterzuschleppen, als vom Bette bis zum Diwan. Berta suchte sie zu überreden, einen Arzt zu befragen. Aber Annie wehrte ängstlich ab. »Nein, nein, liebe Berta, ich bin ja nicht krank. Nur ein wenig müde und matt von allen Strapazen. Ich muß mir nur einige Tage richtige Ruhe gönnen, nicht ausgehen. Jonny kann leider einige Tage nicht hinaus. Aber es muß gehen.«

      »Ich werde Jonny mit mir hinaus nehmen, sie kann auf dem Korridor spielen, da hat sie mehr Platz und gnädige Frau haben Ruhe. Ich gebe gut acht auf die Kleine, gnädige Frau können ganz außer Sorge sein.«

      »Gute Berta, ich bin Ihnen so von Herzen dankbar, daß Sie sich meiner und Jonnys annehmen.«

      »O, das Kind macht mir gar keine Last. Sie ist so lieb und artig, die kleine Jonny. Ich tue es gern, gnädige Frau, erholen Sie sich nur in aller Ruhe.« Damit ging Berta mit der fröhlich plaudernden Jonny hinaus. Annie sah ihnen mit trüben Augen nach. Es war hart, auf die Barmherzigkeit einer gutmütigen Dienerin angewiesen zu sein. Und doch dankte sie dem Schicksal, das sie gerade hierher geführt hatte.

      7.

      Gräfin Thea hatte sich schon einige Tage vor ihrer Abreise nach Berlin brieflich mit dem ihr gerühmten Auskundschafter in Verbindung gesetzt. Sie hatte um eine Unterredung gebeten und angefragt, ob sie ihn zu einer bestimmten Zeit in ihrem Berliner Hotel erwarten dürfe.

      Herr Anton Völker hatte der Gräfin geantwortet, daß er pünktlich zur Stelle sein würde.

      Gräfin Thea hatte danach ihre Abreise für den nächsten Morgen festgelegt und war auch dann programmmäßig mit ihrer treuen Grill in Berlin eingetroffen.

      Am nächsten Vormittag, Punkt elf Uhr überreichte ihr Grill eine schlichte Visitenkarte.

      »Anton Völker.«

      »Führe den Herrn herein, Grill, und bleibe im Nebenzimmer, daß wir von niemand gestört werden,« sagte Gräfin Thea.

      Grill verschwand und gleich darauf trat ein mittelgroßer, gutgekleideter Mann von ungefähr vierzig Jahren in das elegante Hotelzimmer. Gräfin Thea sah forschend in sein bartloses, nicht uninteressantes Gesicht, in dem das Kinn und die Nase besonders charakteristisch waren. Die tiefliegenden grauen Augen hatten mehr den Ausdruck eines Künstlers oder Gelehrten, doch leuchteten sie zuweilen seltsam auf.

      Artig und höflich, als ein Mann von guter Erziehung, verneigte er sich vor ihr.

      »Frau Gräfin Theodora Wildenfels?« fragte er mit einer ruhigen, sympathischen Stimme.

      »Ich bin es, Herr Völker — bitte, nehmen Sie Platz. Ich muß Ihre Aufmerksamkeit eine Weile in Anspruch nehmen.«

      Sie deutete auf einen Sessel. Völker ließ sich darauf nieder und betrachtete mit diskretem Interesse das leidvolle, gütige Gesicht der vornehmen Aristokratin.

      »Meine Zeit gehört Ihnen, gnädigste Gräfin. Ich bitte, ganz darüber zu verfügen. Je ausführlicher Sie mich mit Ihren Wünschen bekannt machen, je besser kann ich Ihnen dienen.«

      Gräfin Thea holte tief Atem und begann dann zu erzählen von dem vor fünfzehn Jahren verschwundenen Halsband. Sie schilderte genau die Veranlassung zur Entlassung des Rendanten Horst und sagte ihm, daß ihr Mann damals nur von einer Anzeige Abstand genommen hatte, weil Horst schon seit vielen Jahren seine Stelle verwaltete und sonst ein sehr tüchtiger Beamter gewesen wäre. Außerdem wäre es ihm unangenehm gewesen, mit der Polizei in Berührung zu kommen.

      »Auch ich hatte meinen Mann aus Mitleid mit Horst's Familie selbst darum gebeten, ahnungslos, daß ich selbst am Verschwinden des Halsbandes schuld war,« fuhr sie fort.

      Völker, der bisher unbewegt ihrem Bericht gefolgt war, sah sie bei diesen Worten mit einem seiner seltsam forschenden Blicke an.

      »Sie selbst?« fragte er aufmerksam.

      »Ja, ich selbst. Denken Sie sich mein Erschrecken, als ich vor einigen Tagen das Halsband in einem Geheimfache meines Schreibtisches fand, wo ich es damals in der Zerstreuung selbst hingelegt hatte.«

      Wieder traf sie ein intensiv aufleuchtender Blick.

      »Bitte, weiter,« sagte er aber nur.

      Gräfin Thea schilderte ihm nun ihre Unruhe, ihre Gewissensbisse, daß durch ihre Unachtsamkeit so viel Leid und Schmach über einen ehrlichen Mann und seine Familie gebracht worden war. Sie hatte sich schon so in den Gedanken eingelebt, daß es wirklich so war, wie sie es erzählte, daß sie kaum noch das Gefühl hatte, die Unwahrheit zu sagen. Sie schloß ihren Bericht mit der Bitte, Völker möge seine ganze Kunst, all seinen Scharfsinn aufbieten, um den jetzigen Aufenthalt der Familie Horst zu ermitteln, damit sie ihre Schuld wieder gut machen könnte. Das sei ihr Auftrag, den sie ihm zu erteilen habe.

      Völker verneigte sich, als sie zu Ende war und zog ein ziemlich starkes Notizbuch hervor.

      »Gestatten Sie mir nur einige Fragen, gnädigste Frau Gräfin. Wissen Sie, wohin sich damals der Rendant Horst mit seiner Familie gewendet hat?«

      »Ja, sie sind nach Venezuela ausgewandert, wahrscheinlich, um sich dort eine Farm zu kaufen.«

      »Können die Mittel hierzu sehr groß gewesen sein?«

      »Kaum, da sie nur aus Ersparnissen während der Zeit seiner Tätigkeit bestanden haben können.«

      »In welchem Monat sind sie ausgewandert?«

      »In der Mitte des Juli.«

      »Bitte wollen Sie mir nun eine möglichst genaue Personalbeschreibung der drei Menschen liefern?«

      Gräfin Thea tat das und Völker notierte sich einiges. Dann fragte er weiter:

      »Hatte die Familie Horst Verwandte in Deutschland?«

      »Soviel ich weiß, nicht.«

      »Auch nicht in Amerika?«

      »Das scheint mir ausgeschlossen.«

      »Schön — das würde vorläufig genügen. Nun eine andere Frage, Frau Gräfin: Würden Sie für die Kosten einer Reise nach Venezuela aufkommen, wenn meine Nachforschungen von hier aus erfolglos wären?«

      Gräfin Thea nickte СКАЧАТЬ