Lieben, kämpfen, leiden!. Geri Schnell
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Название: Lieben, kämpfen, leiden!

Автор: Geri Schnell

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750228696

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СКАЧАТЬ am Freitagabend im Pigal treffen. Nach einer ersten Runde Kaffee, kommt man überein, den weiteren Verlauf des Abends, im Dancing Scharfer Egge in Rothrist zu verbringen.

      Mit Pauls Opel Ascona fährt nach Rothrist zum Scharfer Egge. Pascal sitzt hinten, zwischen Silvia und Monica und geniesst die engen Platzverhältnisse. Regula hat vorne neben Paul Platz genommen. Auch sie geniesst die Fahrt. Endlich ist sie einen kleinen Schritt weiter gekommen und sie ist entschlossen, den heutigen Abend zu nutzen, um Paul endlich besser kennen zulernen. Denn, seit Paul im Werk arbeitet, beobachtet sie ihn mit Interesse, doch Paul scheint es nicht zu bemerken, er hat mit seinem Auftrag im Lager viel zu tun und getraut sich nicht bei einem Schwatz, Zeit zu vertrödeln. Im Cafe City taucht er nie auf, obwohl er direkt darüber wohnt. Seit er dem Eishockeyclub beigetreten ist, trainiert er verbissen, denn er möchte unbedingt den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Sicher erlaubt ihm die finanzielle Situation auch keine grossen Sprünge. Den Opel Ascona hat er noch von seinem Vater, für seinen Studiumsabschluss, geschenkt bekommen. Seit er von zu Hause ausgezogen ist, unterstützen ihn die Eltern nicht mehr. Das ist schon alles, was Regula in den kurzen Gesprächen herausgefunden hat.

      Nun sitzt sie also neben Paul. So steigen bei Regula die Erwartungen für den heutigen Abend. Sie platziert ihre Beine so, dass Paul, wenn er in den fünften Gang schaltet, ihr Knie berührt. Regula hat sich verführerisch angezogen. Sie geniesst es, dass endlich wieder kurze Röcke getragen werden dürfen, für ihre Beine ist es die einzige richtige Kleidung.

      In Dancing Scharfer Egge bemühen sich die beiden Herren, dass ihre drei Damen nicht zu kurz kommen. Die Partner werden fleissig gewechselt und keiner der fünf getraut sich, einen der Partner zu bevorzugen.

      Das Hauptgesprächsthema ist natürlich die grosse Bestellung, welche die andere Hälfte des TBs heute feiern darf. Nach einer halbjährigen Auswahlphase hat die Geschäftsleitung entschieden, welcher Lieferant den Auftrag erhält. Der glückliche Maschinenlieferant hat ein Teil des TBs zu einem Nachtessen eingeladen. Die hier im Scharfer Egge versammelten Mitglieder des Technischen Büros haben nicht direkt mit Dino, wie die neue Anlage nun allgemein genannt wird, zu tun, sie bekommen jedoch viel von diesem Grossprojekt mit. Nun sind also die Würfel gefallen, ob die Geschäftsleitung richtig entschieden hat, können sie mit ihrem Informationsstand nicht beurteilen. Die beiden Offerten sind sehr ähnlich und am Ende hatte der Lieferant den Zuschlag erhalten, der schon die letzte Anlage geliefert hatte. Jedem der fünf Kleinen aus dem TB ist klar, dass viel Arbeit auf sie wartet. Welche Anlage nun beschafft wird, ist nun bestimmt. Was das jedoch für das restliche Werk bedeutet, wird sich erst allmählich herausstellen. Alles muss nun auf Dino angepasst werden. Bis zum definitiven Entscheid waren auch diese Nebenprojekte blockiert.

      Je länger der Abend dauert, umso grösser wird die Enttäuschung für Regula. Als Telefonistin weiss sie mehr über das Projekt Dino, als die anderen, ist aber an technischen Dingen nicht so interessiert, wie die welche im TB arbeiten. Sie bekommt als Telefonistin mehr von den Hintergründen und versteckten Intrigen mit, welche das Projekt begleiten. So vermutet sie, genau zu wissen, warum schlussendlich Dino gesiegt hat. Sie muss jedoch aufpassen, dass niemand merkt, dass sie ab und zu, bei einem Gespräch mithört, denn das könnte sie die Stelle kosten.

      So kommt es, dass das Gespräch am Tisch immer mehr an ihr vorbei läuft. Auch die geheimen Pläne, wie sie Paul verführen will, werden dadurch immer schwerer realisierbar. Sie ist deshalb froh, als sie von einem elegant gekleideten Herrn vom Nebentisch zu einem Tanz auffordert. Sie ist noch mehr erfreut, als sich herausstellt, dass der Herr ein ausgezeichneter Tänzer ist und über gute Manieren verfügt.

      Er heisst Roland und ist Vertreter eines Werkzeugbaus. Seine dunklen Haare sind mit einigen Silberfäden verziert. Obwohl er vom Alter her eigentlich verheiratet sein sollte, deutet nichts darauf hin. Die linke Hand ziert ein grosser Siegelring. Die ganze Erscheinung deutet darauf hin, dass es ihm finanziell sehr gut geht. Leider deutet auch sehr viel darauf hin, dass er im Umgang mit Mädchen ebenso erfolgreich ist. Höchste Vorsicht wäre also für Regula angebracht gewesen. Doch da Paul immer noch mehr an technischen Gesprächen interessiert ist, leistet auch sie ihren Beitrag, dass der nette Herr sie auch zum nächsten Tanz auffordert, sie schmiegt sich sehr eng an und reagiert auf seine Annäherungsversuche mit keinerlei Abwehrreaktion. In den Tanzpause setzt sie auch vom Tisch aus ihren verführerischen Blick ein, der seine Wirkung nicht verfehlt. So ist es kein Wunder, dass sie nur noch mit Roland tanzt und von der technisierenden Viererbande nichts mehr mitbekommt. Sie verdrängt die aufkommende Angst, denn sie spürt, dass dieser Mann für sie gefährlich werden kann. Alles deutet bei ihm auf ein schnelles Abenteuer hin und dafür ist sie sich normalerweise zu schade. Doch heute ist sie nicht mehr in der Lage das Spiel zu beenden. Gegen zwei Uhr fragt Paul, wie es mit dem nach Hause gehen sei? Regula ist einverstanden, sie will sich nur noch von Roland verabschieden.

      «Geh doch jetzt noch nicht, ich bringe dich im Auto nach Hause», schlägt Roland vor und schaut sie dabei verliebt an. Ihr Herz pocht so laut, dass sie glaubt das ganze Lokal müsste es hören.

      Nach Sekundenbruchteilen voller Zweifel antwortet sie: «Gut, ich bleibe noch, wenn du mir versprichst, mich schön artig nach Hause zu bringen!»

      «Ich verspreche es dir, dich sicher nach Hause zu bringen», und zur Viererbande gewandt erklärt er: «Ich heisse Roland Schenk und wohne in Aarau, ich verspreche, dass ich Regula sicher nach Hause bringe, ich wünsche euch eine gute Heimfahrt!»

      «Also, tschüss Regula, amüsier dich gut», verabschieden sich die Vier der Reihe nach.

      «Pass gut auf dich auf!», gibt Silvia noch den Rat, dann verschwinden die Vier.

      Nun setzt sich Regula zu Roland an den Tisch. Händchenhaltend und eng umschlungen, sitzen sie in ihrer Ecke. Regulas Herz pocht noch fester, denn ihre Zweifel sind noch nicht behoben.

      Hat sie zu hoch gepokert? fragt sie sich. Roland hat die Situation im Griff. Geschickt stellt er Fragen über Regulas Privatleben, alles scheint ihn zu interessieren. Die einzelnen Fragen werden immer wieder unterbrochen durch lange Pausen, in denen sie stumm in der Ecke sitzen oder zusammen tanzten. In diesen ruhigen Phasen, werden Zärtlichkeiten ausgetauscht. So vergeht die Zeit im Flug. Bald hören sie die Band sagen: «So, das war's für heute Abend. Wir wünschen ihnen eine gute Heimfahrt und hoffen sie ein anderes Mal begrüssen zu dürfen!»

      So kommt es, dass sie auf der Heimfahrt neben Roland, in dessen teuren Mercedes sitzt und mit klopfenden Herzen ihren Mut bewundert. Zum Ablenken erzählt sie Roland aus dem Werk. Dass heute Dino bestellt wurde und was für Auswirkungen das auf das ganze Werk haben wird. Roland hört interessiert zu, ohne dass die Konzentration aufs Fahren nachlässt. Es beruhigt sie, dass er nicht einer von den Rennfahrertypen ist, die, sobald sie ein Mädchen im Auto haben, zeigen müssen, was für schnelle Autofahrer sie sind. In Rolands Auto fühlt sie sich sicher. Als sie in die Nähe ihrer Wohnung kommen, muss sie Roland dirigieren.

      «Nächst Strasse nach links! Und dann kannst du auf dem kleinen Parkplatz anhalten!»

      «Wie geht es wohl jetzt weiter?», stellt sie sich die Frage, «muss ich ihm noch einen Kaffee machen, oder fährt er sofort weiter?»

      Vorsichtshalber hat sie einen Parkplatz gewählt, der nicht direkt vor ihrem Haus liegt, sondern zum Nachbarhaus gehört, «so, da wären wir, hat dir die Fahrt gefallen?»

      «Ja, du bist sehr anständig gefahren. Das mag ich so.» Roland hat inzwischen den Motor abgestellt, offenbar will er nicht gleich weiter fahren, stellt sie ein bisschen ängstlich fest.

      «Machst du mir noch einen Kaffee? Bis Aarau ist es noch weit und ich könnte eine Stärkung gebrauchen.»

      Nach kurzem Zögern meinte sie: «Komm mit, ich wohne da drüben, aber sei bitte leise, meine СКАЧАТЬ