Название: "Gedankeninferno"
Автор: Andreas Meyer
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783754175323
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Und je älter man wird, um so mehr Zipperlein bekommt man.
Aber ich denke, das ist ganz normal im Leben, als junger Spund ist man kerngesund und nach vielen Arbeitsjahren geht es dann los. Der eine hat weniger Beschwerden als der andere.
Aber was erzähle ich Euch, dass wisst ihr ja bestimmt aus eigener Erfahrung. Ja, und ab Fünfzig spricht man dann nicht mehr darüber, was einem so alles weh tut. Aber Spaß beiseite, was sind denn die sogenannten Krankheitsbilder ab Fünfzig? Menschen im Alter ab fünfzig Jahren – die sogenannten „Best Ager“- sind besonders anfällig für drei Krankheiten. Diese Menschen sind meistens von Osteoporose, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Jedoch wird der menschliche Organismus mit zunehmendem Alter anfälliger für Krankheiten, die manchmal auch chronisch werden können. Typische Krankheiten, die vor allem ältere Menschen betreffen, sind: Demenz, Inkontinenz, Schlaganfall, Parkinson oder Arthrose. Das sind schöne Aussichten, wir sind ja alle positiv eingestellt, und somit bleiben wir alle gesund und werden schön alt. Oder nicht? Das wünscht sich doch jeder Mensch.
Die ersten Schmerzen
Was für ein komisches Gefühl! Anfang Oktober fing das ganze Dilemma an. Ich stand wie jeden Morgen gegen 4:30 Uhr auf, um mich für den Dienst fertig zu machen. Mein erster Weg ist morgens immer ins Bad auf die Toilette. Ich merkte gleich, dass ich beim Urinlassen leichte Schmerzen in der Harnröhre spürte. Ich dachte mir nichts dabei und beließ es. Der einzige Gedanke war: Was von allein kommt, geht auch von allein wieder. Auf den Gedanken, zum Arzt zu gehen, kam ich nicht, es brannte ja nur ein bisschen. Nachdem es nicht besser wurde, dachte ich mir: Das wird nur eine Blasenentzündung sein, trink einfach einen Blasentee und alles wird wieder gut. Gesagt, getan. Ich besorgte mir einen Blasentee und trank diesen einige Tage mehrmals am Tag. Wie heißt es so schön: Der Glaube versetzt Berge, und vielleicht auch Schmerzen beim Wasserlassen. In der Zwischenzeit hatten wir schon den 12. Oktober und ich hatte nicht nur das Brennen beim Wasserlassen, sondern der Druck auf die Blase wurde auch stärker. Immer noch kein Warnzeichen für: Hallo, ab zum Arzt, nein, da geht man lieber ins Internet und bestellt sich eine Packung Granu Fink Kürbiskerne. Sie versprechen die Stärkung der Blase oder die Linderung von Prostatabeschwerden, so der Beipackzettel. Betroffene hoffen durch ihre Einnahme auf eine „sanfte“ Therapie ohne Nebenwirkungen. Na ja, das hört sich doch schon mal gut an, besser als zum Urologen zu gehen. Nach einer weiteren Woche bemerkte ich trotz Blasentee und den Kapseln keine Verbesserung. Das Einzige, was blieb, waren die noch erträglichen Schmerzen beim Wasserlassen. Am darauffolgenden Wochenende bekam ich besuch von Anne aus der Schweiz.
Samstagsabends im Gespräch musste ich wieder auf die Toilette um Wasser zu lassen, nur diesmal konnte ich fast kein Wasser mehr lassen, denn es kamen nur wenige Tropfen aus der Harnröhre. Ich dachte, die Blase platze gleich, der Schmerz war fast nicht mehr auszuhalten. Anne sprach mich darauf an und meinte nur: Sag mal, was hast du denn? Ich setzte mich mit einer gefühlt übervollen Blase auf das Sofa und erzählte ihr von meinem Problem. Spinnst Du, waren ihre ersten Worte, ab zum Arzt, das geht ja gar nicht, lass nach Dir schauen. Ich musste ihr versprechen, dass ich am Montag darauf gleich zum Arzt gehen und mir eine Überweisung zum Urologen geben lassen würde. Gesagt, getan holte ich mir eine Überweisung zum Urologen in Herrenberg. Ich war vor vielen Jahren einmal dort und deshalb versuchte ich, bei diesem Arzt einen Termin zu bekommen. Ich rief in der Praxis an und die Arzthelferin meinte, der Arzt sei im Ruhestand und die Frau Doktor könne momentan keine neuen Patienten mehr annehmen außer die Altpatienten des Vorgängers. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich vor vielen Jahren bei ihrem Vorgänger gewesen sei. Nach langem Hin und Her hatte ich einen Termin bekommen. So, jetzt gab es kein Zurück mehr, dachte ich, der nächste Donnerstag kann kommen. In der Zwischenzeit wurde das Brennen und der Druck beim Wasserlassen nicht wirklich besser. Die Granu Fink Kürbiskerne halfen auch nichts mehr, darum landeten sie im Mülleimer. Zum ersten Mal gingen mir Gedanken durch den Kopf, wie wohl so eine Untersuchung ablaufen würde. Vom Gedanken, dass es Krebs sein könnte, war ich meilenweit entfernt. Ich hatte eher Panik, was die Untersuchung anbelangte. Einfach überraschen lassen, mein Freund, sie wird schon nicht so dramatisch ablaufen. Auf der einen Seite war ich jetzt beruhigt, dass sich jemand um die Schmerzen kümmerte, und auf der anderen Seite wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, wie danach geschaut wird.
Termin beim Urologen
Dann kam der Tag der Untersuchung beim Urologen. Wie immer, wenn ich einen Termin habe, war ich zehn Minuten vor dem Termin da. Ich wartete auf dem Parkplatz vor der Praxis. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten sich nur wenige Patienten in der Praxis aufhalten. Kurz vor dem Termin ging ich Richtung Praxis, der Weg führte mich durch ein renovierungsbedürftiges Treppenhaus zur Praxis. Die Türe stand offen, daneben befand sich ein Ständer mit Handdesinfektionsmittel und einem Schild: „Bitte Hände vor dem Eintritt desinfizieren“. Ich desinfiziere meine Hände und blieb an einer Markierung am Boden stehen, bis ich aufgerufen wurde. Die Arzthelferin stand am Tresen hinter einer Plexiglasscheibe. Ich reiche ihr meine Überweisung und meinte, ich hätte um 11:30 Uhr einen Termin. Sie nahm meine Überweisung entgegen und bat mich, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Diesen Satz hört man doch fast immer bei Ärzten, bis man dann ins Behandlungszimmer aufgerufen wird. Beim Umschauen bemerkte ich gleich, dass die Praxis neugestaltet wurde. Das Wartezimmer war schön lichtdurchflutet und offen gestaltet und nur mit einer Glastür vom Flur getrennt. An den schönen weißen Wänden hingen zwei große Bilder mit Bäumen, dazu ein schöner dunkler Parkettboden und eine Pflanze, die in der Ecke stand. Ich muss sagen, ich fühlte mich richtig wohl und geborgen. Das zog sich durch die ganze Praxis durch. Nach wenigen Minuten wurde ich aufgerufen. Ich durfte im Arztzimmer Platz nehmen und war gespannt darauf, was in den nächsten Minuten passieren würde. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Frau Mitte 30 betrat den Raum. Schönen Tag, Herr Meyer, was kann ich für Sie tun, klang es aus ihrem Munde.
Ich war perplex, eine Frau hätte ich jetzt nicht erwartet. Schönen guten Tag, Frau Doktor, antwortete ich, ich habe seit einiger Zeit beim Wasserlassen Schmerzen und dabei auch einen Druck auf der Blase, aber es kommt fast nichts dabei heraus. Sie hatte eine Maske auf, trotzdem konnte ich ein Lächeln hinter der Maske erahnen. So, dann wollen wir mal schauen. Sie nahm meine alte Akte und schaute oberflächlich darüber. Dann fragte sie mich, ob ich schon einmal einen PSA-Test abgegeben habe. Ich antwortete: Nein, was ist das? Sie erklärte mir, was da gemacht wird und für was der SPA-Wert stünde: für ein prostataspezifisches Antigen. Im Alltagsgeschäft des männlichen Körpers ist die Vorsteherdrüse, namentlich Prostata, vor allem mit der Produktion von Sekret beschäftigt. Bei einem Orgasmus zieht sich die Prostata zusammen und gibt das Sekret als Sperma-Beigabe in die Harnröhre ab. Spezielle Zellen der Prostata steuern dem Sekret wiederum ein Eiweiß bei: das prostataspezifische Antigen, kurz PSA. Das Protein hat die Aufgabe, bei einer Ejakulation das Sperma zu verflüssigen, damit der Samen aus den Nebenhoden optimale Lebens- und Transportbedingungen vorfindet. Ein PSA-Wert kann daher bei jedem gesunden Mann im Prostatasekret, beziehungsweise im Sperma, nachgewiesen werden. Darüber hinaus gelangt das PSA in geringerer Konzentration in die Blutbahn, wo es als „Blutwert der Prostata“ feststellbar ist. Das Blut in unserem Körper versorgt den Organismus mit wichtigen Nährstoffen. Zugleich enthält es entscheidende Informationen über unseren Gesundheitszustand. Organe wie Leber, Nieren und auch die Prostata geben bei Erkrankung vermehrt organspezifische Eiweiße an das Blut ab. Die Prostata produziert in diesem Fall eine größere Menge ihres „hauseigenen Proteins“, dem prostataspezifischen Antigen (PSA). Ein erhöhter PSA-Wert kann unter anderem Hinweis auf eine Prostatitis sein. (Quelle: Google-Prostata)
Ich hoffe, ihr habt das mit dem PSA- Wert einigermaßen verstanden. Es gibt auch viel darüber im Internet zu lesen, vor allen auch verständlich geschrieben. Ich war begeistert von Frau Doktor H., sie hatte mich direkt in ihren Bann gezogen und das Vertrauen war СКАЧАТЬ