Patricia Peacock und der verschwundene General. Tiffany Crockham
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Название: Patricia Peacock und der verschwundene General

Автор: Tiffany Crockham

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Patricia Peacock-Reihe

isbn: 9783752926156

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СКАЧАТЬ erklären Sie denn jetzt Huddis Abwesenheit?“

      „Ich habe gesagt, dass Huddi sich auf einer Nilkreuzfahrt befindet und ich meine Suite im Mena Hotel einem unbequemen Flussdampfer vorgezogen habe.“

      „Ich verstehe“, antwortete John. „Es wäre sinnvoll, diese Ausrede so lange aufrechtzuerhalten, wie es geht. Weiß noch jemand von der Entführung?“

      „Nur unser einheimischer Diener, Anen. Er war ebenfalls im Lotusgarten, als Huddi entführt wurde. Sie können ihn befragen.“

      „Vertrauen Sie ihm, dass er schweigt?“ John kannte die Vorliebe für Tratsch unter dem Personal.

      Walli legte die Hand auf das Herz. „Anen ist ein Goldstück. Wir hatten nie einen besseren Diener.“

      „Also gut, ich werde ihn trotzdem zur Sicherheit noch einmal befragen.“

      „Anen steht zu Ihrer Verfügung, John. Ich erwarte bis morgen früh den Plan, wie Sie vorgehen wollen.“

      Die Gräfin schien mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten zu besitzen, als er selbst. Aber es war zu spät, einen Rückzieher zu machen. „Selbstredend“, versprach John der Gräfin gegen besseres Wissen.

      „Wunderbar. Sie sind meine und Huddis Rettung.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Ach, und grüßen Sie die reizende Patricia von mir.“

      Walli stand auf und wogte gleich einer Naturgewalt Richtung Tür. Bevor sie sein Büro verließ, zog sie ihren Schleier wieder vor das Gesicht. John hatte keinen Zweifel daran, dass die Gräfin den Entführern des Generals eigenhändig den Hals umdrehen würde, wenn ihr die Unglücklichen in die Finger fielen. Andererseits … vielleicht war Huddi ernsthaft in Gefahr. Egal, wie er es drehte und wendete – er musste den General finden. Alles andere hätte er sich niemals verziehen.

      „Auf keinen Fall! Das werde ich nicht tun!“ Patricia konnte nicht fassen, dass John es auch nur in Erwägung zog, das von ihr zu verlangen.

      „Aber Darling ...“

      „Hören Sie auf, mich Darling zu nennen! Das wird Ihnen auch nicht helfen. Dieser Plan ist absurd und wird niemals funktionieren.“

      „Memsahib, meinen Sie ...“ Abdul betrat den Salon, spürte die knisternde Stimmung, die wie ein Gewitter in der Luft lag, wandte sich wortlos um, und ging wieder.

      Patricia überlegte, ihm zu folgen und John mit seinem zwischen einem Zigarillo und zu viel Whiskey erdachten Plan sitzen zu lassen.

      „Darling, Sie mögen Walli und Huddi doch auch.“

      Mit spitzem auf ihn gerichteten Finger wies sie ihn zurecht. „Versuchen Sie ja nicht, mich moralisch in die Defensive zu drängen, John!“ Warum verging nicht ein einziger Tag, an dem er sie nicht in eine furchtbare Situation brachte? Patricia erinnerte sich an das Versprechen, das sie sich gegeben hatte – John aufzufordern, sich ein eigenes Domizil in Kairo zu suchen. Wann, wenn nicht heute, war der richtige Tag dafür?

      „Wie kommen Sie mit Ihrer Wohnungssuche voran, John?“

      „Die Ergebnisse sind vielversprechend.“

      Sie kniff die Augen zusammen. „Weichen Sie mir nicht aus!“

      „Dann weichen Sie mir nicht aus, Darling. Denken Sie doch nur … der arme Huddi allein in den Händen der Entführer. Ich brauche Ihre Hilfe bei diesem Fall.“

      „Aber sie sind der Detektiv!“ Vergeblich versuchte Patricia die aufkommenden Bilder vor ihrem inneren Auge zu verdrängen – der General, wie er gefesselt und geknebelt irgendwo in einem dunklen verliesartigen Raum saß … Nein! Sie würde sich nicht einwickeln lassen! Dieses Mal nicht!

      „Aber Sie sind nun einmal die Einzige, die sich unauffällig in diesen Kreisen bewegen kann. Sie haben bereits als Gesellschafterin für Lady Blanford gearbeitet.“

      „Und ich habe mir geschworen, dass ich das nie mehr tun werde!“ Noch immer spürte Patricia die Empörung über seinen Vorschlag in ihren Schläfen pochen. Wie stellte er sich das überhaupt vor? Dass sie zum Schein eine Stelle als Wallis Gesellschafterin annahm und heimlich im Mena Hotel und im Bekanntenkreis von Walli und Huddi herumschnüffelte, um irgendetwas zu finden, was vielleicht auf die Entführer hinwies? Und dann die Umstände – schlimm genug, dass der General aus dem Lotusgarten entführt worden war. Patricia musste sich auf das unbequeme Sofa setzen, um diese Neuigkeiten zu verdauen.

      John ließ sich unaufgefordert neben sie fallen und schnarrte mit Verführerstimme: „Ich weiß, dass Sie die beiden mögen. Walli bat mich übrigens, Ihnen Grüße auszurichten. An die reizende Patricia … das waren ihre Worte. Wollen Sie Walli denn wirklich enttäuschen?“

      „Hören Sie auf!“ Patricia stand wieder vom Sofa auf. Sie würde nicht nachgeben. Ihr reichte das letzte Abenteuer, in das John sie verwickelt hatte! Fast wäre sie in einem Pharaonengrab gestorben, von einem dicken Anwalt mit seltsamen Vorlieben erschossen worden und wieder in Lady Blanfords Klauen gelandet. Auf diese Art von Aufregung konnte sie gut verzichten.

      Sie musste Johns Blicken und seiner Stimme entkommen, wenn sie stark bleiben wollte, und dabei half offenbar nur, die Flucht zu ergreifen.

      „Wohin gehen Sie, Darling?“, rief John ihr hinterher, während sie aus dem Salon lief.

      „Zu Fatima und Miss Kitty in die Küche.“ John betrat niemals die Küche, wenn es sich vermeiden ließ. Seine Abneigung gegen Katzen und sein Respekt vor Fatimas Pfanne hielten ihn davon ab. Das kam ihr gerade recht. Sie brauchte Zeit, um ihre Entrüstung in den Griff zu bekommen.

      Fatima runzelte die Stirn, als Patricia in die Küche gestürmt kam. „Sie sehen aus, als wäre Ihnen etwas Schweres auf den Fuß gefallen, Miss.“

      „So etwas Ähnliches“, antworte Patricia ausweichend, aber leider besaß Fatima ein untrügliches Gespür, wenn es um John ging.

      „Was hat der lüsterne Ziegenbock jetzt wieder getan?“ Ebenso wie John sie an den Rand des Wahnsinns brachte, gelang das Fatima mit ihrem unermüdlichen Lamentieren über John.

      Miss Kitty sprang auf die Anrichte, und Fatima streichelte ihr über den Rücken. „Sie sollten den Amerikaner endlich vor die Tür setzen, Miss Peacock! Warum lassen Sie ihn weiter hier im Haus wohnen?“

      Mit einem Mal fühlte Patricia sich von gleich zwei vorwurfsvollen Augenpaaren beobachtet. Außerdem argwöhnte Patricia, dass Fatima und Abdul längst von ihren Treffen mit John in der Gartenlaube wussten.

      „Ich fürchte, ich muss mich um etwas kümmern.“ Patricia floh aus der Küche. Das konnte nicht wahr sein – sie war eine Vertriebene in ihrem eigenen Haus. Bei ihrer Suche nach einem Ort, an dem ihr niemand zusetzte, mied Patricia den Salon, in dem sie John wusste. Ihr gemütliches Heim wurde zu einem Hindernisparcours. Vielleicht brauchte sie wirklich etwas Abstand, um sich über einige Dinge klar zu werden. Denn wenn John in der Nähe war, konnte sie nicht klar denken. Sie musste dieses schlechte Gewissen loswerden, das John ihr einredete.

      Nachdem ihr als einziger Rückzugsort ihr Schlafzimmer blieb, und sie ein paar Minuten Zeit hatte, nachzudenken, kam Patricia zu einem Entschluss. Es konnte ja nicht schaden, sich zumindest einmal mit Walli unterhalten – und bei der Gelegenheit konnte sie versuchen, ihr Johns absurden Plan auszureden. Zudem mochte Patricia Walli СКАЧАТЬ