Patricia Peacock und der verschwundene General. Tiffany Crockham
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Название: Patricia Peacock und der verschwundene General

Автор: Tiffany Crockham

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Patricia Peacock-Reihe

isbn: 9783752926156

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СКАЧАТЬ sehr rüstig waren. Gräfin Walburga trug das Kostüm einer indischen Göttin, von dem Patricia annahm, dass es Abdul ein breites Strahlen ins Gesicht gezaubert hätte. Das Kostüm war aufwendig und detailreich gearbeitet. Es leuchtete in Blau und Grün, besaß durchsichtige Schleier und eine Menge goldenen Schmuck. Dazu passend trug die Gräfin einen Stirnschmuck aus filigranen Ketten, von der eine in einem angesteckten Nasenring endete. Außerdem waren die Augen der Gräfin dunkel geschminkt. Offenbar fühlte sie sich in ihrem Kostüm sehr wohl, im Gegensatz zu ihrem Gatten, der sich bei Patricias und Johns Eintreffen hinter einer Säule versteckte.

      „Gräfin Walburga, darf ich Sie miteinander bekannt machen?“, fragte Salima frei heraus. „Das hier sind Miss Peacock und Mr. Maddock. Ich habe in Miss Peacocks Haushalt gearbeitet, bevor ich die Stelle bei Lady Blanford angenommen habe.“

      Die Gräfin klatschte begeistert in die Hände und strahlte. „Meine Liebe, Ihr Name ist wirklich Peacock?“

      Bevor Patricia dies bestätigen, konnte, gab die Gräfin dem General hinter der Säule ein Zeichen. „Mach schon, Huddi. Zeig Miss Peacock dein Kostüm.“

      „Muss das denn sein? Schlimm genug, dass ich damit herumlaufen muss. Wenn mich meine alten Militärfreunde so sehen.“

      „Papperlapapp“, wischte die Gräfin die Einwände des Generals fort. „Deine Militärfreunde kommen erst in zwei Wochen zu unserer Goldenen Hochzeit in Kairo an. Du bist also vollkommen frei, zu tun und zu lassen, was immer du willst!“

      „Dann möchte ich dieses Kostüm ausziehen. Warum durfte ich nicht so etwas tragen?“ Der Finger des Generals lugte hinter der Säule hervor und wies auf John. „Lawrence von Arabien! Das war ein richtiger Teufelskerl!“ Noch immer wollte er nicht hinter der Säule hervorkommen.

      „Ach, dieser Spion. Nun sei nicht so ein grantiges Mufflon und zeig dich endlich.“ Gräfin Walburga setzte der Weigerung ihres Gatten ein Ende, indem sie ihn am Arm packte und hinter der Säule hervorzog.

      Im nächsten Augenblick erkannte Patricia, was den General so unglücklich machte. Er trug ein Pfauenkostüm, das farblich zum Kostüm seiner Frau abgestimmt war. Auf seinem Kopf saß ein lächerlicher Hut, der in einen langen Pfauenhals mit Kopf endete. Als wäre das nicht schlimm genug gewesen, steckte der gesamte Körper des Generals in einem einteiligen Anzug, der mit blau und grün gefärbten Federn bedeckt war. Patricia empfand augenblicklich Mitleid mit dem General, der sich offenbar nicht gegen seine Frau hatte durchsetzen können.

      „Los, Huddi … zeig Miss Peacock und Mr. Maddock das besondere Extra deines Kostüms.“

      „Ich würde lieber nicht“, gestand der General, gab aber nach einem strengen Blick seiner Gattin nach.

      „Also gut …“, seufzte er. „Meine Damen, meine Herren. Bitte treten sie ein paar Schritte zurück, ich benötige Platz.“

      Sowohl John als auch Salima und die Gräfin traten zwei Schritte zurück. Patricia tat es ihnen nach. Ihr Blick fiel auf die goldene Schnur mit der Troddel, die in Achselhöhe des Generals hing und dort nicht hinzugehören schien. Ehe sie allerdings fragen konnte, was es damit auf sich hatte, zog der General an der Troddel und hinter ihm öffnete sich ein Pfauenrad, das einen Durchmesser von fast zwei Metern hatte.

      Die Gräfin jauchzte, John verschlug es die Sprache, und Patricia bekam noch mehr Mitleid mit dem General.

      „Verstehen Sie jetzt?“, rief die Gräfin begeistert. „Sie und mein Mann teilen heute einiges, meine Liebe.“

      „Ja, das sehe ich“, war alles, was Patricia entgegnen konnte.

      „Warum konnte ich nicht wenigstens das Kostüm eines indischen Gottes tragen?“, beschwerte sich der General. „Das wäre weniger peinlich gewesen.“

      Die Gräfin stemmte die Hände in die Hüften. „Wärest du lieber als Elefantengott Ganescha gegangen? Mit einem Rüssel?“ Bei dem entsetzten Blick ihres Gatten nickte die Gräfin zufrieden und sprach weiter. „Außerdem will ich diesen Kostümwettbewerb gewinnen! Und das geht nur, wenn wir diese Schrapnelle mit ihrem Pudel ausstechen!“

      „Lady Blanford nimmt am Kostümwettbewerb teil?“ Patricia hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ohne darüber nachzudenken, war sie davon ausgegangen, dass die Gräfin von Lady Blanford sprach.

      Gräfin Walburga bedachte sie mit einem verstimmten Blick. „Sie kennen diese scheußliche Person?“

      Salima kicherte. „Miss Peacock hat für sie als Gesellschafterin gearbeitet, bevor ich an ihre Stelle getreten bin.“

      Der Blick der Gräfin wechselte von verstimmt zu mitfühlend. „Wie haben Sie das nur ausgehalten, meine Liebe? Diese Frau ist schrecklich.“ An Salima gewandt fuhr sie fort: „Und Sie erst, Kind … Sie sind so ein nettes junges Ding.“

      „Walli“, jammerte der General, und alle sahen in seine Richtung, was ihm sichtlich unangenehm war.

      „Was ist denn, Huddi?“

      „Das Rad … es klemmt und lässt sich nicht mehr schließen.“ Er zog an der Troddel, aber nichts geschah.

      Gräfin Walburga war sichtlich schockiert. „Das darf nicht sein. Nicht vor unserem Auftritt auf der Bühne!“

      Spontan bot John seine Hilfe an. „Ich bin recht geschickt in mechanischen Dingen. Vielleicht kann ich behilflich sein.“

      „Eine hervorragende Idee.“ Die Gräfin war erleichtert. „Am besten, Sie gehen in Huddis Suite.“

      „Aber Walli, wie soll ich denn mit dem aufgeschlagenen Rad durch die Türen kommen?“

      „Du musst eben seitlich durchlaufen.“

      Der General brummte etwas von Schrecklicher Peinlichkeit, er als altgedienter, hoch ausgezeichneter Militär.

      Patricia sah John hinterher, wie er dem General einen Weg durch die Menge der bereits anwesenden Gäste bahnte, damit das Pfauenrad nicht beschädigt wurde.

      Die Gräfin entspannte sich erst, als der General samt Pfauenrad unbeschädigt den Tanzsaal verlassen hatten.

      „Ein Glück, dass Ihr Gatte zur Stelle war, Miss Peacock.“

      „Oh, Mr. Maddock und ich sind nicht verheiratet“, beeilte sich Patricia klarzustellen, und warf Salima einen strengen Blick zu, bevor sie etwas sagen konnte, was sie in Verlegenheit brachte. Überrascht zog die Gräfin die Brauen hoch. „Meine Liebe, Sie haben sich dieses Bild von einem Mann noch nicht geschnappt? Sie sollten es tun, Sie passen so wunderbar zusammen, genau wie Ihre Kostüme.“ Fragend hob sie eine Braue. „Ist das ein Nachthemd, das Sie da unter dem Kostüm tragen?“

      Ehe Patricia antworten konnte, ging ein lautes Ahhh und Ohhh durch die Reihen der Anwesenden. Sie wandten sich gleichzeitig um, und Salima verabschiedete sich mit einem Seufzen. „Entschuldigen Sie mich bitte. Lady Blanford hat ihren Auftritt.“

      Die Gräfin gab sich kämpferisch. „Soll sie ruhig. Den Kostümwettbewerb gewinnen Huddi und ich.“

      Patricia war nicht daran gelegen, Lady Blanford über den Weg zu laufen, aber leider steuerten sie und Princess genau auf sie und die Gräfin zu. Wie erwartet, trug Lady Blanford ein schrecklich unpassendes Kostüm mit schwarzer Zöpfchenperücke und einem weißen in Plisseefalten СКАЧАТЬ