Название: Cuba Libre!
Автор: Klaus Muller
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783753180540
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Pinky stellte sich wieder zu uns.
„Alles klar, oder braucht ihr beiden noch etwas?“
„Nein, nein - alles klar!“ versicherte ich.
Er schaute grinsend auf Harry.
„Wann tritt hier eure Attraktion auf?“ fragte ich ihn.
„Rita?“
„Ja.“
Pinky schaute genussvoll auf seine Uhr.
„Ihre Show ist um 23.00 Uhr. - Willst du auch mit ihr reden?“
Ich schob meinen Hut in den Nacken.
„Ich weniger. Aber ich glaube mein Freund hat ihr heute Einiges zu sagen.“
Pinky schaute mitleidig auf Harry.
„Er kommt jetzt seit fast einem halben Jahr jeden Abend her. - Aber bis jetzt hat er, soviel ich weiß, noch kein Glück gehabt.“
„Glück?“
Pinky richtete sich auf und schob mir ein Schälchen mit Erdnüssen rüber.
„Du hast noch nichts von der "Blue-Moon Tombola" gehört?“
Ich hatte nicht, und entsprechend muss wohl auch mein Gesichtsausdruck gewesen sein.
Pinky stützte sich mit seinen Ellenbogen auf die Theke und schob seinen Kopf dicht an mein Ohr.
„Dann werde ich dich mal aufklären. - Siehst du das Zigarettenmädchen dort?“
Er machte eine Bewegung mit dem Kinn.
„Was ist mit ihr?“
„Siehst du auch den Zylinder auf ihrem Bauchladen?“
Natürlich sah ich ihn.
Pinky griff in die Erdnussschale und steckte sich ein paar davon in den Mund.
„Also, hör zu! In diesem Zylinder befinden sich einhundert Kugeln. Jede von ihnen hohl.“
Er wischte mit einem Tuch über die Theke, bevor er mit einer beschwörenden Wichtigkeit fortfuhr.
„Bis auf eine!“
Pinky machte eine Pause, um meine Reaktion abzuwarten.
„Na, klingelt's bei dir?“
Ich muss gestehen, bei mir klingelte gar nichts und mir ging das Getue der Beide ziemlich auf den Geist.
„Kannst du mal mit deinem beschissenen Quiz aufhören und mir sagen, worum es hier geht,“ fuhr ich ihn an.
Pinky war sichtlich überrascht, dass ich immer noch nicht kapiert hatte und begann mit einer, nur Barkeepern eigenen, Geduld zu erklären.
„Na, ist doch ganz einfach! Wenn du heute Abend exklusiv Ritas Gesellschaft haben willst, kaufst du für fünf Dollar eine Kugel bei dem Mädchen und hoffst, dass es keine leere ist.“
Er machte eine Handbewegung, als wenn nichts auf der Welt selbstverständlicher wäre.
„Also, wenn ich dich richtig verstehe, dann setzt sie sich, wenn ich die richtige Kugel habe mit zu mir, wir trinken ein paar und wenn ich Glück habe, dann darf ich ihr an die Wäsche?“
„Ja, so könnte es laufen.“
„Und sie kommt wirklich mit?“ fragte ich ungläubig.
„Du darfst ihr eine Stunde lang Drinks ausgeben und mit ihr quatschen. - Das gewinnst du. Alles Weitere ergibt sich, oder auch nicht.“
Pinky beugte sich jetzt etwas dichter an mein Ohr und spitzte die Lippen wie zum Verrat.
„Wenn du das willst mein Lieber, solltest du dir etwas Anderes suchen. Ich habe bis jetzt noch nicht erlebt, dass sie jemanden von hier mitnimmt.“
Mein zweifelnder Blick veranlasste ihn wohl, seine Behauptung zu untermauern.
„Dein Freund hier hat es bis jetzt noch nicht einmal geschafft, dass sie mit ihm redet.“
„Und er kauft jeden Abend einige von diesen Kugeln?“
„Jeden Abend!“
„Und noch kein Glück gehabt?“
„Nicht einmal!“
Ich schaute stumm zu Harry hinüber, während Pinky sich wieder zu seinen anderen Gästen verzog.
Ich hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen als ich ihn so schwankend auf seinem Hocker sitzen sah.
Seine Augen wurden immer starrer. Er kam mir vor wie ein Kettenhund, der nur darauf wartet, losgelassen zu werden, um seine Zähne in irgendeine Wade zu beißen.
„Na Harry, willst du heute wieder dein Glück versuchen?“
Ohne zu antworten blickte er weiter Richtung Bühne, vor der jetzt noch ein dicker, schmutziger roter Vorhang hing.
„Aber was ist,“ wollte ich wissen, „wenn es heute wieder nicht klappt?“
Es kam Leben in ihn.
Seine ganze, wie mir schien, letzte Kraft zusammennehmend, richtete er drohend den Zeigefinger auf mich.
„Wenn du gehen willst dann geh, aber verschone mich mit deinem blöden Gequatsche!“
„Ok Harry, Ok!“ wehrte ich ab und drückte ihn zurück auf den Hocker.
Er murmelte etwas und trank einen weiteren Whisky.
„Wie spät ist es?“ durchzuckte es ihn plötzlich.
Ich schaute auf meine Uhr.
„Kurz vor halb elf Harry, kurz vor halb elf.“
Leben erwachte in ihm. Er fing an sich aufzurichten und in den Raum zu blicken.
Er suchte etwas.
„Was ist los Harry,“ wollte ich wissen.
Er antwortete nicht, sondern schaute aufgeregt umher.
„Hey Kleine!“ grölte er plötzlich in Richtung des Zigarettenmädchens durch den Raum. „Komm her!“
Ich blickte mich um und sah, wie das Mädchen sich tatsächlich einen Weg durch die stehenden Leute bahnte.
„Zigaretten Sir?“ Fragte sie als sie bei uns angekommen war.
Harry rutschte vom Barhocker und hielt sich an ihrem Bauchladen fest.
„Ich will die Kugeln kaufen,“ murmelte СКАЧАТЬ