Название: Cuba Libre!
Автор: Klaus Muller
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783753180540
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Rita war eine Frau das wusste jeder, die man für ein paar Dollar anständig ficken konnte und sie dann am besten ganz schnell wieder vergaß. Der man aber auf keinen Fall ein Kleid schenkte!
„Lovely Rita willst du das Kleid schenken?“ fragte ich immer noch ungläubig.
Sein Blick wurde härter.
„Halt die Fresse!“ pöbelte er, stieß mich zur Seite und ging weiter Richtung Hafen.
Jetzt wusste ich, worauf er zusteuerte.
Direkt vor uns tauchte der milchig blinkende Schriftzug der Blue-Moon Bar auf.
Das Licht mischte sich passend in den Fisch-, und Teeratem dieses Viertels.
Es war 21.00 Uhr, als wir die Bar betraten.
Wenig Betrieb. Ein paar Seeleute an den Tischen, fünf Touristen am Tresen und ein paar Mädchen die gerade noch gelangweilt, ihre Schicht begannen.
Wir setzten uns in die Ecke des Tresens, auf den Harry sein Päckchen legte.
Kaum hatten wir auf den Hockern Platz genommen, fuchtelte er mit den Armen unmissverständlich den Barmann herbei.
„Na Harry, wieder da!?“ grinste der und schob ein Glas auf ihn zu. „Wie immer?“
Harry machte nur eine Handbewegung, die ihm bedeutete, das Glas zu füllen.
Die beiden schienen sich gut zu kennen. Es hatte irgendwie etwas Vertrautes.
Der Barmann schenkte ein und schaute mich dabei fragend an.
„Auch Whisky, Sir?“
Ich nickte, woraufhin ich ein Glas bekam, das er unter dem Tresen hervorzauberte.
Doch noch ehe ich meins an die Lippen setzen konnte, hatte Harry seins schon heruntergestürzt und goss sich selbst aus der Flasche einen nächsten Drink ein.
„Lass die Flasche stehen,“ keuchte er, bevor er den Whisky in seinen Hals schüttete.
„Soll ich das Päckchen für dich weglegen Harry?“ wollte der Barmann wissen.
Elektrisiert schaute Harry hoch und legte schützend eine Hand auf das Paket.
„Rühr es nicht an!“ fauchte er.
Der Barmann lehnte sich leicht in meine Richtung.
„Wie heißen Sie Sir? Oder ist das so geheim wie das Paket?“
Ich lächelte und zündete mir eine Zigarette an.
„Mein Name ist Floyd. – Floyd Carlo.“
„OK Floyd, ich bin Pinky. - Eigentlich Pinkus, aber alle nennen mich Pinky. - Kennen sie ihn schon lange?“ Sein Kopf deutete mit einer kurzen Bewegung auf Harry.
Ich wusste nicht, ob es ihn etwas anging, aber warum nicht!
„Ja, schon eine ganze Weile.“
„Ich habe sie hier aber noch nie mit ihm zusammen gesehen Floyd,“ stellte er richtig fest.
Ich blies den Rauch meiner Zigarette in die Lampe über uns.
„Ich war noch nicht oft hier.“
Pinky reckte sein Kinn hoch.
„Ist wohl nicht ihr Ding was?“
Ich leerte mein Glas, bevor ich antwortete.
„Ich geh nicht viel weg. - Ist Harry oft hier?“ wollte ich jetzt von ihm wissen, um so vielleicht etwas mehr herauszubekommen.
„Harry?“ fragte er, als wenn er die Frage nicht verstanden hätte. „Harry ist jeden Abend hier, um sich die Titten von Rita anzugucken!“
Er klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
„Halt bloß die Schnauze!“ krächzte dieser zurück.
Pinky lachte und ging, um sich um seine anderen Gäste zu kümmern.
Ich goss mir einen neuen Drink ein.
Harry und Rita, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich wusste zwar nicht, wer in meinem Kopf nicht zu wem passte, aber vorstellen konnte ich es mir trotzdem nicht.
„Hast du denn was mit ihr?“ wollte ich wissen.
Er schüttete gerade den "wasweißichwievielten" Whisky in sich hinein.
„Nein.“
„Aber warum willst du ihr denn um alles in der Welt dieses Kleid schenken?“
Harry beugte sich in meine Richtung. So, dass ich Angst hatte, er würde nach vorne überfallen.
„Weil ich sie endlich ficken will!“ schmatzte er mit seiner Whiskyzunge.
„Und bei Gott, ich werde dieses geile Stück heute stoßen!“
Ich schaute ihn lange an. Nicht etwa aus Überraschung, nein - eher aus dem Gegenteil. Denn dieser Wunsch in Zusammenhang mit Rita erschien mir schon wieder fast normal.
„Ja aber, dazu brauchst du ihr doch kein Kleid zu schenken! - Ein paar Dollar - und schon geht die Post ab.“
Harry setzte sich aufrecht hin.
„Halt die Fresse, was weißt du denn schon!? Du glaubst doch auch, dass jeder es mit ihr machen kann!“
„Ja, das stimmt doch auch!“ bestätigte ich seine Vermutung.
„Gar nichts weißt du!“ lallte er. „Rita bekommt keiner!“
Ich musste lachen.
„Willst du sagen, dass sie noch Jungfrau ist?“
Er soff sein Glas leer und donnerte es auf die Theke.
„Du blödes Schwein! Weißt du was das Einzige ist was all diese Wichser, die hier rumsitzen höchstens dürfen? - Na? Wenn sie Glück haben dürfen sie sich mal mit ihr unterhalten. - Und das auch nur, wenn sie zahlen und gewinnen.“
Nach dieser Rede sackte er in sich zusammen.
Ich zündete mir erneut eine Zigarette an und blickte auf Harry.
„Und du willst heute wohl mehr als nur mit ihr reden!“
Er lallte etwas wie "Halt die Fresse!" und machte sich erneut über sein Glas her.
An der Decke wühlten einige Ventilatoren im Rauch.
Die Bar hatte sich in den letzten Minuten zunehmend gefüllt.
Die Stühle, die an den kleinen Tischen СКАЧАТЬ