Schwarzer Freitag. Peter Schmidt
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Schwarzer Freitag - Peter Schmidt страница 11

Название: Schwarzer Freitag

Автор: Peter Schmidt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847655190

isbn:

СКАЧАТЬ Biss und stolperte gegen die Verandascheibe.

      Das Untier stieß eine Art Triumph- oder Freudengeheul aus. Zumindest scheint mir diese vermenschlichende Ausdrucksweise in der Erinnerung als die einzig angemessene Bezeichnung für das, was er von sich gab. Dann richtete er sich vor mir auf und begann mein Gesicht zu lecken.

      Ich versuchte eine Zeit lang vergeblich seiner langen Zunge zu entgehen.

      Doch sobald es mir gelang, den Kopf unter meinen erhobenen Armen zu verbergen, signalisierte mir sein drohendes Knurren, dass seine Kieferkräfte ausreichen würden, um mit einem einzigen Biss meinen Unterarmknochen zu zertrümmern.

      Ich ließ hilflos die Arme sinken.

      Er arbeitete sich langsam von meinem schütteren Kopfhaar über Stirn, Augen und Wangen zum Kehlkopf vor, und als er dort angelangt war – als ich seinen säuerlichen Atem roch und das Funkeln in seinen besessenen Augen entdeckte –, begriff ich endlich, welche Art von Liebkosung das war.

      Genau die gleiche, die man einer Hähnchen- oder Hammelkeule angedeihen lässt, bevor man sie in Stücke reißt. Er nahm mit seiner Zunge Maß. Er war auf meinen Kehlkopf scharf. Er zögerte den Augenblick des Zubeißens nur hinaus, um den Genuss zu steigern ...

      Ich schlug mit der Faust gegen die Verandascheibe. Einmal, zweimal, dreimal ... während seine funkelnden Augen keinen Blick von mir ließen!

      Das Singen hinter den Mauern verstummte für einen Moment. Aber anstatt die Pause beherzt zu nutzen, brachte ich nur einen einzigen, kläglichen Hilferuf heraus. Dann verstopfte mir die feuchte Zunge der Bestie auch schon den Mund, und ich sank würgend in mich zusammen, kauerte ohnmächtig auf dem kalten Stein.

      Das schien meinen Freund mit dem Stummelschwanz königlich zu amüsieren. Er hatte mich auf seine eigene Körpergröße verkleinert. Sein Selbstbewusstsein wuchs ins Unermessliche, er umsprang mich (oder das, was von mir übrig war) so begeistert, als treffe er einen alten Bekannten wieder.

      Warum ging man ohne Klappmesser vors Haus?

      Was brachte einen aufgeklärten Menschen mit zwölf Semestern Philosophiestudium dazu, sich schutzlos, barfuss und im Bademantel vor die Haustür zu wagen?

      "Mistvieh ..."

      Anscheinend beherrschte er die deutsche Sprache auch nicht viel schlechter als mancher Einheimische, denn die Antwort, die er mir knurrend und zähnefletschend zukommen ließ, war unmissverständlich:

      "Ein einziger Biss in die Kehle, mein Lieber, und all deine Arroganz entpuppt sich als das, was sie ist: als menschlicher Allmachtswahn, als erfolglose Verdrängung des Gedankens, dass wir sterblich sind – ein armseliger Haufen Moleküle und durch eine einzige scharfe Zäsur unwiderruflich in den letzten, den endgültigen Aggregatzustand zu überführen ..."

      Ein vorüberhoppelndes Kaninchen rettete mir an diesem Morgen das Leben!

      Es kam aus dem Uferschilf wie jener gute Schutzengel, auf den nur die wahrhaft Gläubigen hoffen dürfen. Der Lohn eines gottgefälligen Lebens. Wäre das Tier weiß statt braun gewesen und ein gleißender Lichtstrahl über ihm in den Himmel gestiegen, hätte man es als wunderbare Erscheinung bezeichnen können.

      Der Jagdinstinkt der Bestie erwachte. Sie versuchte mich in Schach zu halten und sich zugleich den hübschen dunkelbraunen Gevatter Plüsch einzuverleiben.

      Das Kaninchen saß mit gespitzten Ohren auf der Wiese und äugte neugierig herüber, als erwarte es jeden Augenblick den Auftakt der Jagdsaison ...

      Aber uns beide zu fressen, war für Rottweiler Schitteck eine Rechnung, die nicht aufging. Die Gier hat schon manchen um den Erfolg gebracht.

      Als ich frierend, mit blutender Hand und zerschundenen Füßen an meiner Verandatreppe angelangt war, flog drüben eines der Fenster auf, und Elviras erboste Altfrauenstimme rief: "Schitteck, sofort bei Fuß! Wirst du wohl gehorchen ..."

      Die Kreatur gehorchte. Sie wusste, wer ihr Herr und Meister war. Einer solchen Stimme widersetzt man sich nur einmal.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA8wCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDyFetS 5qEnAppkxVkkrGosc0b80o60CDpTthIpCKcJAFxQMgdTUDIankkBPFNX5qYiJFIOamU4FPEYxUL/ ACmgCRm4qBuTTGc5qSPB60ASxLUjNgU0cdKjkNAAWzTkXFRJ1qwOlACYNRvUw6UxlzSArmnoORSl aFGDQBK4ytQhTUxPFNFUtgGEYpKkppwKGFxpOBSA8UvB7008VIXDNOFRg09aAuO60baUUvFWguNx zSt0p3GKjJyaYmMp+OKTHNSquRSArsOaEXNSutNQc0riIGGHqdOFpjr81SKOBQAvenpUZPNPU0IY 5ulQkYNWAMio5FpiId1KpprLSopJqQJ15pSKciHHSnFcCiwyAjmlBwaG4NIOaTEONMIp2c0wmkAo NPP3aiWpO1AEPenq4BppGKYcg5poZbRhVqNxWYjmrMbe9MZqI4xVW4Yc0K/y1XlfmqEQseahlzi
СКАЧАТЬ