Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten. Karl May
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Название: Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742705907

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СКАЧАТЬ "Herr," sagte er, "der Khan sendet mich. Ihr sollt zu ihm kommen

       und uns willkommen sein."

       "So geht voran, und führt uns!"

       Wir stiegen zu Pferde und folgten ihnen, die Gewehre in der

       Hand. Als wir die Waldecke hinter uns hatten, war von keinem

       Lagerplatze etwas zu bemerken; nachdem wir aber einen dichten

       Lagerplatze etwas zu bemerken; nachdem wir aber einen dichten

       Gebüschstreifen durchschnitten hatten, erreichten wir einen rings

       von Sträuchern eingefaßten Platz, auf dem ein mächtiges Feuer

       brannte. Dieser Lagerort war sehr gut gewählt, da er von außen

       her nicht leicht bemerkt werden konnte.

       Das Feuer diente nicht zum Erwärmen der Leute, sondern zur

       Bereitung des Nachtmahles. Zweihundert dunkle Gestalten lagen

       im Grase umher, und etwas abseits der flackernden Flamme saß

       der Khan, welcher sich bei unserm Erscheinen langsam erhob.

       Wir ritten hart an ihn heran und sprangen von den Pferden.

       "Friede sei mit dir!" grüßte ich ihn.

       "Mi newahet kjerdem - ich mache mein Kompliment!"

       antwortete er, indem er sich verbeugte.

       Das war persisch. Vielleicht wollte er mir damit beweisen, daß er

       wirklich ein Bejat sei, dessen Hauptstamm man in Khorassan

       suchen müsse. Der Perser ist der orientalische Franzose. Seine

       Sprache ist biegsam und wohlklingend, weshalb sie auch die

       Hofsprache der meisten asiatischen Fürsten geworden ist.

       Aber das höfliche, schmeichelnde und oft kriechende Wesen des

       Persers hat nie einen vorteilhaften Eindruck auf mich gemacht;

       die gerade, rauhe Ehrlichkeit des Arabers tat mir viel wohler.

       Auch die Andern waren aufgesprungen, und alle Hände

       streckten sich dienstfertig aus, um sich unserer Pferde zu

       streckten sich dienstfertig aus, um sich unserer Pferde zu

       bemächtigen; doch hielten wir die Zügel fest, da wir noch

       keineswegs wußten, ob dies gastfreundlich oder hinterlistig

       gemeint sei.

       "Gib ihnen immerhin die Pferde! Sie sollen für dieselben sorgen,"

       sagte der Khan.

       Ich wollte mir gleich Gewißheit verschaffen; darum fragte ich,

       nun auch in persischer Sprache:

       "Hesti irschad engiz - gewährst du uns Sicherheit (* Wörtlich:

       Bist du Sicherheit gewährend?)?"

       Er verneigte sich zustimmend und erhob die Hand.

       "Mi saukend chordem - ich beschwöre es! Setzt euch zu mir,

       und laßt uns reden!"

       Die Bejat nahmen die Pferde; nur das meinige blieb in der Hand

       Halefs, der recht gut wußte, was mir lieb und angenehm war.

       Wir Andern nahmen bei dem Khan Platz. Die Flamme leuchtete

       hell auf uns herüber, so daß wir einander ganz genau erkennen

       konnten. Der Bejat war ein in den mittleren Jahren stehender

       Mann von sehr kriegerischem Aussehen. Seine Züge waren offen

       und Vertrauen erweckend, und die achtungsvolle Entfernung, in

       welcher sich seine Untergebenen von ihm hielten, ließ auf einen

       ehrliebenden und selbstbewußten Charakter schließen.

       "Kennst du bereits meinen Namen?" erkundigte er sich.

       "Nein," antwortete ich.

       "Ich bin Heider Mirlam (** Löwe Mirlam.), der Neffe des

       berühmten Hassan Kerkusch-Bey. Hast du von ihm gehört?"

       "Ja. Er residierte in der Nähe des Dorfes Dschenijah, welches an

       der Poststraße von Bagdad nach Tauk liegt. Er war ein sehr

       tapferer Krieger, aber er liebte dennoch den Frieden, und jeder

       Verlassene fand guten Schutz bei ihm."

       Er hatte mir seinen Namen gesagt, und nun erforderte es

       natürlich die Höflichkeit, ihm auch den meinigen zu nennen.

       Darum fuhr ich fort:

       "Dein Kundschafter wird dir bereits gesagt haben, daß ich ein

       Franke bin. Man nennt mich Kara Ben Nemsi - - -"

       Er konnte trotz der bekannten orientalischen Selbstbeherrschung

       einen Ausruf des Erstaunens nicht unterdrücken:

       "Ajah - oh! Kara Ben Nemsi! So ist dieser andere Mann, der

       eine rote Nase hat, der Emir aus Inglistan, welcher Steine und

       Schriften ausgraben will?"

       "Hast du von ihm gehört?"

       [Tafel Nr. 1: Allo (Zu S. 52.) "Ja, Herr; du hast mir nur deinen

       [Tafel Nr. 1: Allo (Zu S. 52.) "Ja, Herr; du hast mir nur deinen

       Namen genannt, aber ich kenne dich und ihn. Der kleine Mann,

       welcher dein Pferd hält, ist Hadschi Halef Omar, vor dem sich so

       viele Große fürchten?"

       "Du hast es erraten."

       "Und wer sind die beiden Andern?"

       "Das sind Freunde von mir, welche ihre Namen in den Kuran

       legten (* Ausdruck für: aus wichtigen Gründen unerkannt

       bleiben.). Wer hat dir von uns erzählt?"

       "Du kennst Ibn Zedar Ben Huli, den Scheik der Abu Hammed?"

       "Ja. Er ist dein Freund?"

       "Er ist nicht mein Freund und nicht mein Feind. Du brauchst dich

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